Freitag, 2. März 2007

我有网吧!!! (7. Tag)

Ich hab Internet (wo you wangba)!!! Das ist wohl die beste Nachricht, die ich derzeit nur bekommen könnte. Denn das verändert einiges. Zum einen spar ich Geld, das nicht mehr im Internet cafe lassen muss. Zum anderen muss ich nicht mehr dahin laufen :) Ok, es war nicht so weit weg, und man war ja dann schon irgendwie unter Leuten. Aber hier in meinem Zimmer zu sitzen, mit ein paar Keksen, Wasser und einer Gitarre hinter mir, surft es sich doch gleich wesentlich gemütlicher. Außerdem hab ich jetzt endlich wieder meine normale Tastatur, und normale Schriftzeichen. War schon ein wenig nervig auf Dauer.

Ich bereite gerade endlich meine Bildersammlung vor. Die hat jetzt lange genug darauf gewartet von der Öffentlichkeit betrachtet werden zu können.

Gestern kam ich nicht zum Bloggen. Nicht weil ich so schrecklich beschäftigt bin, sondern weil mir zu meiner gewohnten Ich-geh-ins-Internet-Cafe-Zeit was dazwischen kam. Aber dazu später...

Was hab ich denn gestern so gemacht? Tja, kaum vergeht ein Tag, schon vergisst man wieder die Hälft. Mal schaun was ich noch zusammen bekomm. Gestern war Donnerstag, der erste März!! Ja, genau. Und ich hatte mal wieder nix zu tun. Und dann hats zu allem Überdruss auch noch geregnet wie aus Eimern. Überhaupt ist das Wetter hier bisher ziemlich "crappy" (oder gepflegt ausgedrückt "scheiße"). Ständig wechselhaft. Morgens sonnig und warm, mittags Regen, und abends Sturmböen. Nervig, da man sich rein kleidungstechnisch nur schlecht drauf einstellen kann. Außerdem gehen mir jetzt die Kleider aus. Ich müsste waschen, aber auch so hab ich viel zu wenig dabei. Ich hab ja schließlich damit gerechnet, dass hier alles sehr viel billiger ist. Und so ist es auch. Jetzt müsste ich nur noch shoppen gehen. Dummerweise bin ich der größte Shopping-Muffel der Welt. Ich HASSE einkaufen, zumindest was Kleider angeht. Aber mir bleibt wohl nix anderes übrig. Und das einzige H&M, das ich hier bisher gefunden hab, ist noch im Bau inbegriffen und öffnet erst in einer halben Ewigkeit. Also ab zu einem der tausend Shopping Departments. Ein Traum für jede Frau, oder zumindest für fast alle. Denn zum einen gibts hier Millionen Geschäfte. Und zum anderen ist auch alles noch super billig! Ich als armer Student bin quasi ein Krösus hier. Sehr verführerisch sein Geld innerhalb kürzester Zeit auszugeben. Ich muss mich jetzt ein wenig beschränken.

Ok, was hab ich dann gestern gemacht, wos doch so geregnet hat? Ich hab geschlafen, bis halb 12 :) Dann hat die Carolin mich wachgemacht und gefragt ob wir in die Bibliothek gehen zusammen. Man muss dazu sagen, die Shanghai Bibliothek ist die größte in China (in Asien?). Und ich hatte auch nix besonderes vor, also bin ich mit. Die ist gar nicht weit weg, also sind wir gelaufen. Laufen ist sowieso meistens viel lustiger. Eigentlich steh ich nicht so auf Bibliotheken. Aber die war doch richtig cool. Und riiiiiiesig! ah, ich hab ja jetzt Bilder. Weih ich das Ganze mal ein. Hier ein paar Bilder aus der Bib:

Von Shanghai


Von Shanghai


Von Shanghai


Von Shanghai


Von Shanghai


Von Shanghai


Von Shanghai



Wir mussten uns anmelden, kostet 15 Yuan für einen Monat. Mal schauen, ob wirs danach noch wollen. Der Bereich für ausländische Literatur nimmt immerhin auch ein ganzes Stockwerk ein, ganz oben. Der Bereich für deutsche Bücher bietet eine sehr seltsame Auswahl. Man merkt, dass die Zensur, oder besser der Kommunismus am Werk war. Vorwiegend BWL-Bücher und Bücher über den bösen Kapitalismus. Und dann eine wahllose Auswahl irgendwelcher Bücher. Carolin hat gemeint, die haben wohl einfach jedes Buch genommen, das ihnen gespendet wurde. Ich hab dann ein kleines Büchlein von einem Niels Boeing entdeckt: Nano
Das hab ich mir mal spontan geschnappt und angefangen zu lesen. Is richtig gut! Hätt ich nicht gedacht, dass ich so ein Buch in der Bücherei von Shanghai finden und lesen würde.

