Freitag, 25. September 2009

Eine Woche Bangkok vor mir

Mehrmals wurde ich aufgefordert noch ein paar Zeilen mehr zu schreiben. Eigentlich ist meine Faulheit trotzdem groesser. Um aber guten Willen zu zeigen, schreibe ich nun ein paar Zeilen ;)

Was hat denn das Randili die letzten zwei Monate so gemacht? Ploetzlich war es - nach Monate ohne Eintrag - in Singapur! (Da faellt mir gerade ein, dass Poy mal gefragt hat, warum ich in Verbindung mit mir selbst immer "das Randili" und "es" schreibe).

Gut, da ich wie gesagt faul bin, mach ichs kurz. Ich hab ein tolles Semester in Saarbruecken hinter mir, hab da Mathe studiert. Und danach hab ich spontan beschlossen Poy in Thailand zu besuchen! Dort hab ich 4 Wochen Sprachkurs gemacht, um mein Thai zu verbessern, bzw. um Schreiben/Lesen zu lernen. Das kann ich jetzt einigermassen, bin aber doch ein wenig sprachfaul geworden. Die 4 Wochen Kurs sind schnell vergangen. Immerhin war ich ja schonmal hier, und die taegliche Routine traegt auch ihren Teil bei. Bangkok ist immer noch spannend, und ich fuehle mich in gewisser Weise heimisch hier. Wenn man sich mal an das Wetter gewoehnt hat (was am Anfang wirklich uebel war, den ganzen Tag um die 32-35 Grad inklusive Schwimmbad-Schwuele ist schon heftig), den anfaenglichen Durchfall hatte und sich mit dem Verkehr angefreundet hat (meine Methode: nach Moeglichkeit nicht im Auto fahren; entweder laufen, Bahn nehmen oder Tuk-tuk aehnliche Gebilde nutzen; alles andere ist eine Qual) stellt sich Zufriedenheit ein. Da ich mit der Sprache auch noch recht gut klar komme bin ich rundrum zufrieden.
Die Zeit nach dem Kurs hab ich groesstenteils damit verbracht nicht wirklich was zu tun oder weiter an meinem Projekt zu arbeiten, das ich in New York begonnen hatte. Das ist hoffentlich recht bald beendet und ich kann mich ins neue Semester stuerzen. Ui! Das "neue Semester" steht vor der Tuer, und wahrscheinlich - sehr sehr wahrscheinlich - fuehrt es mich aus Saarbruecken weg nach Berlin, genauer zur FU Berlin. Das ist aber immer noch nicht 100%ig klar, also mal noch abwarten.

Tja, viel Spannendes ist da gar nicht passiert, ausser mein Trip nach Singapur. Viel gereist bin ich nicht, vorallem weil ich nicht ohne Poy gehen wollte, und sie mit mir nirgendwo alleine hin kann ueber Nacht (ohne das jetzt weiter auszufuehren sag ich nur, dass ihre Familie recht konservativ mit solchen Trips umgeht, solange man nicht verheiratet ist). Daher gibts auch nicht soviel Interessantes Neues zu berichten. Mittlerweile ist es auch schon sooo normal gewoerden fuer mich, dass selbst die frittierte Kokosnuss (jap, frittiert!, ne ganze Nuss) von heute nicht mehr so spannend war.

Ich koennte mich uebers Essen auslassen. Denn das ist wohl mit Abstand das wichtigste hier und auch am auffallendsten anders (da man den Kontakt damit kaum vermeiden kann, ausser man lebt von Reis. Ausschliesslich Reis mein ich...).

Da ich aber muede bin, und es ja kurz halten, mach ich hier jetzt Schluss. Wie immer. Nervt mich ruhig nochmal, dann kommen die Wahrheiten schneller ans Licht...

Sonntag, 6. September 2009

Singapur Tag 2

Der Randolf hat viel Zeit wies scheint. Er sitzt am Ende eines langen Tages wieder in seinem kleinen putzigen Hostel (Footprints http://www.footprintshostel.com.sg/), das er wirklich empfehlen kann.

