Dienstag, 31. Juli 2007

Lhasa, Xian, Chongqing, Yangzi, Yichang

Das ist mehr oder weniger der Plan der letzten bzw. der folgenden Tage. Wie ich bereits geschrieben habe, sind wir von Lhasa aufgebrochen, mit einem aehnlichen Zug wie wir auch gekommen sind. Allerdings diesmal nach Xian (Terracotta armee), und noch schlimmer, auf Hartsitzen! Insgesamt hat die Fahrt 35 Stunden gedauert, und wir haben tatsaechlich nur Sitze gehabt. War aber insgesamt gar nicht sooo schlimm, schon schlimm,aber es gibt weiss Gott Schlimmeres. Schlafen war nicht besonders angenehm, aber irgendwie gings schon. Den Tag wars kein Problem. Das groesste Aergerniss ist fuer Grossgewachsene, dass man nicht weiss wohin mit den langen Beinen. Chinesen sind im Schnitt einfach ein gutes Stueck kleiner. Das merkt man ueberall, besonders in Bussen, oder eben im Zug. Nervig war, als in Golmud ( da faengt die Tibetbahn an) ein paar besoffene Chinesen oder Tibeter (kann man leider nicht genau sagen) zugestiegen sind. Die haben sich frecherweise mit auf unsere Sitze gequetscht (aber nicht nur auf unsere), rumgegroelt, und Bier gesoffen. Ich hatte zum Glueck Ohrenstoepsel, aber der Athmosphaere hats definitiv nicht gedient. Alle waren in der Zeit schlechter gelaunt, sogar die Chinesen. Gut, die Rabauken sind dann irgendwann ausgestiegen (in Xining) und die Fahrt war wieder ruhig.

In Xian angekommen, mussten wir erstmal unser Hostel suchen. Das war ein Spass, weil die Caro geschickterweise nicht die Adresse abgeschrieben hatte. Wir wussten es heisst Bell Tower International Youth Hostel. Aber geschweige denn, dass die Chinesen dass auf Englisch verstanden haetten ( einen chinesischen Namen hat das Teil natuerlich nicht), haetten die das unter der Vielzahl an Hotels sowieso nicht gekannt. Nach etwa 45 haben wir dann ein Hotel gefundne, in dem man uns helfen konnte. Also nochmal ganz zurueck, quasi dort, wo wir ausgestiegen sind, und schwupp, da wars tatsaechlich! Und ich muss sagen, das war echt mal ein klasse Hostel. Das Personal kann komplett recht gut englisch, und auch sonst war das Angebot absolut einmalig. Gute heisse Duschen, eine geniale Bar mit gutem Essen, Internet, Billiard und sogar Gitarren :) Na ja, Xian ist nicht so mein Fall. Wir haben die klassische Tour mit Terracotta/Armee, Grab von Qingshi HuanDi (der erste Kaiser von China und eben der, dessen Grab durch die Terracotta-Soldaten bewacht wird). Daneben sind wir noch zu irgendwelchen sehr bekannten Hot springs gefahren, die mich allerdings nach unserer schon recht langen Reise nicht wirklcih beeindruckt haben. Recht cool fand ich noch die eigentlich nur zum Geldsparen noetigen Souvenirreisen. Zwei warens diesmal. Einmal gings zu ner FakeFabrik, in der man diesmal tatsaechlich mal sehen konnte, wie der ganze Kram hergestellt wird, insbesondere die Terracotta/Soldaten, Teppische, Kleinkram und Moebel. Fand ich super interessant. Am Ende konnte man das Zeug natuerlich auch noch kaufen, aber das Besondere war eben, dass man mal die HErstellung sieht. Man sagt zwar immer, dass alles nur Fake ist. Aber dass da tasaechlich Chinesen fuer eine Hungerlohn sitzen und alles in muehevoller Kleinarbeit herstellen, vergisst man dabei oft. Genaus dies live vor Augen zu sehen, war schon ziemlich krass. Die zweite Station war eine Seidenfabrik. Diese Tour war noetig, um unser Essen, das im Restaurant nebenan stattfand, ein wenig zu verbilligen. In der Fabrik gabs eine Tour darueber, wie denn Seide hergestellt wird. Das fand ich mal sehr spannend, die kleinen Wuermchen zu sehen, wie sie gezuechtet und am Ende martialisch gekocht werden, nur um an ihre Seide zu kommen, die eben ihren Cokong bildet. Fuer ein einfaches Bettlaken benoetigt man laut unserer InfoDame etwa 80 Cokongs pro Lage und fuer eine Winterdecke etwa 60 Lagen, also insgesamt 4800 tote Wuermchen. Krass, oder??? Am Ende der Tour konnte man dann Seidendecken und auch Seidenbilder kaufen. Eben diese Bilder fand ich besonders cool. Und auch hier sass wieder beispielhaft eine Dame, die in was weiss ich wieviel Stunden, ein Bild gestickt hat. Und fuer diesen Zeitaufwand waren die Bilder echt nciht teuer, was mich trotzdem nicht dazu verfuerht hat, was zu kaufen. Schade, wie ich fast sagen muss. In Shanghai, sag ich mir dann :)

