Freitag, 30. März 2007

noch ein paar Eindrücke und wieder Gitarre (Tag 35)

he, ich schreib gleich zweimal hintereinander was! Erstaunlich. Aber diesmal wirds kurz. Hier ists 1:17 in der Nacht und ich bin tierisch müde. Aber hab grad noch Lust was zu schreiben, allerdings ohne Bilder. Zu faul...

ist euch aufgefallen, dass wir jetzt "nur" noch 6 Stunden auseinander sind? Denn in Deutschland wurden ja die Uhren umgestellt. Tja, weniger wirds leider nicht mehr. Und die Rückumstellung bekomm ich auch nicht mehr mit, denn das ist am letzten Sonntag im Oktober. Ist schon seltsam. Gestern war ich auch noch recht spät online, und da ist mir aufgefallen wieviele von euch auf einmal online waren (icq, msn). Da merk ich erstmal, wie weit ich eigentlich bin. Aber es geht ja so ganz gut. Schön weiter kommentieren, und gerne auch mal ein Topic im Forum eröffnen. Da gibts ne Menge Möglichkeiten.

Ich glaub ich hab noch nicht von dem Gehupe hier ezählt. AAAAAAAAAAAAH!!! Ich könnt wahnisinnig werden. Die Chinesen sind allgemein wesentlich weniger empfindlich was Lärm und Dreck angeht. Aber besonders der Krach in der Stadt nervt tierig. Man fühlt sich oft wie im Krieg, sei es durch Feuerwerk (das hier wirklich pervers laut ist, anders kann ichs nicht sagen). Oder sei es durch eine der tausend Baustellen. Krass wie laut so eine Stadt sien kann. Und dann kommt noch diese Huperei hinzu. Man hat das Gefühl, die Chinesen benutzen die Hupe wie ein Gaspedal (ne Bremse hat wohl kein Fahrzeug, die fahren einfach nur langsamer aber wirklch stehenbleiben ist fast unmöglich, sogar bei roter Ampel. Man muss um sein Leben kämpfen, und um sein gutes Gehör. Das macht mich aggressiv. Denn alles und jeder hupt wann und wo er/sie will. Und dann auch zumeist sehr anhaltend und wiederkehrend. Und oft auch völlig unnötig, weils halt geht. Sehr nervig sind auch verschieden Geräuschquellen, die nicht zu identifizieren sind und die Nachtruhe stören. Ich hab zum Glück Ohrenstöpsel an, aber ich hörs vorm Schlafengehen, und wenn mir der Joen morgens davon erzählt. Dazu gehören vorallem Klingeln, Alarmanlagen, schreiende Menschen (hört sich ziemlich übel an), tiefdröhnende Brummgeräusche (von was auch immer die kommen) und vieles weitere. Hört sich jetzt schlimmer an als es ist. Aber das wollte ich nur mal kurz schreiben. Ist ne echt laute Stadt.

Ach ja, ich war heute wieder mal Gitarre spielen in der Metro. Wies dazu kam? Caro und ich sind mit Luis, Cadric, Tom und noch einem Koreaner zu einem Fake-Laden gegangen oder nett ausgedrückt: ein Laden der billige Klamotten hat :)

Ich fands dort schrecklich. Zum einen ist es viel zu groß (und mittlerweile kann ich Größe beurteilen, hab ja hier in Shanghai ne Menge Beispiele), es gibt mehrere 100 größere, kleinere und auch klitzekleine mobile Geschäfte. Von Anfang an wurden wir von bestimm 5 (manchmal mehr manchmal weniger) Leuten verfolgt, die uns zu einem Stand bringen wollten. "T-shirts", "Wanna watch", "DVD" (was man hier auch in der stadt recht häufig hört) usw. Und die waren diesmal wirklich aufdringlich. Ist nunmal ne große Stadt und hier laufen ne Menge Leute rum, die dir was andrehen wollen. Aber bis jetzt hab ich immer gedacht, dass die viel zu zahm sind. Also in Tunesien war das ganz anders. Da wurdest du über Meilen hinweg verfolgt, auch wenn du kein bißchen Interesse gezeigt hast. Tja, und genauso war es hier. Die haben echt ein ganz schön großes Durchhaltevermögen. "You are my friend", "Where are you from", und das dann in tausend Sprachen. Wär mir ja egal gewesen, wenn der Laden nicht selbst schon so nervig gewesen wär. Irgendwann hab ich versucht, ihnen klarzumachen, dass ich gar nichts kaufen will, dann haben sie angefangen mit "only looking" und so weiter. Dann hab ich gesagt, dass ich keine Fake-Sachen kaufen will: "not fake, real". Und so weiter. Irgendwann waren wir so genervt, dass wir spontan das Gebäude verlassen haben. Ich hätte sowieso nix gekauft. Irgendwie wiederstrebt es mir, warum auch immer. Ich hab da einfach kein gutes Gefühl. Ich denke, ich kauf mir echt wenig Kleider, und die können ruhig auch branded sein, und etwas mehr kosten, für Qualität eben. Vielleicht denke da viele anders drüber, aber mir ists so lieber. Das Problem daran ist, dass ich das vorher anders eingeschätzt hatte, und enstsprechend wenig Kleider mitgenommen hab. Aber bald macht ja das H&M auf :)

Egal. Wir sind dann raus, aber aus Versehen auf der falschen Seite. War aber auch gut so. Denn wir sind dann mal wieder auf so nem Markt rausgekommen, der alles hat, von "DVD"s bis zu Essen. So was gäbs bei uns im Leben nicht. Manche Stände sind schon ein wenig obskur, und das angebotene Essen sehr vielfältig. Manchmal frag ich mich auch wer das alles kaufen soll. Aber es leben ja ne Menge Menschen in der Stadt. Aber hier kraut es mir (noch) etwas zu kaufen, obwohl manche Sachen sehr lecker und interessant aussehen. Das nächste Mal. Ich lad demnächst die Bilder hoch, dann könnt ihr euch selber davon überzeugen.

Wir sind immer so weitergelaufen, und kamen plötzlich ganz woanders raus. Irgendwo am Bund (der Platz in Shanghai, wo es ein wenig Geschichte in Shanghai gibt, und auch einige nette Gebäude bei Nacht). Wir kamen zu einer Brücke, die über den Fluss geführt hat, und dort hats richtig gut nach Meerwasser gerochen. War irgendwie seltsam. Leider werd ich wohl in Shanghai niemals schwimmen gehen, weil es hier keine Strände gibt, und vorallem auch weil das Wasser komplett gelb ist (der gelbe Fluss eben: huang he). War trotzdem nett.

Irgendwo dort sind wir auch durch Zufall durch ne Straße, die sehr seltsam war. Netterweise hab ich davon ein Video gemacht, das ich noch bei YouTube hochladen werd (aber dazu ein andermal mehr). War sehr sehr krass, was uns da innerhalb von ein paar Minuten alles über den Weg gelaufen ist, als ob es auf uns gewartet hätte. Die Highlights (oder eigentlich Donwligths) waren zwei Männer, die kleine Affen an Ketten hinter sich hergeschleppt haben, um Geld von den Super-Nobelschuppen einzutreiben, und die offensichtlichsten Puffs die ich je gesehen hab. Ein Mann sitzt hinter einem riesigen Schaufenster, umringt von etwa 10 - 15 Damen, die SEHR leicht bekleidet waren. Und davon gabs dann wenigstens 4 oder 5 direkt nebeneinander.

In der Stadt wars dann richtig cool. Ist abends eigentlich immer nett, nur dummerweise gabs wieder zimelich viel Wind. Und irgendwie gibt es auf den großen Geschäftsstraßen nicht viel zu erkunden. Shanghai ist dahingehend ziemlich langweilig, für Shopping-Willige ein Paradies.