Mein Hostel ist in Little India, und das merkt man. Schon gestern hab ich eine kleine Tour durch die verworrenen Gassen der Mustafa-Mall (die aehnlich wie der Chatuchak-Markt in Bangkok) ALLES erdenkliche verkauft, nur eben in indischem Stil. Direkt daneben findet man in dunklen Ecken dann auch noch ein Brothels (zu dt: "Puffs"), vor denen sich grosse Gruppen luestern dreinschauender Maenner sammeln, und durch die Tuer hindurch die jungen (zum Grossteil nicht besonders huebschen) Damen betrachten, stilecht mit einem Stand fuer Kondome und allerlei Pillen als Vorspeise. Ueberhaupt moechte ich in der Naehe von indischen Maennern nicht unbedingt eine Frau sein. Dieser werden nicht nur mit den Augen auszgezogen, sondern regelrecht vergewaltigt! Ein massenhaft luesternes Anstarren.

Singapur ist ein Schmelztiegel aus Indern, Chinesen, Malayen, Westlern, Hindus, Moslems und Touristen. Krass wie verschieden die einzelnen Stadtviertiel sind! Little India ist Indien aus dem Bilderbuch, Chinatown ein Maerchenchina, mit all dem Kitsch den man erwartet (aber auch gutem Essen). Dazu gibts ein NewYork-WallStreet-like Viertel, mit hohen Legosteingebaeuden, die Orchard St. mit gefuehlten 100 Mega-Malls (die aber echt genial sind, rein architektonisch).

Singapur ist nicht gross, wenn ich mich nicht irre gerademal 20km x 40km. Trotzdem gibts ne Menge Menschen und heute hab ich - wirklich egal wo ich war - irgendein besonderes Event erlebt. Sei es der "Singapore-Run"-Marathon, fuer den nerviger Weise einige Strassen gesperrt wurden, sei es die Yoga-Messe, die ich aus reinem Zufall auf meiner Suche nach einem netten Park auf einem kleinen Huegel in der Stadt gefunden hab (dazu noch ein paar neue Freunde und Facebook-Kontakte), sei es das kostenlose Streicherkonzert im Esplanade-Theatres on the Bay. Lustig war auch die riesige Thai-Messe bei der Thai-Botschaft (die DIREKT neben den RiesenMalls in der Orchard St ist). Auf der Thai-Messe konnte ich mein Thai ueben, und hab einen Flyer von einer Handleserin bekommen, die eine Astrologie-Schule in Chonburi (nahe Bangkok) betreibt. Sonst kann man immer auch mal das gute alte Chinesisch ausgraben (gell, Caro ;)
Morgen gehts in den Singapur-Mega-Zoo, mit Nacht-Safari!

In Indien war ich noch nicht, dafuer aber in China und in Thailand. Da alle drei Laender allgemeinhin als "Asien" betrachtet werden, ist es ganz nett ein paar Vergleiche zu ziehen (sofern das fair ist, da es ja eben nicht Indien ist, und viele "Inder" hier eher Tamilen sind).

Ich moechte hier niemanden beleidigen und schildere nur ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind. Bisher hab ich wirklch nur freundliche Menschen hier kennengelernt, egal welcher Herkunft!!

Inder sammeln sich gerne in Gruppen, und sitzen gerne draussen, bevorzugt auf netten Rasenplaetzchen. Gibt es ein Stueck Rasen, findet man mit Sicherheit auch ein paar Inder dort. Auch spaet abends sind noch enorm viele Mensche draussen. Insbesondere Maenner sitze zu zweit oder mehr in irgendeiner Gasse und trinken (Bier oder Milch).
Schon in China hab ich gedacht, was die wohl vorher ohne Handy gemacht haben. Hier sieht man sooo viele Inder mit einem Hoerer am Ohr, dass man meinen koennte sie sprechen nur per Handy miteinander. Viele sprechen kein Englisch, was mich ein wenig ueberrascht hat (da in Singpur, und Inder). Alle Chinesen, die ich bisher getroffen hab, sprechen recht gutes Englisch, wenn auch oft mit Singapur-Akzent, und nur mit viel Konzentration verstaendlich.

Insgesamt ist Singapur - erwartetermassen - sehr sauber, und luxurioes, wenn auch nicht ganz so cool wie Hongkong, dafuer aber billiger. Bisher bin ich begeistert!