Als wir dann des Lesens überdrussig wurden, sind wir auf und davon durch die Stadt. Denn die Bibliothekt liegt netterweise im French Concession, also da, wo ich am Tag zuvor durch die Parks gewandert bin. Wir kamen dann u.a. am amerikanischen Konsulat vorbei, die schwer von irgendwelchen komisch ausseheneden Typen bewacht wurde. Ein Riesengelände übrigens, das dieses Konsulat hat. Das französische, das direkt daneben war, hat keinen weiter interessiert. Aber das ist wohl überall auf der Welt so. Das Viertel heißt French Concession, weil es vor einiger Zeit von Franzosen gegründet wurde. Dementsprechend europäisch sehen einige Straßen aus:


Von Shanghai


Von Shanghai


An weiteren tausend Shopping Departments vorbei, sind wir dann ins KFC (=Kentucky Fried Chicken). Ich hatte Hunger, aber irgendwie keinen Bock ein neues chinesisches Restaurant auszuprobieren. Und im KFC war ich auch noch nie gewesen. Und wohl auch nicht wieder so schnell sein. Denn das Essen war nicht so toll, und die Cola zum Kotzen. Denn die wird mit dem Wasser dort gemacht. Und das ist voll mit Chlor. Bäh..Damit Duschen ist kein Problem, aber trinken? Na ja, egal. Habs trotzdem runter bekommen. Danach sind wir heim. Dort angekommen hab ich mir noch ne Telefonkarte gekauft. Dann wurds lustig. Denn oben angekommen in meinem Zimmer (mein Zimmer ist im 5. Stock), hab ich meinen Zimmernachbarn getroffen. Und er war nicht allein. Er hatte noch zwei andere Jungs und zwei Damen dabei. Die waren ganz nett, und ich hab ein wenig was auf der Gitarre gespielt. Die eine hat dann gemeint, ich sollte Geld dafür nehmen. Geben wollte sie mir aber keins :) Dann haben sie gefragt, ob ich mit was Essen gehen will. Ich war zwar satt, aber just for fun. Warum nicht? Ich dachte, "dauert bestimmt nciht lang". Von wegen. Wir sind dann in ein Taxi eingesteigen. Das erste Mal für mich. Bisher bin ich Taxis immer nur ausgewichen, auf der Straße. Lebensgefährlich! Und jetzt fahr ich auch noch mit einem. War aber lustig. Es gab sogar Werbung zwischendurch:


Von Shanghai

Das Restaurant war dann das "MediterraneaN". Dort gabs nur europäisches Essen. Krass! Da geh ich nach China und ess unser Essen. Es gab sogar Schnitzel! Ich war ein wenig geschockt, als sich immer mehr Leute zu uns gesellt haben. Am Ende waren wir über 20 Leute, alles Phillippiner bis auf mich! Netterweise haben sie oft mir zuliebe englisch gesprochen. Nette Leute. Hat riesig viel Spaß gemacht, und das Essen war auch ganz gut.


Von Leute


Von Leute


Von Leute

Erst recht spät gings zurück. Im Wohnheim angekommen, hab ich erfahren, dass die Koreaner eine Band formen. Ich hab mir gedacht, vielleicht würden die mich ja reinlassen? Der, der mir das erzählt hat, will sich drum kümmern. Kann er mir aber erst nächste Woche erzählen. Der Verantwortliche ist gerade nicht greifbar. In meinem Zimmer bin ich dann relativ flott schlafen gegangen. War dann doch ein anstrengender Tag. Und außerdem galt es am nächsten Tag früh aufzustehen. Denn es stand endlich mal was offzielles an: Die Eröffnungsfeier. Aber da erzähl ich jetzt nicht mehr von. Erst morgen. Auch wenns eigentlich heute passiert ist. Aber hier ist es jetzt Punkt 00:00. Und ich werd allmählich müde. War ein echt cooler Tag. Ich hab Internet! Und es ist noch mehr passiert. Ich schreibs morgen früh, wenn ihr alle noch tief am schlummern seid. Nicht vergessen: 7 Stunden Zeitunterscheid! (in einem Monat nur noch 6 :)

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