Das Highlight gabs wieder am Ender der Straße, an der Metro-Station, also als wir gehen wollten. Ein Burger King!! Dummerweise hatte ich schon gut gegessen vorher. Sehr ärgerlich. Somit hab ich jetzt schon drei Stück gefunden, und das ist der der am Besten zu erreichen ist. Werd ich mir merken. Was ich mir aber geholt hab, war so ein Löffeleis, ähnlich wie unser MCFlurry (den es hier interessanterweies nicht gibt), bei nem andern Laden. Deren Sachen sind richtig super. Die haben ein Eis, dessen Motto es ist, wenn es kopfüber serviert ausläuft, kostenlos überreicht wird. Aber schmeckt auch richtig gut, ist mir 20 Yuan aber richtig teuer.

Dann sind wir auf zur Metro, und was seh ich da, als ich meinen Kopf nach links wende: unseren Freund mit der Gitarre. Und wer den Randolf kennt, weiß dass er nicht wiederstehen kann. Also auf. Eis gegessen, Gitarre in die Hand (er hat sich tierisch gefreut), und los gehts. Und diesmal hab ich mal auf meine Umgebung geachtet. Und es war ECHT krass! Als ich die Gitarre in die Hand genommen hab, sind ALLE Leute die gerade auf dem Weg zur Metro waren, stehengeblieben und haben geschaut was der komische Westler jetzt macht, und das waren ne Menge (30 - 40, grob geschätzt). Was auch immer sie erwartet haben, ich konnte es nicht bieten :) Ich war erstmal so überwältigt, dass ich nicht wusste was ich spielen soll. Aber mit der Zeit gings dann, und ich hab wieder ne Menge Geld verdient. und wieder nicht behalten :) Und diesmal wars echt lustig, insgesamt hab ich wenigstens 1,5 stunden gespielt. Sehr nett. Mit der Zei haben sich auch immer mal wieder Leute zu uns gesetzt, und ne Weile zugehört. Das macht Spaß :) Ein andere Chinese hat auch mal gespielt. Der hat uns später dann auch mal darauf hingewiesen, dass uns wohl irgendwann die Metros ausgehen werden, da sind wir quasi prompt aufgesprungen und losgelaufen. Und es gab keine mehr! Und dann haben wir fast kein Taxi mehr bekommen. Da hab ich mich kurzzeitig tatsächlich ein wenig verloren gefühlt. Denn wir hatten keine Karte dabei, mein Handy war leer, und keiner wusste wos langgeht, und unser Bezirk (XuJiaHui) ist nicht gerade um die Ecke. Dann haben wir doch noch ein Taxi bekommen. Und wieder einige Leute kennengelernt. Mein Telefonbuch wächst stetig. Und soviele Namen...

Was ich an einem Wohnheim mag, ist dass man immer Leute trifft. Egal wann, egal wo. Immer. Immer ist jemand da zum Reden, lachen oder was auch immer. Das ist schon toll. Das sorgt aber auch dafür, dass ich mal wieder wenig Schlaf bekommen hab :) bzw. bekommen werd.

Donnerstag, 29. März 2007

ein paar Eindrücke (Tag 34)

Ich hatte heut einen echt angenehmen Tag, und ein wunderschönes Abendessen mit einer netten Chinesin, die ich in der UBahn kennengelernt hab. Spontan hab ich mir gedacht, mal wieder zu bloggen, und ein paar Eindrücke hierzulassen, die ich so zwischendurch mal bekomme.

Zum dem letzten Punkt z.B.Man lernt hier - zumindest als europäischer Ausländer - unheimlich schnell Leute kennen. Die oben erwähnte Dame hab ich kennengelernt, weil ich tolpatschig wie immer meine Metrokarte nicht richtig über das Lesegerät gehalten hab. Sie hat gedacht ich brauch Hilfe, und ist stehengeblieben. Dann haben wir uns in der Metro unterhalten, Email-Adressen ausgetauscht, und heute zusammen essen gegangen. Auf ähnliche Weise hab ich schon viele Leute kennengelernt (ok, ich geh nicht mit allen essen, aber trotzdem :). Ich denke, dass ist vorallem meinem ausländischen Aussehen zuzuschreiben. Ich bin schon aus Prinzip was Besonderes hier, vorallem für die Frauen. Das ist irgendwie seltsam, und manchmal auch ein wenig peinlich. Daher find ich es umso schöner im Chor auch mal chinesische Männer kennenzulernen, oder auch wenn ich den Leon besuche.

In Shanghai öffnet am 12.4. das erste H&M in China, das erste in Asien wurde vor ein paar Wochen in Hongkong eröffnet. Eine coole Seite wenn es um Shanghai geht ist übrigens http://www.shanghaiist.com/. Ist irgendwie ein seltsames Gefühl. Es wird ein H&M-Megastore und wird in der ganzen Stadt beworben. Und Shanghai ist schließlich ne Großstadt, d.h. es gibt auch große Werbung. Schon krass, an RIESIGER H&M-Werbung vorbeizugehen. Und alle fiebern dem Start entgegen. Und kurz danach wird direkt schon die zweite Filiale eröffnet. Ich freu mich auch schon :) Als Gaststar kommt übrigens die Kylie Minogue, zur Eröffnung, allerdings am 11.4. und nicht für die Öffentlichkeit. Egal, die will ich sowieso nicht sehen :)

Hab ich schon von den etwas ekligen Gewohnheiten mancher Chinesen erzählt? Ich glaub nicht. Also, ich hab ja schon in meinem China-Knigge einiges über die Spuck-Gewohnheiten der Chinesen gelesen, und dass die Regierung sogar offzielle Maßnahmen ergriffen hat, um die Leute davon abzubringen. Und angeblich soll es auch helfen. Aber ich merk davon nicht wirklich was. Wo man auch hingeht, ständig wird gerotzt was das Zeug hält. Man läuft seines Weges, da hört man ein tiefes Röscheln direkt hinter sich und ein Batzen Undefiniertes fliegt an einem vorbei zu Boden. Oder ich laufe und neben mir öffnet sich plötlzlich eine Autotür, und in Windeseile wird lautstark gespuckt und Tür wieder zu. ich bin richtig erschrocken!
Außerdem ist es hier üblich beim Essen lauthals Geräusche von sich zu geben. Als ich vorgestern im Restaurant war, hab ich mit ein paar älteren chinesischen Damen am Tisch gesessen. Und die ein e hat dann spontan recht laut ihr Sättigungsgefühl geäußert. Da musste ich laut loslachen :) Was sonst? Und dass der Tisch nach dem Essen immer aussieht wie nach einem kleinen Krieg liegt an zwei Dingen: Zum einen kann man mit den Stäbchen einfach nicht sauber essen. Es fällt IMMER was runter. Und zum anderen sind oft Dinge wie Knochen im Essen, die man dann einfach auf den Tisch spuckt. Da kümmert sich keiner drum. Außerdem wird das Essen ja auch oft geteilt, auch dabei fallen ein Brocken daneben.

In Shanghai wird viel gebaut. Das merkt man an allen Ecken. Und viel Altes wird erneuert. Nur wie gearbeitet wird, ist echt interessant. Zum Beispiel wird unheimlich per Hand erledigt, was bei uns nur Maschinen machen würden, wie z.B. Erde irgendwohin schaufeln. Auch daran sieht man wieder, dass Menschenkraft billiger ist als Maschinen zu kaufen. Und auch die Art wie hier gearbeitet wird, ist lustig anzusehen. Es ist alles so mittelbar, ohne große Absperrungen. Ist einfach seltsam. Und es wird verdammt schnell gearbeitet. Zumindest was das Hochziehen von Häusern angeht. Krass schnell, muss ich sagen. Dafür lassen sie sich z.B. was die Uni angeht recht viel Zeit.

Die Chinesen trinken bevorzugt SoyaMilch. Das muss man erst mal wissen. Da kauft man sich im Carrefour Milch im guten Glauben gute Kuhmilch gekauft zu haben, und da ist das dann Soyamilch. Dummerweise bin ich gegen die aus irgendeinem Grund allergisch.