Samstag, 5. September 2009

Singapur

Ui, das Randili ist mal wieder unterwegs. Warum hat es sich so lange nicht gemeldet? Weil es von Natur aus faul ist, und noch fauler sich der Welt mitzuteilen. Warum gibt es keinen automatischen Blogschreiber, dem man einfach seine Ziele nennt und dann einen wunderbaren persoenlichen Text bekommt.

Das Randili ist eigentlich in Bangkok. Aber jetzt gerade sitzt es auf einer weissen Couch in Singapur. In einem Hostel. Was macht es da? Kurz gesagt: Einen Visumstrip. Denn das liebe Thailand mag es nicht wenn die netten Auslaender zu lange dableiben. Man koennte auch sagen, dass ich zu bloed war mir ein echtes Touristenvisum zu besorgen. Als EU-Buerger bekommt man bei der Einreise (per Flugzeug) 30 Tage umsonst (ohne ein Visum vorher zu beantragen). Nach Ende der 30 Tage muss man raus, und reist wieder ein. Vor 2 Jahren hab ich das genauso gemacht, bin dann bekannterweise nach Laos. Dummerweise hat das liebe Thailand die Einreisebestimmungen geaendert, und jetzt bekommt man nur noch 15 Tage, wenn man ueber Land einreist. Also bin ich kurzerhand (und schweren, um einiges Geld leichteres Herzens) nach Singapur geflogen.
Was will denn das Randili eigentlich so lange in Thailand? Mann, ihr koennt aber auch Fragen stellen. Sprache lernen natuerlich, wie immer in Asien ;)

Ich lerne fleissig Thai, um auch ja mit Poy und ihrere Familie (und vielen anderen netten Menschen in Thailand) besser kommunizieren zu koennen. Ich gebe zu, dass ich faul bin. So wie in China, also hat sich auch da nicht wirlich was geaendert (Die Caro wird das bestaetigen koennen). Da ich insgesamt 2 Monate in Bangkok bleibe, muss ich jetzt raus. Nervig, teuer und eigentlich unnoetig, wenn ich vorher besser geplant haette. Eigentlich war ein Landtrip ins (von Bangkok aus) nahe gelegene Kambodscha geplant. Da sich die Thai-Regierung aber kurzerhand (vor 1.5 Jahren) dazu entschlossen hat meinen Plan mit einer Aenderung der Aufenthaltsdauer zu zerstoeren, bin ich jetzt eben in Singapur.

Hm, und eigentlich ists ganz nett hier. Ich war noch nie in Malaysia, aber so aehnlich wie hier stell ich es mir dort vor. Denn Malaysia ist zum groessten Teil muslimisch. Nicht, dass in Singapur alles muslimisch ist. Aber mein Hostel ist in Little India, was nebenbei auch die Thai-Community und die MittlereOsten-Community umfasst. Dementsprechend seltsam ist das Essen (aber sehr lecker). Ein Mix aus indischem Essen (mit gelbem Curry) und arabischem Essen (), serviert mit einem suessen Mix aus Chili-Sauce und Gurke (Thai), das ganze serviert von einem Chinesen (oder Singapurer, je nachdem was man sagen moechte).

Gut, aber fuer heute genug. Mein Bauch grummelt, also mach ich erstmal noch einen Abendspaziergang ;) Gute Nacht...

Sonntag, 22. Februar 2009

weiter gehts...

Schnell ein Hinweis: Es gibt ein paar neue Bilder zu bestaunen, und ich glaub ein paar Videos sind auch dabei.

Meine Mama und mein Bruder sind vor ein paar Tagen angekommen (bleiben fuer 3 Wochen), und Poy und ich haben sie natuerlich feierlich in Empfang genommen. Die Welt ist klein geworden...Was ich auch letzte Woche Sonntag feststellen musste. Wir haben Sabrina, eine Mitstudentin aus Saarbruecken, die gerade ein Praktikum bei Siemens in Princeton macht, gerade mal 1 Stunde von hier ;), eben dort, in Princeton besucht. So ist man irgendwie doch nie alleine, und trifft Freunde auf der ganzen Welt. Und jetzt ist ja auch meine Mama hier ;) Der zeig ich morgen mal die grosse weite New Yorker Welt.