Und dann gings zur obligatorischen Terracotta-Armee. Das Gelaende war verdammt voll, viel zu voll meiner Meinung nach. Und die Armee war mit Sicherheit interessant, aber jetzt auch nicht soooo toll. Viel zu nervig waren diese ganzen Gruppen von drueckenden und draengelnden Chinesen. Ueberall...kein Platz um mal ruhig zu stehen. Trotzdem ist das Ganze hoechst interessant, und wenn man mal kurz Luft hatte, hatte man auch tatsaehclich ein Gefuehl, dass hier was Tolles, Grosses steht, aehnlich wie als ich vorm Colosseum in Rom stand. Leider dauert dieser Moment nur kurz, wenn schon wieder die nachste Gruppe kommt.

Am naechsten Tag mussten wir dann mit Geld und Visum kaempfen. Ich wollte Geld von meinem Konto bei der Bank of China holen, das mir meine Mama ueberweisen hatte. Dummerweise wird in Euro ueberwiesenes Geld in China nicht automatisch in RMB (Yuan) umgewandelt, nein, man muss auf die Bank und das persoenlcih veranlassen. So hab ich das auch 2mal in Shanghai gemacht. Dasselbe wollte ich jetzt in Xian machen. Und dort sagt man mir dann recht schnell, dass das NUR in Shanghai geht. Super, sag ich mir da. Und ich hab wirklcih ne halbe Stunde rumgemeckert und gejammert, dass ich dieses Geld brauche. Leider ohne Erfolg. Was tun? Ich hatte noch ein paar Traveler Checks, aber das wars dann. Da ich leider auch meine EC-Kartennummer geschickterweise vergessen hab, bin ich jetzt erstmal auf die Caro angewiesen, bis ich weider nach Shanghai komme. Das gefaellt mir nicht, wie man sich vorstellen kann, aber anders gehts lieder nicht. Ok, der Tag hattte schon mal gut angefangen. Auf gings zur Visum-Verlaengerung. Sollte kein Problem sein, hatte man uns vorher gesagt. Im Visumsbuero brauchten wir dann auf einmal einen vorher nie erwaehnten Brief von der Uni in Shanghai. Wir waren schon am rennen zum Hostel, um schnellstmoeglich auf teure Weise nach Hongkong zu kommen, um dort ein Visum zu bekommen, als ich die Idee hatte nochmal nachzufragen, was die denn genau brauchen und ob ein Fax ausreicht. Kurz vor Bueroschluss haben wir dann tatsaechlich in Shanghai in groesstem Stress noch jemanden gefunden, der uns eben dieses Schreiben per Fax ins Hostel geschickt hat. Unfassbar...Und dann wurde uns noch mitgeteilt, dass das Visum 5 Werktage braucht. Klasse, immer besser. Was tun? In Xian bleiben? Ne, sagte ich mir. Also haben wir unsere Flussfahrt gebucht, von Chongqing (30 Millionen Einwohner, im Westen Chinas) nach Yichang (kleines Kaff, in dem man den 3-Schluchten-Staudamm bewundern kann). Daher sind wir gestern Mittag eben dahin aufgebrochen. Und so sitze ich jetzt hier im Internet cafe. Heute abend um 10 faerht das Schiff los. Dauert also noch ein bisschen (derzeit 11:27). Viel machen werden wir wohl nciht mehr. Gibt hier aber auch nciht wirklich was zu tun. Wir haben im McDoof gefruehstueckt, da wir derzeit einfach kein chinesisches Essen mehr sehen koennen. Auf der Tour haben wir dann ja sowieso keine Wahl. Mal gespannt, was wir da so erleben.

Wenn wir dann naechsten Montag wieder nach Xian kommen, schnappen wir uns erstmal unseren Pass. Dann gehts weiter nach Peking, danach hoffentlich (sofern alles mit dem Geld klappt) nach Hongkong, Macau und dann, wenn die Zeit reicht, wer weiss sonst noch wo hin.

ich hab uebrigens auch mal spontan ein paar Bilder hochgeladen, nicht viele, und scheinbar ist die Qualitaet laut Caro diesmal auc nicht gut. Ich muss mal meine Linse saubermachen. Schaut sie euch an, und gebt mal ein paar Kommentare. Ich werde dann fruehestens Samstag, oder erst naechsten Montag zum Bloggen kommen.