Viele Dinge sind hier so billig. Das fällt einem erst auf , wenn man mal etwas mehr kauft. Gestern z.B. hab ich zwei 1,5 Liter Flaschen Wasser, und 12 0,5 Liter Flaschen + 1 Schokoding für knapp 30 Yuan gekauft. Also 3 €! Muss man mal nachdenken wieviel ich dafür wohl im deutschen Lande bezahlt hätte. Und das Wasser ist sogar noch sehr teuer, da ichs im Studentensupermarkt gekauft hab, der hier vergleichsweise Edeka-Verhältnisse aufweißt.

Das Wetter ist besser. Wir hatten heute 30 Grad!! Unfassbar, und das innerhalb von drei Tagen. Viel zu schnell. und fast schon unerträglich, und für einige zu heftig. Es gab ein paar Ohnmächtige. Ich denk nächste Woche gibts heftig Regen, das ging einfach zu schnell. Oje, und wenn der Frühling schon so warm ist. Was wird erst im Sommer sein?

Bin grad müde, und werde demnächst weitermachen.

Straßenrundgang (Tag 27)

Ich glaub am Unterricht gibts nix zu meckern. Prinzipiell ist Donnerstag der beste Tag der Woche, wir haben eine Stunde Reading, was immer sehr locker ist, auch wenns in Reading IMMER ein Diktat gibt (is aber nich schwer, wenn man ab und zu seine Zeichen lernt), und dann Listening. Das wird mittlerweile immer besser, zum einen weil ich mehr Zeichen kann und zum anderen weil ich mittlerweile etwas besser in die Sprache reinkomm und mehr versteh. Es ist noch nicht wirklich toll, aber zumindest so gut, dass Listening nicht mehr soo demotivierend ist.

Danach hatte ich Lust mal einen Abstecher in die Stadt zu machen, mit meinem neuen Vermögen, dass ich ja seit dem Vortag hatte (ihr erinnert euch: http://dasrandiliinchina.blogspot.com/2007/03/falsche-reihenfolge-26-tag.html
). Außerdem wollte ich unbedingt mal zu dem Majestic Theater, weil es dort ein Konzert gibt: ein norwegisches Blasorchester mit einer supercoolen Playlist. Vorallem spielen sie auch ein paar Sachen von Edward Grieg, auf denen ich total steh. Wers nicht weiß, im Saarland sind dieses Jahr wieder die "Musikfestspiele Saar". Ich empfehle euch ernsthaft hinzugehen (ist glaub ich ab April). Dieses Jahr ist nordische Musik das Thema, und es werden sehr viele Stücke von Grieg gespielt. Ich ärger mich tierisch nicht hingehen zu können, ich hab mir sowas schon ne halbe Ewigkeit gewünscht, und jetzt wo ich weg bin...grr..egal. Hier gibts auch coole Sachen :)

Dieses Majestic Theater ist in der NanJingLu (Lu = Straße). Die ist sehr lang und ist daher auch in drei Teile unterteilt (normal, west, und ost). Und vorallem ist es DIE Einkaufsstraße in Shanghai. Hier gibts alles und zu jedem Preis. Da wird man dann auch mal auf offener Straße angesprochen, ob man eine "Massage" will oder "Haschich". Dort in der Nähe wie gesagt ist das Theater. Also auf dahin und noch ein paar nette Bilder von der Umgebung mitgenommen:

Von Shanghai


Von Shanghai


Von Shanghai


Von Shanghai


Von Shanghai


Wir sind den kompletten Weg ab dem People Square (ein großer Platz an der Nanjinglu, an dem auch das Museum ist, in das wir reinwollten aber nicht konnten) gelaufen. War nciht weit und sieht immer interessante Dinge. Zum Beispiel ne Menge superteuere Kaufhäuser (in einem ist sogar ein Madame Thussauds Wachsmuseum drin), und auch das ein oder andere McDonalds. Ich hatte diesmal richtig Lust auf McDoof-Fraß. Ich bevorzuge eigentlich Burger King, aber die sind in Shanghai und in China allgemein ziemlich rar, warum auch immer. Ich hab bisher genau einen gesehen (und einen anderen später am Tag, am Ende der Straße, aber da wars schon zu spät). Warum ich vom MCDoof erzähle? Na ja, ich war überrascht, als ich meine Cola gekostet hab, dass diese nicht nach Chlor geschmeckt hat! Das find ich so sensationell, dass ich es euch sagen muss! Denn bisher wurde ich dahingehend immer enttäuscht. Ist schon übel, wenn du im "Restaurant" so ein Wasser trinken musst. Ich mein den Tee machen die auch damit. Aber diese Cola war Spitzenklasse!! Ist schon interssant, dass die scheinbar nicht in jedem Mc eine Filteranlage benutzen, aber in diesem etwas reicheren Viertel. Bei uns um die Ecke in XuHui, der quasi immer voll belegt ist, obwohl noch tausend andere McDoofs, KFC's, PizzaHuts, und ewig viele chinesische Varianten in der Nähe sind, ist die Cola voller Chlor. Keine Ahnung, warum...

Wir sind dann weitergelaufen, immer weiter geradeaus. Und da war auf einmal so ein netter kleiner Mann, der mir die Schuhe putzen wollte (ich hab ja diese megamäßige Lederschuhe, muss mir unbedingt andere kaufen). Eigentlich hatte ich da aber keine Lust drauf. Zuerst hat er 20 Yuan gesagt. Wir sind weitergelaufen und er hat aufgegeben. Nach ein paar Metern hab ich mcih dann dummerweise umgedreht, und er hat das gesehen, und da wars zu spät. Er springt auf und rennt mir regelrecht hinterher. "10 Kuai". Hm, ich hab immer noch keine Lust, und mach ihm das auch klar. "5 Kuai". Ich will nicht, also reagier ich nicht mehr. Wir gehen weiter. Und nach einer halben Ewigkeit gibt er völlig erschöpft und niedergeschlagen auf. Alle Leute um mich herum sagen, dass er so toll ist, und gute Arbeit leiste. Aber ich will ja nicht. Wir gehen weiter.

Irgendwann schau ich auf meine Schuhe, und mir fällt ein, dass ich tatsächlich durch Zufall am Tag zuvor gedacht hab, dass ich mal meine Schuhe putzen müsste. Tja, und irgendwie tu ich ja ein gutes Werk, und 5 Kuai (50 Cent) sind nicht die Welt. Also umgedreht und ihm eine Riesenfreude gemacht. Ehrlich.

Von Shanghai


Hab dann ein wenig mit ihm geplaudert und ihn mit meinen begrenzten Chinesischkenntnissen gefragt, wo er herkommt und wo er wohnt. Dummerweise hab ich nicht viel von seinen Antworten verstanden, wie gesagt, Hörverstehen ist das Schwerste. Währenddessen kam noch so ein Polizist auf dem Motorrad, und hat wegen irgendwas rumgemeckert. Was auch immer, aber mein Schuheputzer hatte wohl einen guten Tag und so durfte er weiterputzen. Ich hab mich kurzzeitig tatsächlich wie ein Verbrecher gefühlt, obwohl ich nix gemacht hab. Irgendwie ertappt. Der Polizist ist dann weitergefahren.

Von Shanghai


Ich hab meinem Schuhputz-Freund dann immerhin 6 Kuai gegeben, und er hat gefragt, ob ich morgen wieder komme. Na ja, wohl nicht.

Dann gings weiter mit der Reise. Da kamen noch ein paar mehr groteske Bilder:

Von Shanghai


Wers nicht schon weiß: Das Hakenkreuz ist in Asien ein altes Glückssymbol und wird in keiner Weise mit dem deutschen Nationalsozialismus in Verbindung gebracht. Aber für unsereiner wirkt das schon seltsam. Ich hoffe mal das mir jetzt keiner irgendwas anhängen will. Diesen Laden gibts wirklich, mitten in Shanghai!