Hm, was passiert denn mit mir so? Gute Frage. Der Randolf weiss noch nicht so genau was er will und wo er hin will. Mein Praktikum geht noch bis Ende Maerz, danach bleib ich vllt. noch 2 Wochen und dann gehts zurueck nach SB. Und dann? Das ist ein Geheimnis...(ok, ich sags euch: Ich werd Rockstar!!).

Na ja, auf jeden Fall drueckt zum einen die Wehmut. Zum anderen muss hier bei meiner Arbeit noch was Zaehlbares bei rausspringen (da man das Geld das ich verdiene ja nicht mehr zaehlen kann; weils schon ausgegeben ist ;) das Leben hier ist einfach zu teuer...). Wir werden ein Paper einreichen bei einer netten Konferenz, der NAACL. Wenn das angenommen wird, dann bin ich mit grosser Wahrscheinlichkeit nochmal hier im Juni, da waere dann die Konferenz. Mal sehen. Waere nett, so eine Veroeffentlichung mit meinem Namen drin zu haben.

Ach ja, zurueck zu unserem Trip, der schon ganz schoen lange her ist.

San Francisco
Super! Beste US-Stadt, meiner Meinung nach. Sehr tourisitisch, aber nicht wirklich ueberfuellt. Der schoene Teil der Stadt hat einfach krasse Strassen. Schaut euch ein paar Bilder an, dann wisst ihr was ich meine. Das Essen ist super, man isst viel Meeresfruechte. Uuuuund: Clam Chowder ;) Sehr lecker, und bekommt man auch hier in New York, im kleinen aber netten Suppenladen, und das auch noch fuer wenig Geld ($5,20 mit Brot). Poy war total begeistert in San Francisco das "Ur-Swenson"'s zu finden, eine typisch amerikanische Eiskette, die ich aber bisher lustigerweise nur in Thailand (und San Francisco) gesehen habe. Es gibt dann noch ewig viele coole Dinge (Alcatraz, Golden Gate Bruecke und Park, Sillicon Valley in der Naehe, genauso wie einige der besten Unis der Welt: Stanford, Berkeley). Viele haben wahrscheinlich auch schonmal von der tollen Strassenbahn gehoert, die diese irren Steigungen ueberwinden muss. Klar wollten wir den richtigen Touristen geben, und diese einmalige Erfahrung nicht verpassen.
Ueber den gesamten Trip hinweg war es kalt, und ich war bitter enttaeuscht, dass ich nicht in T-Shirt und kurzer Hose rumlaufen konnte. Aber in San Francisco wars an diesem Tag einfach moerderisch. Wahrscheinlich war die Meernaehe Schuld. Wahrscheinlich mussten wir einfach zu lange auf die bloede Strassenbahn warten (die verdammt teuer war fuer eine kurze Fahrt, hab aber vergessen wieviel). Wahrscheinlich war ich sowieso schon angeschlagen. Auf jeden Fall war ich vom naechsten Tag an krank, und zwar recht uebel, mit Fieber und so. Das hat unsere Plaene ein wenig durchkreuzt, aber so was passiert eben immer mal. Wir sind daher noch einen Tag laenger geblieben, da ich kein Auto fahren konnte, und Poy nicht wirklich wollte. Wir mussten auch leider umziehen. Oh, hab noch gar nicht gesagt dass wir ein Mega-Hotel fuer ganz wenig Geld (da besonders beworben im Internet) hatten. Schaut euch die Bilder an und ratet mal welche sich auf dieses Zimmer beziehen ;)

Westkueste und nochmal LA
Im Auto gings dann doch irgendwann wieder nach Sueden, Poy und ich haben uns abgewechselt. Krasse Fahrt! Auch wenns kalt war, war die Aussicht oft einfach atemberaubend. Wir sind fast die ganze Zeit ueber (5 Std.) an der Kueste gefahren. Wie gesagt, Bilder gucken. Auf dem Weg haben wir auch ein paar Seeloewen getroffen (ich denke zumindest es waren Seeloewen, hab von sowas ja keine Ahnung...). Die waren sehr nett zu uns und haben uns zum Tee eingeladen. OK, bloeder Witz ;) Aber in der Tat waren sie sehr nett und haben brav von sich Bilder und Videos machen lassen.