Ach ja, und ich hab mir den neuen Harry Potter hier in China gekauft. Mal gespannt. Ja nix spoilern, ja?

Mittwoch, 25. Juli 2007

Was macht denn bloss das Randili so?

Und mal wieder ne Ewigkeit nicht gemeldet. Diesmal hatte ich aber auch haufenweise Gruende :)

Ich weiss gar nciht wo ich anfangen soll. Der Hauptgrund ist sicherlich nciht, dass ich keine Lust mehr hatte zu bloggen. Aber irgendwo muss die Zeit dafuer ja abgezwackt werden. Ok, was ist denn so passiert?

Ihr erinnert euch sicher noch, dass ich mal von dieser wunderbaren Reise nach TaiShan angefangen hab zu berichten. Ich bin ja nicht wirklich weit gekommen mit dem Erzaehlne. Ich hoffe ernsthaft, dass ich mal nochmal dazu kommen werde. Auf dieser Reise sind einige erstaunliche Dinge passiert. Das erstaunlichste ist wahrscheinlich, dass ich eine nette Dame kennengelernt hab. Was zunaechst nur eine gute Freundin war, wurde dann eine sehr gute Freundin, und am Ende meine Freundin :)

Ok, jetzt wollt ihr bestimmt wissen, wer diese Dame ist. Ihr koennt euch ja mal meine Bilder anschauen, und raten wers sein koennte. Leider komme ich bis 19.8. nicht dazu Bilder zu aktualisieren. Aber einige Personen haben gemeint, dass es auch so schon recht offensichtlich ist :)

Die erwaehnte Dame heisst Poy und kommt aus Thailand. Sie hat mit mir zusammen in Shanghai Chinesisch studiert, allerdings nicht in derselben Klasse. Ich hab sie wie gesagt auf dieser Reise nach TaiShan kennengelernt und im Nachhinein z.T. bis zu 6stuendige Gespraeche gefuehrt :) Wie auch immer, natuerlich ist sowas schon verdammt schwer, da sie ja nicht nur aus nem anderen Land kommt, sondern auch noch aus einem voellig anderen Kulturkreis. Dazu kommt,dass sie am ersten August in die USA fleigt, um dort ihren Master in Finance Engineering zu machen. Also, wenn das nicht eine Fernbeziehung ist :) Ich weiss, dass das verdammt schwer ist und sogar noch viel schwerer werden wird. Aber wir haben uns nach einige Wochen harten Ueberlegens dafuer entschieden, es zu versuchen, und das tun wir jetzt auch.

Dementsprechend wenig Zeit hatte ich zum bloggen. Ich hoffe, ihr koennt mir das verzeihen. Poy ist dummerweise schon recht frueh (einen Monat vor Semesterende) nach Thailand zurueck, eben weil sie in die USA geht, und ihr Vater wollte, dass sie noch ein wenig Zeit mit der Familie vorher verbringt. Daher haben wir dann schonmal angefangen, ne TelefonBeziehung zu fuehren, was bisher auch erstaunlich gut funktioniert hat.

Und dann wurde es interessant. Dominik bekam Besuch. Ein Freund, Kim, der mal eben schnell innerhalb eines Jahres die ganze Welt besuchen will und in Shanghai angefangen hat. Der hat mir dann so ganz nebenbei erzaehlt, dass er fuer 250 Euro von Bangkok nach Shanghai geflogen ist und auch wieder zurueck fliegt. Da hab ich mir gedacht, "oh, das ist ja doch nicht so teuer wie ich die ganze Zeit gedacht hab", und hab alles moeglich in die Wege gesetzt, und bin dann tatsaechlich am 30.6. nach Bangkok geflogen. Das Semester in Shanghai war natuerlich noch nicht zueende, aber das war kein Problem. Die Klausuren sind fuer mich nicht wichtig, da ich ja nicht nach China bin, um diese Kurse zu bestehen. Chinesisch hab ich ne Menge gelenrnt, und ich kann mich wunderbar unterhalten. Das Zertifikat, dass ich am Ende bekommen haette, sagt nur, dass ich an eben diesen Kursen teilgenommen hab, nur leider nicht auf welcher Stufe. Also ist es voellig wertlos. Ich bin dann also zwei Wochen vor Semesterende abgeflogen, und hab so meine Zeit in Shanghai vorzeitig beendet. Die WOche vor Abflug war dann auch dementsprechend stressig, weil ich mich von ewig vielen Leuten verabschiede musste, und viele viele Dinge vorbereiten musste. Denn es war so geplant, dass wir (Caro und ich) direkt nach meiner Rueckkehr nach Tibet aufbrechen. Trotzdem wars ne super Woche, voller AllyouCanEat/Essen und Abschiedsparties. Herrlich! aber tierisch anstrengend.