Und dann kamen wir einem Kleiderladen vorbei, der die bescheuertsten Modelle hatte, die ich je gesehen hab:

Von Shanghai


Von Shanghai


Und dann kamen wir durch Zufall zu einem kleinen Markt, der mal wieder mehr oder weniger alles hatte. Auch gefälschte Prada-Taschen

Von Shanghai


Ich erinnere an die echte Prada, die ich gesehen hab.

Von 15.3.07 Korea...


Taschen gabs hier genug:

Von Shanghai


Und auch sonst ne Menge Zeug:

Von Shanghai


Von Shanghai


Besonders nett fand ich einen CD-Stand, der unheimlich viele deutsche CDs hatte, als ob von einem LKW aus Deutschland nicht nur was runtergefalle wäre, sonder der gleich hier ausgeladen hätte. Und da gabs auch ne CD u.a. von der Barbara Streisand, der einen netten Aufdruck hinten hatte. Fand ich irgendwie passend:

Von Shanghai


Und wer sich noch dran erinnert, ich hab mal kurz noch auf einen Bericht von Spiegel Online verlinkt, in dem es um die Wanderarbeiter in China ging. Ähnlich gefährlich gings auch hier auf einer Baustelle zur Sache. Die Arbeiter waren völlig ungesichert:

Von Shanghai


Von Shanghai


Interessanterweise ging der Warenmarkt dann nahtlos in einen Fressmarkt über.

Von Shanghai


Und da gabs z.T. echt üble Sachen, von denen ich absichtlich keine Bilder gemacht hab.

Von Shanghai


Von Shanghai


Im Großen und Ganzen gewöhnt man sich aber allmählich an sowas. Solche Stände gibts hier öfter, nur nicht immer in dieser Masse. So manch ein Geruch hier war mir dann doch etwas zuviel.

Sehr gestört hat mich ein Typ, der mit einem kleinen Affen an einer Kette durch die Massen getorkelt ist, um Geld zu bekommen. Der kleine Kerl hat mir echt leid getan, aber was soll man da machen? Einfach nicht beachten und kein Geld geben. Genau das hab ich gemacht. Mehr bleibt einem leider nicht.

Ach ja, irgendwann haben wir dann auch das Theater gefundne, ein wenig versteckt, neben einige Botschaften sitzend. Es gab noch mehr als genügend Tickets aller Preisklassen. Also wollte ich erstmal abwarten bis nächste Woche, wer vllt noch mitgehen möchte.

Dann gings zurück, einfach immer geradeaus, Richtung nächste Metrostation. Da gabs dann auf dem Weg einen CocaCola Shop. Dinge die die Welt nicht braucht.

Von Shanghai


Von Shanghai


Und eine Häuserreihe, die wohl kurz vor dem Abriss steht (sowas gibts hier öfter).

Von Shanghai


Irgendwie fand ich das Bild nett. Obwohl ich selber einen Peugeot fahre...

Die Metrohaltestelle ist direkt am Jingan-Tempel, eine recht große Tempelanlage, die ich bisher noch nicht besichtigt hab.

Von Shanghai


Von Shanghai


Von Shanghai


Und das auch nicht an diesem Tag, da wir genau um 17:00 ankamen, wenn der Tempel zumacht. Super...

Ein Highlight gabs noch, denn direkt am Tempel gibts auch einen Burger King. Leider war ich noch voll vom MCDoof, also dann doch nciht. Aber wenigstens weiß ich wo er ist :) bei Bedarf. Wichtig sowas. Essen ist immer wichtig, auch gutes Fast Food :)

Dienstag, 27. März 2007

Aufholjagd die 2. (Tag 21 - Tag 24)

Freitag (16.3.)

Der Tag fing schon nicht gut an. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, keine Minute und bin dann morgens mit Halsweh aufgewacht (sofern man da überhaupt von "aufwachen" sprechen kann), und ich weiß was mir dann blüht. Im Endeffekt war es die logische Konsequenz aus meinem ungesunden Schlafverhalten der letzten Tage. Wenn ich zu wenig Schlaf hab gehts steil bergab. Das war schon immer so, und wird auch immer so sein. Ich war also quasi selber Schuld. Fleißig wie ich bin hab ich morgens noch versucht ein paar Aufgaben zu machen. Aber irgendwann war zappe. Ich hab mich ins Bett gelegt, und konnte mich kaum noch rühren. Ich bin dann noch in den Unterricht (mittags), bin aber nach einer Stunde gegangen. Ich muss ja zugeben, sooo schlecht gings mir gar nicht. Aber ich hab auch nix verstanden :) Also bin ich gegangen. Ich bin einfach insgesamt meistens zu müde, da muss ich was ändern. Aber das ist echt schwer. Die Zeit vergeht so schnell, und es gibt immer soviel zu tun...

Ich hab mich dann ins Bett gelegt, und ein wenig das Internet unsicher gemacht. Dann kam SunYoung und hat gefragt, ob ich mit ins Karaoke will (genaugenommen hatte sie schon am Tag vorher gefragt, aber ich verzerre mal eben die Umstände um das Verständnis zu erleichtern, wie ich es schon einige Male getan hab :), oft auch einfach weil ich vergessen hab wiew wirklich war). Ich hab mich nicht gut gefühlt, und meine Stimme war absolut im A...., aber trotzdem hab ich zugestimmt. Ich hab gedacht, was solls? So schlecht gehts mir nicht und schlafen kann ich grad sowieso nciht. Also auf...

Wir sind in so ein Riesen-KaraokeTeil gegangen, direkt in einem der tausend Einkaufszentren in XuJiaHui (die Metro-Station, die dem Viertel so ein wenig seinen Namen aufdrückt, auch wenn das Viertel eigentlich XuHui heißt). Die Bilder sind mies geworden, aber trotzdem online. Ich zeig hier jetzt aber keins. War insgesamt auch nicht so der Hit. Vorallem weil die Karaoke-Maschine ziemlich mies war. Kaum Auswahl (zumindest was englische Sachen angeht, und auch koreanische waren nur schlecht vertreten, laut SunYoung). Es war trotzdem lustig, da auch noch der Tom (der Koreaner der so gut singen kann) mit war. Das war schon cool. Leider war meine Stimme im Eimer. Egal...Ist halt karaoke. Hab ich vorher noch nie gemacht, und fands auch nicht so toll. Aber jedem das seine. Wirklich wohl fühl ich mich nur mit meiner Gitarre. Koreanter, Japaner und Chinesen stehen auf jeden Fall ohne Ende auf Karaoke.

Danach sind die Carolin und ich noch mit dem Tom was essen gegangen, in einem Restaurant in der Nähe:

Von Leute


Die Kommunikation mit ihm gestaltet sich äußérst schwierig z.T. , da er kaum englisch spricht, und sein Chinesisch noch schlechter ist. Koreanisch kann ich dummerweise nicht. Aber es geht schon irgendwie. Zur Not mit Händen und Füßen, anstrengend aber lustig.

Tja, dann hab ich auch noch dem Leon abgesagt. Mit ihm wollte ich mich ja eigentlich am Samstag treffen, in seiner neuen Wohnung. Aber das war mir dann doch zuviel, mit der kleinen Erkältung. Ich mich dann dazu gezwungen zu Hause zu bleiben, und tatsächlich mal ein wenig früher schlafen zu gehen.


Samstag (17.3.)

Und tatsächlich hab ich mal ausnahmsweise richtig ausgeschlafen. Und ich war dann auch das ganze Wochenende mehr oder weniger nur im Wohnheim. Ist schon seltsam so ein Studentenleben etwas aus der Ferne zu erleben. Am Wochenende sind ALLE auf den Beinen, und gehen auf tausend Partys. Joen ist dann quasi gar nicht da :) Und jeder fragt jeden was er denn heute mache und jeder wünscht jedem ein schönes Wochenende. Ist schon nett. Ist schon fast ne kleine Familie. Vorallem weil man viele Leute wirklich jeden Tag sieht, da gewöhnt man sich richtig aneinander. Ich hab den Samstag sehr ausgiebig mit Nichtstun verbracht, und schlafen, und erholen. Von 18:00 - 21:00 hab ich glaub ich noch ein wenig gelernt, aber nicht mehr so richtig.