LA
In LA sind wir dann durch Beverly Hills gefahren und haben nochmal gut Thailaendisch gegessen. Natuerlich waren wir auch am Walk of Fame. Und wir haben uns "Arielle - Die kleine Meerjungfrau" in der Videothek ausgeliehen. Wir hatten eine CD mit Disney-Liedern dabei, und irgendwann konnten wir einfach nicht mehr wiederstehen.

Las Vegas
Las Vegas sollte dann das grosse Highlight werden, an Sylvester. Irgendwie haben die das dort aber nicht verstanden. Der ganze Abend war ziemlich nervig, weil einfach zu viele Leute dort waren, und weil die Organisation gelinde gesagt bescheuert war. Man hatte die grossartige Idee einen verrueckten auf einem Motorrad durch die Gegend fahren und ueber Vulkane springen zu lassen. Waere ja ganz nett gewesen, wenn dafuer nicht die Hauptstrasse (und der Hauptteil von Las Vegas besteht quasi nur aus dieser Hauptstrasse) gesperrt worden waere. Man konnte die Strasse nicht mehr ueberqueren und somit waren wir mehrere Stunden gefangen, bis der nette Herr fertig war mit seinem Gehoppse. Richtig enttaeuscht war ich aber, als es um 12 kaum Feuerwerk gab. Man koennte meinen auch Las Vegas muss in der Krise sparen. Aber das war schon sehr mager. Hundertausende waren unterwegs und genauso enttaeuscht wie wir. Ich konnte drei Hotels zaehlen, die ein wenig Feuerwerk gemacht haben. Ansonsten ist Las Vegas eben Party, nicht so meins, aber nett anzuschauen.

Grand Canyon
Wir hatten noch 5 Tage uebrig. Daher gings weiter zum Grand Canyon, der gerade mal "nur" 5 Stunden von Las Vegas weg ist. Der Canyon selber ist ganz nett, aber irgendwie erwartet man ja auch was grosses. Aehnlich wie mit den Niagarafaellen, von denen ich wirklch derb enttaeuscht war, was dort aber vorallem an dem uebermaessigen Tourismus gelegen hat. Wirklich interessant auf unserer Reise um den Canyon herum fand ich die einsame Landschaft. Man fuhr manchmal 20, 30 Meilen und sah mehr oder weniger nichts, ausser den Autos, die einen auf der Autobahn begleitet haben. Uebernachtet haben wir in Flagstaff, der groesste Ort in der Gegend (wir sind auch wenig auf der Route 66 "gecroust"). Das beste an dem Ort war das Kino. Dort waren wir gleich 2x drin, auf dem Hin- und auch auf dem Rueckweg. Seltsam, seltsam... Nach dem Canyon sind wir noch ein paar hundert Meilen weiter nach Norden gefahren, und haben uns das "Monument Valley" angeschaut, wahrscheinlich das typischste Bild, das jeder in seinem Kopf hat, wenn er an Western-Filme denkt.

Das wars im Grossen und Ganzen. Irgendwann waren die Ferien dann vorbei, und wir sind wieder zurueckgeflogen ins gute alte New York. Ach ja, die Welt ist klein geworden...