Ok, und dann gings nach Bangkok, wo Poy auch wohnt, mit ihrer Schwester und ihrem Papa. Insgesamt war ich zwei Wochen dort. Und es war ne super Zeit...was soll ich da gross erzaehlen? Sie hat mir Bangkok gezeigt, und ein wenig Thai beigebracht. Ausserdem haben wir ein paar Ausfluege rund um Bangkok gemacht, natuerlich auch zu einem von den vielen tollen Straenden. Auf alle Faelle wars ne super Zeit, die uns nochmal einander viel naeher gebracht hat. Alles weitere muesst ihr mich dann leider fragen :)

Und dann gings Schlag auf Schlag. Am 14.7. bin ich morgens um 1:45 zurueck nach Shanghai geflogen, und dann direkt weiter nach Chengdu, im Westen Chinas. Da hat die Caro schon auf mich gewartet, und dann sind wir in den Zug nach Lhasa eingestiegen. Das war ne recht interessante, und vorallem verdammt lange Zugfahrt...insgesamt 44 Stunden. War aber nett, weil man da immer mit Chinesen reden kann (sofern man es kann) und man ja schliesslich auch ein Bett zum schlafen hat (und Sauerstoff wegen der Hoehe, wenn man ihn brauch). Ausserdem hat man ja ne super Landschaft, bzw. ne Menge super Landschaften, die da an einem vorbeibraussen. Sobald ich die BIlder onine stelle, werdet ihr mir bestimmt recht geben. Am 16. kamen wir dann erschoepft aber gluecklich in Lhasa an. Ich war erstaunt, dass es mir so gut ging, nachdem ich soviel Horrormaerchen gehoert hatte, Hoehenkrankheit eben. Waehrend der Zugfahrt gings mir Zeitweise ein wenig uebel, aber insgesamt wars ok. Kopfweh, das mit einer Tablette beseitigt war, mehr oder weniger. In Lhasa angekommen (auf 3200m Hoehe) sind wir dann erstmal zu unserem Hostel aufgebrochen.

Und jetzt wirds kompliziert. Wenn ich jetzt alle meine Eindruecke von Tibet hier bericht, bin ich noch in zwei WOche nicht fertig. Von daher halte ich mich ganz kurz und werde das hoffentlich spaeter nachholen koennen. Tibet ist toll, aber leider nicht so toll wie man es sich vorstellt. Die Chinesen haben ne Menge kaputt gemacht, vorallem viel von der Athmosphaere. Es wird kraeftig gebaut, ueberall, und es sieht alls mehr und mehr Chinesisch aus. Die chinesische Flagge sieht man ueberall. Und seitdem der Zug nach Lhasa faehrt, kommen mehr und mehr Chinesen nach Lhasa, und nehmen den Tibetern die spaerlichen Jobs weg. Trotzdem sieht man schnell wer Tibeter ist, und wer nicht, vorallem durch die Kleidung. Soviele interessante Sachen sind hier passiert...die mich dann doch noch umgestimmt haben, so dass ich Tibet mittlerweiel doch mag. Allen voran die tollen Menschen hier, die einem immer entgegenlachen (besonders wenn ich mit meinen geringen Tibetisch/Kenntnissen glaenze), und der Sweet Tea (Milchtee plus Zucker), den man hier kannenweise billig trinken kann. Ok, was haben wir hier so gemacht? Wir haben uns alles wichtige in Lhasa angeschaut (inklusive Potala palace, das riesige Ding, das man von den Bildern kennt), sind zu nem See gefahren (Namtso lake) und dann zu ner 5tages Tour zum Mount Everest aufgebrochen. Und jetzt gerade sitze ich in einem Internet Cafe in Shigatse, der zweitgroessten Stadt Tibets. Die Tour ist cool, und morgen sind wir zurueck in Lhasa. Dann gehts direkt weiter nach Xian, da wo die TerraCottaArmee steht. Allerdings gabs keine Betten mehr, also haben wir Sitze gekauft. 35 Stunden, 30 Euro :) Das wird der absolute Horror!!!

So, ich denke mal, das war fuer den Anfang nicht schlecht. Vielleicht schreib ich mehr, wenn ich Xian angekommen bin, ansonsten spater, vllt von Hongkong aus :)

Viele Gruesse an die braven Leser, und bis Bald hoffe ich