Sonntag (18.3.)

Ich geh ja jetzt immer in die Kirche, und versuch dort im Chor zu singen. Ich hatte mich mit Claire (die aus Singapur, die Englisch UND Chinesisch kann :) für 9:30 verabredet, für die Probe des Chores. Ich war dann auch rechtzeitig da (schrecklich, Sonntags so früh aufzustehen...). Das Singen war recht interessant. Die Gesangsbücher enthalten nämlich keine Noten, sondern stattdessen Zahlen, die die relative Tonhöhe angeben (oder anders gesagt: Do Re Mi Fa So La Di). Die Notation war mir neu, und hat das ganze noch viel schwerer gemacht, als es so schon war. Denn in den Büchern steht natürlich kein PinYin oder Latein (manche schon), sondern Zeichen. Die kenn ich zum Großteil nicht, aber irgendwie ging das dann schon. So unbegabt bin ich ja nicht. Es war dann auch ganz nett in der Messe mal weit vorne zu stehen, und tatsächlihc was sehen zu können. Das war bisher nämlich ein wenig schwierig. Ach ja, das Vater unser gabs natürlich auch wieder:

Von Shanghai


Und das wird nicht gesprochen, sondern gesungen, wie alles andere auch. Das machts z.T. echt schwer, weil die Melodien alles andere als leicht sind. Da muss ich noch ein paar Mal hin. Wenigstens sind sie immer gleich, aber gaanz anders wie bei uns.

Es gibt ja immer eine Probe davor und eine nach der Messe. Die danach war wesentlich lustiger, und wir haben ein Stück für nächste Woche Sonntag eingeübt. Das war sogar komplett in Latein (ein Sanctus) und somit konnte ich aus voller Brust singen. Erst recht spät hab ich gemerkt, dass die Chorleiterin mich in den Tenor gesteckt hat. In St. Marien sing ich eigentlich nur Bass, weil mir der Tenor auf Dauer zu anstrengend ist. Ich müsste mal an meiner Atemtechnik arbeiten, und meine Stimme tranieren. So war das auf jeden Fall ganz schön hoch. Und trotzdem wurde ich von allen immer wieder gelobt wie toll ich singen könnte. Boah, das war seltsam, weil ich das irgendwie anders empfinde. Ok, ich hab einigermaßen die Töne getroffen. na ja...

Und wie überall haben sie mich direkt in ihr Herz geschlossen :) (*selbstüberschätz*). Immer wieder wurde die Probe unterbrochen, und alle haben mich irgendwas gefragt, was ich dann entweder nich verstanden hab, oder nicht ausreichend beantworten konnte. Aber allen waren glücklich. Sie wollen mir jetzt alle helfen mein Chinesisch zu verbessern. Eine Sache hat mich ziemlich genervt. Als sie rausbekommen haben dass ich Deutscher bin, hat die Chorleitern angefangen von wegen Marschhaltung, Hitler und Hitlergruß. Und alle fandens tierisch lustig. Mich nervts immer wieder, wenn man als deutscher so stereotyp betrachtet wird, und als erstes mit dem 3. Reich in Verbindung gebracht wird. Das ist definitiv nicht überall so. Aber vorallem bei den älteren Generationen (und zunehmend auch wieder bei der Jugend) ist das die erste Konnotation mit Deutschland. Das war in Serbien auch schon so, und ist wohl auf der ganzen Welt so. Wie gesagt, es sind nicht alles so. Aber es ist schon krass dass die das so locker nehmen, und eigentlich keine Ahnung haben oder es eben nicht ernst nehmen. Danach war meine gute Laune kurzzeitig flöten. Ich kann das nicht so gut einfach mal wegstecken.

Dann gings wieder zurück, noch was mit der Caro gegessen, und dann den Restsonntag mit Lernen verbracht.


Montag (19.3.)

Schon wieder ein Montag. Montag ist hier für mich fast noch schlimmer als in Deutschland. Weil die erste Stunde Listening ist, und das ist einfach schrecklich. Aber mittlerweile hab ich zum Glück ne neue Technik entwickelt: Ich lerne Zeichen. das ist wesentlich sinnvoller, als mitarbeiten, zumindest noch. Mal schauen. Außerdem ist Montag als Wochenanfang schrecklich, weil ich meistens noch nen Berg Hausaufgaben vor mir hab, den ich doch wieder nich abarbeiten konnte. Und diesmal war ich noch krank dazu. Wenigstens gings mir schon etwas besser, nur meiner Stimme nicht. Und Kopfweh hatte ich mittlerweile auch immer öfter. Lustigerweise haben wir an diesem Tag in Reading mit einer Lektion angefangen in der es ums Krank-Sein geht (我病了 = wo bing le). Ein klein wenig Ironie am Rande...

Ein kleines Highlight wartete abends auf uns. Nach dem Unterricht sah ich einen neuen Aushang. In dem ging es um die berüchtigte "Language Practice". Das war bisher ein Mysterium, weil auf unserem Semesterplan eben nur diese zwei Worte standen, für eine ganze Woche! Also was ist es? Ich habs ja schon erzählt, da ich aus der Reihenfolge gekommen bin. Es ist wie gesagt dieser Städte-Trip, bei dem wir uns zwischen BeiJing, Xi'an, KaiFeng und TaiShan entscheiden mussten. Ich fahr nach TaiShan wie hier
beschrieben. Wird verdammt cool. Auf jeden Fall herrschte dann erst Mal kaum noch ein anderes Gesprächsthema unter den Studenten. "Wo fährst du hin?", "Ich fahr nach Peking!!!", "Bin ich überall schon gewesen.." usw. Und auch jetzt immer noch, eine Woche später. Ich hoffe gerade, dass sich genug Leute gemeldet haben für TaiShan. Denn wenns weniger als 20 sind, fällt die Fahrt aus. Das wär verdammt scheiße. aber dann geh ich eben selber auf Tour :) Danach war nicht mehr viel los.

Freitag, 23. März 2007

Tai Qi (Tag 28, Teil 2)

Ein kurzer Nachtrag. Ich hab mir jetzt vorgenommen jeden Tag wenigstens kurz was zu schreiben. Ich strukturiere meine Bildersammlung ein wenig um, und leider ist die Verbindung dermaßen langsam, dass ich wahrscheinlich nicht soviele Bilder zeigen kann in nächster Zeit. Aber trotzdem will ich was schreiben, um mehr Aktualität zu wahren.

Hab ja schon was zum heutigen Tag geschrieben. Ich war dann beim TaiQi ("tai tschi") gewesen. Hat schon mal lustig angefangen, wir sind nämlich nicht auf den wunderschönen großen Rasenplatz, sondern zum letzten Loch, einem kleinen Betonplatz. Das war erstmal ein wenig mies, aber im Endeffekt egal. Wir waren auch gar nicht mal soviele, obwohl ich behaupten möchte, dass sich viel mehr angemeldet haben. Zumindest Joen hat sich angemeldet, aber er war gestern noch weg und heut morgen mal wieder nicht in seinem Bett :) Scheinbar ist der Donnerstag ein beliebter Party-Tag. Obwohl, wenn ich recht überlege, ist hier jeder Tag ein beliebter Party-Tag. Schon fast schade, dass ich da nicht so der Typ für bin. Ich könnte jeden Tag ohne Ende abfeiern. Ist halt Shanghai.