Freitag, 2. Januar 2009

Aus dem Westen nichts Neues

Das Randili ist mal wieder am reisen, das, was es eben am Besten kann. Zur besinnlichen Weihnachtszeit gings diesmal in den Westen, (fast) soweit gegen die Weltzeit wie nur irgendmoeglich. Wir sind an die Westkueste in den USA gefahren (oder besser geflogen) und habens und dort auf warmes Wetter gehofft. Wir hatten eine recht chaotische Tour, die von atemberaubenden Aussichten, Erkaeltungen, stundenlangen Autobahnfahrten mit reichlich viel Metallica an Board, dem "it's like in the movies"-Gefuehl und kurzen Sonnenscheindauern gepraegt war. Ach ja, auch die Polizei hat mich liebgewonnen, und wollte mir erklaeren, dass man doch am Stoppschild anhalten muss. Ach...Die Amis sind komisch. Drei Dinge, die mich beim Fahren besonders nerven:
  1. Ampeln sind grundsaetzlich hinter der Kreuzung. Wenn man nicht aufpasst, passiert es dann schnell, dass man ueber die Kreuzung hinwegsaust, um wie gewohnt vor der Ampel anhalten zu koennen. Super gefaehrlich! Und oft merkt man erst viel zu spaet, dass die Kreuzung bereits hinter einem liegt, oder man gerade mitten drauf steht.
  2. Hier schert sich keiner darum NICHT von rechts zu ueberholen. Autobahnspuren sind alle gleichberechtigt, und wenn man mal eine nette gefunden hat, dann bleibt man da auch drauf, egal, was von links, rechts, hinten, vorne, oben oder unten kommt. Da bleibt einem nichts anderes uebrig als von rechts zu ueberholen. 
  3. Man darf (meisstens) nicht schneller wie 110 fahren (da dauern 200km nochmal ein gutes Stueck laenger).
Ohne Auto gehts aber nicht. Oeffentliche Verkehrsmittel sind mies und teuer, zumindest ausserhalb der grossen Staedte. Mittlerweile ist der Oelpreis ja immerhin wieder runtergegangen, und so bezahlt man hier nur noch knapp $1,70 pro Gallone (3,8Liter). Dafuer verbrauchen die Autos enorm viel, was aber keinen zu stoeren scheint.

Ich mach es kurz mit dem Reisebericht. Ich bin ein fauler Blogger.

New York
Hier gings los. Ab vom JFK-Flughafen. Ich fuege peinlicherweise hinzu, dass wir unseren Flug verpasst hatten. Der haette morgens um 10:45 losgehen sollen. Ich hab auch brav die Wohnung um 8:00 morgens verlassen, und haette auch rechtzeitig gegen 9:00 dasein koennen, aber irgendwie ging alles schief. Ich musste zweimal umsteigen, nur um in der richtigen Ubahn zu sitzen. Und dann wars doch die falsche. Aus einem undurchsichtigen Grund gibt es eine UBahn-Linie, die aber auf drei verschiedenen Routen faehrt, wovon nur zwei zum Flughafen fahren. Natuerlich war ich auf der dritten...Als ich das gemerkt hab, bin ich natuerlich ausgestiegen. Hat dann 15 Minuten gedauert bis der naechste kam. Und dann gabs noch so einen bloeden Zug, von der UBahn bis zum eigentlichen Flughafen...Im Endeffekt war ich zu spaet und die Sitze weg. Poy war auch zu spaet, selbst ein Taxi konnte sie nicht mehr retten. Sie hatte sich spontan dazu entschieden mit ein paar Freunden morgens noch schnell in Chinatown fruehstuecken zu gehen ;) 
Wir waren dann auf Standby, was soviel bedeutet wie, dass wir hoffen dass auch fuer den naechsten Flug Leute soviel Glueck haben wie wir. Wers nicht weiss, Fluggesellschaften ueberbuchen jeden Flug etwa 20-30% und rechnen damit dass Leute zu spaet oder garnicht kommen. Die Statistik scheint ihnen recht zu geben. Voller Angst haben wir dem naechsten Flug um 23:00 am selben Tag entgegengebibbert. Wir wussten erst 20 Minuten vor Abflug Bescheid. Schrecklich!!! Wirklich...Immerhin, danach war alles super. Virgin Airlines. Nett, sogar mit Internet auf dem Flugzeug (natuerlich fuer $12.90 extra...).

Las Vegas
Wir kamen um 1Uhr Nachts in Las Vegas an (3 Stunden Zeitverschiebung). Dann ab in den Mietwagen und zum Hotel. Natuerlich mussten wir in New York noch alles umbuchen, weil wir nicht mehr unserem Plan folgen konnten. Ich versuch mich kuerzer zu fassen...Schrecklich, zuviele Worte in den Fingern...Wir haben nicht viel von Las Vegas mitbekommen an dem Tag, einfach nur noch ins Bett gefallen. Aber immerhin waren wir in einem Kasinohotel, mit vielen Abhaengigen an den Slot-Maschinen. Nett. Ach ja, das Zimmer war mit $29 geradezu spottbillig. Wir waren im Stratosphere.
Die haben einen grossen haesslichen Turm, der sich aber wunderbar als Ausblick eignet. Super Aussicht! Man sieht ganz Las Vegas, in der Ferne den Beginn der Wueste und die Berge, z.T. mit Schnee. 
Im Auto gings dann ab nach Los Angeles, ein 5 Stunden Marathon, vorbei am Death Valley und der Mojave-Wueste, Kakteenfeldern (sagt man das?), Niemandslaendern und Geisterstaedten. Gibts nicht viel auf dem Weg. 

Los Angeles
Man denkt wohl automatisch an Hollywood. Viel mehr gibt es meiner Meinung auch nicht. LA hat nicht viel zu bieten,  ausser Straenden (was ja nicht unbedingt schlecht ist) und reichen Leuten (was ja an sich auch nicht schlecht ist, wenn man dazugehoert). Da unsere Planungen ueber den Haufen geworfen waren durch den verpassten Flug sind wir erstmal einen Tag in die Universal Studios (ein Freizeitpark) gegangen. Aufmerksame Leser werden anmerken, dass wir dort schon in Orlando waren. AAAAber...in LA ist alles anders. Der Park ist voller Shows, die mehr als sehenswert sind. Es gibt keine Achterbahnen, dafuer aber eine super-super-tolle Studiotour, die einen zu den Drehorten von einigen Filmen und Serien fuehrt. 45Minuten in einem kleinen Zuggefaehrt, ohne Rumlaufen zu duerfen (das duerfen nur die VIP-Gaeste, die aber auch $190 dafuer zahlen). Aber es war genial, mehr kann ich nicht sagen. Kulissen aus "Krieg der Welten", "Zurueck in die Zukunft", "King Kong" und meinem Favourite "Desperate Housewives". Mann...das war ein Erlebnis! Dazu noch ein paar nette Spezialeffekte aus "Fast and Furious", "Der weisse Hai" und wieder "King Kong". Danach konnte nix mehr schiefgehen...
Ansonsten war (noch) nicht viel in LA. Erstmal weiter nach San Francisco, denn Weihnachten wollten wir dort verbringen.

San Francisco
schreib ich morgen...

Dienstag, 2. Dezember 2008

Das Randili in China

Ich hab gerade einen Bericht ueber meine Zeit in China geschrieben, den ich an der Uni einreichen werde, um einen Credit-Point fuer mein Studium zu bekommen ;)

Wenn ihr ihn lesen wollt, und vielleicht sogar ein paar Kommentare haettet, waere ich sehr dankbar.

Hier findet ihr den Text: Das Randili in China

Danke fuer eure Hilfe ;) Und viel Spass beim Lesen...

Freitag, 14. November 2008

Phantom of the Opera

Ach, der Titel sagt doch schon alles, oder? Poy und ich haben gestern mal wieder den Broadway besucht, und diesmal war das Phantom dran. Meine Erwartungen waren hier wesentlich hoeher als bei Marry Poppins und dem Koenig der Loewen. Dieses Musical hat mich in vielerlei Hinsicht inspiriert und ruft in mir starke Emotionen hervor. Die Geschichte beruehrt mich, und die Musik wurde in der Tat von einem "Angel of Music" geschrieben. Ich habe auch das urspruengliche Buch von Gaston Leroux gelesen. Und die Geschichte ist schlicht und ergreifend genial. Aber sowas ist ja bekanntlich Geschmackssache.

Das Theater ist schlicht und einfach huebsch und elegant (das Phantom wird dort immerhin schon seit 20 Jahren gespielt). Das Theater fuer Mary Poppins ist auch sehr schoen, aber auch viel gruseliger (vorallem wegen der Sitzposition in den oberen Reihen; SEHR steil nach unten abfallend). Das Theater, in dem der Koenig der Loewen gespielt wird, wirkt richtig schmucklos und konsumorientiert.

Wir hatten angesichts der Ticketpreise ($35 pro Ticket, ermaessigt ueber NYU Rabatt) schlechte Sitzplaetze (man kann auch viele hundert Dollar zahlen). Aber die Sicht war super, und der Sound noch viel mehr.