Vielleicht waren wir etwas mehr als 20 Leute. War aber ok. Der Kurs ging dann 1,5 Std. Und davor hatte ich gar keine Lust. Aber ich hab dann mal wieder ein paar neue Leute kennengelernt, u.a. einen Deutschen, mal wieder :) Es gib hier wirklich wesentlich mehr als ich gedacht hab. Die Deutschen sind hier sehr präsent, vorallem auch deutsche Firmen.

Die Übungen waren nicht schwer, so ein wenig bin ich so was noch von meinem Karatekurs von vor tausend Jahren gewohnt. Aber Tai Qi ist wie gesagt Schattenboxen und ohne Berührung. Es soll entspannen und den Körper beruhigen. Der Lehrer hat ziemlich viel erzählt am Anfang, scheinbar auch etwas über KungFu, aber ich habs nicht verstanden. War bestimmt sehr interessant. Ich lad mal irgendwann ein paar Videos hoch, sofern das mal funktionert. Irgendwie hats das bisher noch nicht.

Ansonsten war heut nich viel los. Der Kurs war nicht so der Hit, und in der zweiten Hälfte war ich sehr müde. Danach hab ich mehr oder weniger Zeit tot geschlagen. Ich müsste dringend mal lernen, aber derzeit hab ich einfach keine Lust.

Ich geh jetzt mal schlafen. Und steh dann morgen früh auf.

Donnerstag, 22. März 2007

Ein Monat rum (28. Tag)

Bloggen ist echt anstrengend. Zumindest wenn man regelmäßig berichten will. Aber es macht auch tierisch viel Spaß. Schaut euch nur mal den Counter an. Ich bin erstaunt, hätte nicht gedacht, dass sich tatsächlich soviele regelmäßig anschauen, was ich so kritzle. Und die, die RSS nutzen, werden da gar nicht mal gezählt. Danke! Das macht Mut und motiviert weiterzumachen.

Jetzt bin ich genau einen Monat hier. Am 23. Februar bin ich morgens aufgebrochen, um neue Welten zu entdecken, und das hab ich jetzt etwa 28 Tage gemacht. Ich will nicht viel resümieren, ich hab ja schon ne Menge geschrieben. Ich will nur soviel sagen, dass es ne super Entscheidung war hierherzugehen. Schon nach einem Monat hab ich soviel gesehen und gemacht, dass ich lieber noch viel länger bleiben würde. Gut, wer weiß wie ich dadrüber in ein paar Monaten denken werde. Aber es ist echt toll. Die Zeit vergeht schon fast zu schnell. Jetzt sinds nur noch 7 Monate, es waren mal 8. Eigentlich hatte ich nie wirklich Eingewöhnungsschwierigkeiten, von Anfang lief das meiste glatt. Genervt hat, dass mein Geld so lange nicht verfügbar war. Aber jetzt gehts ganz gut. Ich lern ständig neue Leute kennen (soviele, dass es mit den Namen echt schwer ist), mein Chinesisch wird jeden Tag besser, ich gewöhn mich immer mehr an das Essen und das Leben hier. Und ich fang allmählich an Pläne für später zu machen, also was mein Rumreisen angeht.

Dazu kann ich noch eins sagen. Wir können uns ab heute für einen Städtetrip anmelden. Zur Wahl stehen Beijing (Peking), Xi'an (u.a. Terracotta-Armee), Tai Shan (DER heiligste Berg Chinas) und Kai feng (Ursprung der Shaolin in der Nähe). Nach Peking geh ich ja sowieso noch für mein Praktikum. Und nach Xi'an geh ich lieber noch alleine, da bin ich etwas freier. Kaifeng liest sich insgesamt nicht so interssant. Ich geh nach Tai Shan :)

http://de.wikipedia.org/wiki/Tai_Shan


http://en.wikipedia.org/wiki/Mount_Tai

http://www.mount-tai.com.cn/en/


Davon werd ich ja dann noch mehr berichten. Die Rahmendaten sind:
  • Aufenthalt vom 16.4. bis zum 20.4.
  • kostet inklusive Fahrt, Unterkunft, Verpflegung 1000 Yuan (100 €)
  • Fahrt mit dem Zug
  • Gruppe hat maximal 110 Leute, mindestens 20
Ich freu mich schon riesig drauf, ist mal ne gute Abwechslung vom Großstadt-Trubel.

Jetzt gleich hab ich übrigens TaiQi (Schattenboxen). Mal gespannt. Eigentlihc hab ich grad keine Lust, und müsste eigentlich lernen. Aber man will ja mal schauen was das ist :)

Ich hoffe weiterhin darauf, dass ihr meinen Blog besucht, und ein paar der Infos weiterverbreitet, und z.T. euch sogar zum nachdenken anregen. Das wär echt toll. Ich hab gestern ein Forum eingerichtet, wo auch mal richtig diskutiert werden kann. Wer nett, wenn wir das mal gemeinsam nutzen könnten.

Ich muss mich unbedingt mal drum bemühen, die paar vergangenen Tage nachzuarbeiten.

Forum und Menschenrechte

Ich möchte gerade nur mal schnell auf zwei neue Links hinweisen.

Der erste ist ein Versuch, meinen Blog ein wenig interessanter zu machen. Ich probier einfach gern irgendwelchen Kram aus, und Bravenet (von denen ich auch schon den Counter hab) bietet davon einfach soviel Kram an. Da hab ich mir gemacht, dass ich wenigstens mal das Forum testen könnte. Das ist jetzt bei den Links dabei. Im Prinzip kann man das für alles verwenden. Ich erlege euch keinerlei Beschränkungen auf. Ich hab bei dem Blog manchmal das Gefühl, dass Kommentare ein klein wenig untergehen. Sei es, dass sie "echte" Kommentare sind, die zu einer Diskussion anregen könnten, oder sei es, dass es Fragen sind, die viele vielleicht auch haben, aber den Kommentar überlesen. Wer also Fragen hat, oder was Interessantes zu sagen hat, der möge dies bitte tun. Auch Klamaukdiskussionen sind erwünscht, die ich hab ich nicht so oft auf Deutsch hier :)

Ihr könnt mir dadrin auch mal erzählen, was ihr mit eurer Zeit so anfangt, oder wie das Wetter im Saarland ist, oder wie der FC gerade gespielt hat (schlecht, wie ich gesehen hab...).

Schauts euch an.


Der zweite neue Link nennt sich "Getinvolved" und verlinkt auf eine Seite, die Benjamin Schneider der 2. (ich kenn durch Zufall 2, die beide an der Saarbrücker Uni studieren!, die Welt ist klein...) ins leben gerufen hat: www.getinvolved.de. Kurz zusammengefasst geht es um verschiedenste Projekte zu Menschenrechten, Tierrechten und Umweltschutz. Die meisten Aktionen benötigen nicht viel Zeitaufwand, aber auch wer mehr investieren will, ist dazu herzlichst eingeladen. Gute Ideen müssen gefördert werden! Wenn ihrs gut findet, wärs nett, wenn ihr den Link weitergeben würdet.

Mittwoch, 21. März 2007

Falsche Reihenfolge (26. Tag)

Oh, jetzt seid ihr bestimmt verwirrt. Ich hab spontan beschlosse ein wenig an der Reihenfolge zu schrauben. Ich glaub so rein zeitlich komm ich nicht mehr nach, alles immer genau so zu erzählen, wies passiert ist. Da geht auf Dauer zuviel verloren, deswegen werd ich jetzt einfach ein wenig aktuellere Sachen direkt bloggen und die anderen wichtigen Tage dazwischenschieben. Ich hoffe ich komm mit der Datierung in etwa hin. Aber ist ja eigentlich auch egal...Hauptsache ich erzähle.