Ich hatte vorher noch nie das ganze Musical gesehen, oder auch nur die Geschichte gelesen (das Musical weicht stark von der ursrpruenglichen Buchfassung ab). Aber ich war von Anfang an gebannt. Die ganze Show ist voller Effekte und von einem unheimlich starken Spannungsbogen gepraegt. Oft wird deutlich, dass es ein Musical aus den 80ern ist. Alles wirkt ein wenig zu "bunt" und betont cool, wenn ihr wisst was ich meine. Das wird vorallem am Anfang deutlich: nach einer kurzen Einfuehrung in Form einer Auktion, bei der angebliches Material des Phantoms der Oper versteiegert wird, gehts mit der bekannten Musik los und ein anschaulich grosser Kronleuchter wird effektgeladen durch den Saal hindurch bis zur Decke gezogen, nachdem er zuvor verdeckt mitten auf der Buehne gelegen hatte. Begleitet von Blitzen und Pauken, ist es wirklich atemberaubend. Es wirkt ein wenig wie in einem Freizeitpark, uebertrieben und effekthascherisch, aber cool ;)

Die Schauspieler/Saenger waren alle durch die Bank weg super! Das Phantom hat eine herrlich boes-tiefe Stimme, wohingegen der "gute" Mann, Raul, rein und klar rueberkommt. Die Christine war vielleicht ein wenig blass und haette mehr mit den paar Koloraturen spielen koennen, dies dann doch gibt. Aber der Gesamtklang ist einfach genial! Richtig richtig cool wird es, wenn Christine das erste Mal mit dem Phantom in die Gewoelbe des Theaters herabsteigt. Unheimlich, unheimlich krass...Wie in einem Film, und einfach toll gestaltet. Die Buehne ist schwarz, und ueberall tauchen auf dem Boden, der in Nebel gehuellt ist, kleine Lichter auf. Man sieht eine Bruecke im Hintergrund und das Phantom und Christine kommen in einem Boot angefahren. Die Musik verursacht Gaensehaut!

Insgesamt wars ein super Musical, das vorallem gegen Ende ein paar Laengen hatte. Den Ausgang der Geschichte fand ich schrecklich, was wahrscheinlcih mit meinen gestiegenen Erwartungen nach dem Lesen des Originals zusammenhaengt. Aber was soll ich sagen? Ich hab mir einen kleinen Traum erfuellt. Und ich werds mir auf jeden Fall nochmal anschauen, spaetestens wenn meine Mama herkommt ;)

Am Ende gabs natuerlich das gewohnte Beifallklatschen. Aber auch eine kurze Werbeveranstaltung, durch das Phantom. Dessen Darsteller hat ganze 5 Minuten lang um Spenden fuer ein Aids-Hilfe-Projekt gebeten. Man koennte z.B. eine CD, einen Kalender mit den Unterschriften aller Akteure oder das "Phantom-der-Oper-Kochbuch" (!) kaufen. Das Geld geht dann automatisch an die beschriebene Aktion. Sowas ist hier relativ ueblich. Geld geben ist fast schon Alltag. Das wird besonders in der Metro deutlich, wo wirklich staendig irgendjemand irgendwas auffuehrt, oder einfach nur um Geld bittet (bettelt). Gruende sind: Job verloren, teure Operation, obdachlos, einfach nur Arbeit, Spendenaktion. Einer bettelt sogar fuer die Studiengebuehren an der NYU (keine Ahnung wie ernst das ist, auf jeden Fall ist es sozialkritisch).

Als wir aus dem Theater rauskamen, haben am naechsten Theater ewig viele Leute auf etwas gewartet. Das Theater ist das, wo derzeit Daniel Radcliffe, der Harry Potter-Darsteller aus den Filmen, auftritt, dazu auch noch halb-nackt. Die Show war schon vorbei, und die Leute haben auf Autogramme gewartet. OK, da haben wir uns eben auf die andere Strassenseite gestellt und zugeschaut. Nicht, dass ich den Typ unbedingt sehen wollte. Aber Poy fand es toll den echten Harry Potter sehen zu koennen. Nach ein paar Minuten kam er dann, und ich muss sagen, ein echter Winzling der Kerl. Abgesehen davon ein Riesen-Tara um einen Filmstar. EIn Haufen Polizisten, und das wahrscheinlich jeden Tag, wenn er Auftritt hat.

Alles in allem ein gelungener Tag.