Heut war ein ereignisreicher Tag. Daher möcht ich ihn kurz Revue passieren lassen, und das geht mit einem Blog einfach am Besten. Was ist so passiert? Einiges, wie ich sagen möchte. Angefangen hats mit einem wunderbaren Frühstück in der Mensa (ist übrigens scheinbar ein deutsches Wort, was mich ein wenig schockiert hat, niemand verstehts außer den Deutschen, also sag ich immer Cafetaria). Ich bevorzuge zwar weiterhin Brot und Marmelade, aber wenn man schonmal in nem fremden Land, dann kann man ja wenigstens versuchen ein wenig was von den Sitten und Gebräuchen mitzunehmen. Frühstück läuft hier ganz anders ab. Zum einen ist es zumeist warm, und zum anderen sehr gewöhnungsbedürftig, je nachdem was man so verträgt. Man bekommt hauptsächlich eine Reissuppe (Reis + Wasser). Dazu kauft man dann was Salziges (ich hab mir natürlich aus Versehen auch noch was Scharfes geholt :)) und packts in die Suppe. Heute war ich leider zu spät dran, deswegen gabs nur die pure Suppe, und die schmeckt fast nach nix, nach Reis halt. Und Wasser. Also nix. Dann gibts immer noch so kleine Teigtaschen dazu (Hefeteig), die je nachdem mit Fleisch oder Gemüse gefüllt sind. Ich nehm was kommt :) Dann kauf ich mir ganz gern auch diese Brötchen-ähnlichen Teile, die mit einem Süßen-irgendwas-Muß gefüllt sind. Die schmecken echt richtig gut, und ich könnt die zuhauf verdrücken. Bilder davon gibts demnächst.

Danach bin ich frohen Mutes zur Bank getrabt. Ich wollte dort mal live und in Farbe nachfragen, wo mein Geld bleibt. Kann ja nicht sein, dass eine Überweisung aus Deutschland 3 Wochen braucht (genau 3 Wochen warens heute). Dort angekommen (9:00) war die Bank natürlich noch zu. Die Geschäfte sind ewig lang auf (manche 24h, die meisten bis um 11). Und die Bank macht erst um 9:30. So ne Schlamperei. Also hab ich gewartet, und mich dabei sehr nett mit einer älteren Chinesin unterhalten. Ist echt cool. Egal wo man hingeht, man findet IMMER jemanden zum plaudern. Da kann man sein bißchen Chinesisch gut testen. Sie hatte durch Zufall ne Tochter, die in Deutschland lebt, und dort auch nen Deutschen geheiratet hat. Die Welt ist klein. Trifft man keine Deutschen, dann doch wenigstens Leute, die Deutsche kennen. Um halb zehn gings dann los, un d ich war so schnell dran wie noch nie. sonst musste ich auf der Bank immer mindestens ne stunde warten. Diesmal nciht :)

Sehr schnell war klar wo das Problem lag. Ich hab jeden Tag mit meiner Bankkarte getestet, ob mein Geld da ist. Das war es nie und ich hab gewartet und gewartet. Das Problem war, dass das Geld natürlich in Euro überwiesen wurde, und so auch angekommen ist. und so auch geblieben ist. Es wurde nicht automatisch in RMB (die chinesische Währung: ren men bi = Volksgeld) umgewechselt. Das musste ich selber veranlassen. Und jetzt hab ich Geld. So ein Kram, das hätte man sich auch sparen können. Aber das machen die wohl, weil die Kurse jeden Tag wechseln. Egal, jetz bin ich reich :) Morgen wird shoppen gegangen, und am Sonntag kauf ich mir mit RuoXing einen elektronischen Diktionär.

Danach gings zurück ins Wohnheim, ich hatte ja noch Unterricht vor mir. Wieder zurück hab ich aber nicht gelernt, sonder probiert meinen Blog wieder zum Laufen zu bringen. Ich denke ihr habt den letzten Post gelesen (wenn nicht, schnell nachholen). Wie gesagt, der Blog war gesperrt, und ist es immer noch. Und ich bin nicht der einzige Leidtragende (http://www.danwei.org/net_nanny_follies/foreign_blog_providers_blocked.php)
Über das berühmte VPN unserer geschätzten Uni gehts dann jetzt wieder. Das hat aber doch ne Zeit gekostet, das rauszufinden, und so bin ich dann erst recht spät Richtung Unterricht abgedampft. Dort gabs heute einen Test, eine richtige Mini-Prüfung in Reading über die bisherigen Lektionen. Ich fands nicht schwer, aber ich hab auch die ganze Zeit über immer sehr viel gelernt. Für manch anderen wars nicht so leicht. Viele können sehr gut lesen und sprechen, aber nicht schreiben. Da bin ich vielen wohl voraus, weil ich ja quasi beides gleichzeitig gelernt hab. Danke Frau Chen :)

Keine Ahnung inwiefern das einfließt in die Endnote später. Egal...Danach bin ich mit meinem Fanclub, der Carolin und dem Dominik (ein Deutscher in meiner Klasse, hab ich den schon erwähnt?) essen gegangen. Sehr lecker :) Und komplett auf Chinesisch bestellt. Hach, ich bin ja so stolz auf mich :) Die Bilder gibts auch erst demnächst auf Picasa, bin grad zu faul sie hochzuladen.

Und dann zurück zum Wohnheim. Da ist mir nochmal aufgefallen, dass ich hier keine zwei Meter gehen kann, ohne jemanden zu treffen, den ich nicht kenn. Echt krass. Das passiert mir hier an der Uni gar nicht mehr. Aber heir ist es wohl so, dass es ein vergleichsweise kleiner Kreis ist, der sich auch immer an wenigen Plätzen konzentriert, und ich hier eben auch wohne. Manch einer wohnt außerhalb, da fällt schonmal ein wenig Kontakt weg. Und viele Westler wollen scheinbar auch nicht soviel Kontakt zu den Asiaten, warum auch immer. Das merkt man schon ein wenig. Klar ist es schwierig zu kommunizieren, aber auch verdammt cool, wie ich finde. ich liebe solche Situtaionen, das hab ich schon damals in Serbien gemerkt. Ich bin richtig "有名" (you ming = bekannt). Ich hab heute Leute kennengelernt, die von mir über andere gehört haben :) Bevorzugt über meinen Fanclub.

Ich würd gern noch ein wenig was zu den Städtereisen erzählen, die angeboten werden. Aber erstens läuft mir grad die Zeit davon und zweitens weiß ich noch nicht soviel darüber. Demnächst mehr.

Danach bin ich ins Zimmer und hab mich entspannt. Kein Bock zu lernen. Und auch immer noch krank (hab ich geschrieben dass ich krank bin??). hab dann ein wenig Mist gemacht, und dann doch noch ne Stunde gelernt. Was auch gut war, ich lern jeden Tag neue Vokabeln, die ich auch immer versuche anzuwenden. Macht Spaß :)

Irgendwann hatte ich keine Lust mehr. Und was macht man dann? Man geht raus vor die Tür und redet mit irgendwelchen Leuten. Ich also in die Küche und dort gleich 5 Leutchen gefunden. Und heut war ich echt gut drauf. Alle haben mich gefragt, ob ich betrunken wär. Dabei hatte ich "nur" Wasser getrunken. Tja, ich brauch nicht viel um verrückt zu sein :) (verrückt ist übrigens "有病" = you bing). Das war echt toll. da kann man auch nicht viel erzählen. Menschliche Interaktion nenn ich das mal.

Mir fällt gerade auf wieviel heute noch passiert ist, was ich hier nicht erwähne, weils eigentlich zu unbedeutend ist. So kleine Sachen wie, dass jemand im Zimmer geschlafen hat, die in Joens Klasse ist, und irgendwie ein wenig müde war, dass ich mit ganz vielen über meine Kochklasse gesprochen hab, dass wir alle über die Städtetrips gesprochen haben, dass das Wetter mal richtig gut war, und das heute einfach ein schöner Tag war :)

Dienstag, 20. März 2007

Das Randili: geblockt in China! (geklaut von Caro)

Ich hätte nicht gedacht, dass mich die Internetzensur hier mal wirklich selber betreffen würde. Aber jetzt kams doch dazu. Ok, sowas wie Wikipedia ist komplett gesperrt. Und verschieden Blog-Seiten (z.B. wordpress.com). Für solche Sachen gibts aber einfach Lösungen. Es gibt da ne nette Seite (proxify.com), über die man auf solche Seiten zugreifen kann. Allerdings ist die Verbindung ewig langsam, und man kann nichts schreiben. Das kostet extra.

In der letzten Woche war studivz.net kurzzeitig weg, über proxify.com gings. Da hatte ich kurzzeitig schon Panik. Später wars dann wieder verfügbar. Aber gestern kams ganz dick: blogspot.com, kurzum mein Blog!!

Da war ich dann tatsächlich in Panik, verständlicherweise. Proxify nützt mir hier nix, da ich ja nix schreiben kann. Glücklicherweise hatte ich noch den Service per Email zu bloggen aktiviert. Der einzige Nachteil dabei ist, dass ich in der Email kein HTML schreiben kann und somit keine Bilder mehr einbetten könnte. Da ich da etwas perfektionistisch bin, hab ich ein wenig rumgespielt. Und nach Möglichkeiten gesucht das Ganze zu umgehen. Und tatsächlich hab ich ein paar Wege gefunden, wie ihr seht :)

Das mit dem Email-bloggen hab ich mir schnell nochmal abgeschminkt, das wird nix und gefällt mir nicht. Nächste Variante: Über einen Proxy-Server, einen richtigen, einfach die chinesische Zensur übergehen. Im Endeffekt funktioniert das mit einem Proxy so, dass ich mich von hier aus auf einen bestimmten Server irgendwo in der Welt verbinde, und der dann meine Anfragen weiterleitet. Die Idee dahinter ist vorallem der Wunsch nach Anonymität. Idealerweise speichert der Proxy nicht meine Daten, so dass dei Gegenseite (z.B. Amazon.de) nicht mitbekommt wer denn (also von welcher ip-adresse aus) da jetzt was gekauft hat. Ein kleiner für mich interessanter Nebeneffekt ist, dass diese Server im Ausland natürlich nicht unter der chinesischen Zensur stehen. Solange also so ein Server selber zugänglich ist, kann ich die Zensur umgehen. Dummerweise gibt es nicht viele Server, die schnell genug sind. Ich hab spontan einige gefunden (geht erstaunlich leicht), und auch das Einrichten ist innerhalb weniger Sekunden gemacht (man muss nur die Server im Browser eintragen; copy&paste an der richtigen Stelle). Schon gehts. Allerdings seeeehr langsam. Zu langsam für mich.

Durch Zufall hab ich dann rausgefunden, dass nur blogspot.com gesperrt ist. NICHT aber blogger.com. Und dort schreib ich meinen Blog, auf blogspot liegen dann die eigentlichen Daten, die ihr euch anschaut. Ich kann also offiziell schreiben, es mir aber nicht direkt angucken. Schon irgendwie dämlich...

Aber dann kam mir eine noch besser Lösung in den Sinn. Wir in Saarbrücken haben doch dieses nette VPN. Also spontan mal ne vpn-verbindung aufgebaut, und siehe da: es geht tatsächlich!! Ich hab Zugriff auf ALLES!! Wikipedia, Wordpress, meinen Blog. Ich bin schockiert, dass das so einfach ging. Ich hab sogar das Gefühl, es ist noch schneller wie vorher. Die Seiten bauen sich alle wesentlich schneller auf. Das gibt mir ein sehr gutes Gefühl :) Das Internet ist nicht zu besiegen. Das mit den Proxies bring ich jetzt mal unter die Chinesen, und zeig ihnen wie man die Regierung tricksen kann :)

*glücklich und zufrieden guck*

test

test

Von 10.3.07 Ikea

Montag, 19. März 2007

Koreanisches Essen, Ruoxing und Prada (20. Tag)

Mal wieder ein Tag voller Ereignisse. Ich versuche mich kurzzufassen. Es wird also ein langer Blogeintrag :)

Glücklich darüber im Kochkurs zu sein, konnte ich sogar Listening gut überstehen. Ok, ich geb zu, ich hab bestimmt 40 % der Stunde geschlafen, und den Rest auch nicht gerade mitgearbeitet. Meine kleine Erkältung hat sich schon angekündigt. Nach Reading (also so um 12) haben mich die Mitglieder meines Fanclubs gefragt, ob ich mit ihnen Essen gehen will. Klar, warum nicht. Wir sind in ein koreanisches Restaurant gegangen, das wie so vieles andere direkt am Hinterausgang der Uni ist. Sah von außen nett aus, bisher war ich aber nur vorbeigelaufen. Wir waren schon ne etwas größere Truppe:

Von 15.3.07 Korea...


Da könnt ihr auch wunderbar drauf sehen, dass der Randolf immer haariger wird :) Der Bart ist mittlerweile wieder ab, und der Rest kommt auch noch, irgendwann demnächst. Kann die ganzen Haare nicht mehr haben.

War nett gewesen. Neben meinem Fanclub war auch noch Sam dabei, ein Kanadier, der in meiner Reading und meiner Listening Klasse ist. Es kann nämlich passieren, dass man z.B. in Reading in einer besseren oder einer schlechteren Klasse ist, je nach dem eigenen Kenntnisstand. Er spricht schon echt gut Chinesisch, aber lernt nach eigenen Angaben auch ziemlich viel. Jeder nach seinem Gutdünken, würd ich sagen.

Das Essen war natürlich koreanisch.

Von 15.3.07 Korea...


Von 15.3.07 Korea...


Hat erstaunlich gut geschmeckt. Scheinbar ist koreanisches Essen insgesamt sehr scharf. Und ich glaub die Koreaner sind insgesamt noch anspruchsloser als die Chinesen bzw. sind sehr tolerant was Geschmack angeht. Die Carolin hat so en Zeug gekauft, dass sich die Australier morgens aufs Brot schmieren. Hat nen seltsamen Namen. Aber sie hats eigentlich für SunYoung gekauft, weil die mal probieren wollte. Denn das Zeug schmeckt echt abartig. Ich mein, man kanns essen. Aber es hat einen schrecklichen Nachgeschmack. Unser Spanier ist nach einem Versuch fast schreiend aus dem Zimmer gerannt :) Ok, er hat einen sehr speziellen Geschmack und isst ja schon nicht mal wirklich viel Chinesisch, kocht sich lieber selber. Na ja, SunYoung mags auf jeden Fall :)

Als wir fertig fahren, hab ich dann noch nen kleinen Freund gefunden:

Von 15.3.07 Korea...


Am Besten nicht weiter drüber nachdenken...

Nach dem Essen hatte ich ein klein wenig Pause. Und für um 2 war ich RuoXing verabredet. Sie kenn ich genauso wie Leon aus Deutschland. Sie war letzten Sommer in Saarbrücken, auch für ein Auslandssemester. Mit ihr geh ich auch morgen früh ein elektronisches Wörterbuch kaufen.

Von 15.3.07 Korea...


Ich geb zu, nicht das beste Foto, aber ich hab irgendwie kein besseres gemacht. Die zweite Dame ist übrigens eine ihrer Mitbewohnerinne, Kiki. Die ist auch voll cool, und eine "echte" Shanghaierin. Insgesamt wars sehr sehr schön mit den beiden. Sie haben mich ein wenig durch die Stadt geführt, aber in Ermangelung echter Highlights in Shanghai sind wir dann mehr oder weniger planlos durch die Gegend. War trotzdem ok. Ich hab mich bemüht Chinesisch zu sprechen, und wir haben fast kein Deutsch gesprochen, obwohl RuoXing genauso wie Leon ein super Deutsch spricht. Da ist die Verführung schon recht groß. So haben wir dann aber fast die ganze Zeit Englisch und Chinesisch gesprochen. So was ist echt sinnvoll für mich. Da lernt man ne Menge, vorallem was die Aussprache angeht. Ich denke ich bin da echt in ner super Position, dass ich zwei so tolle Chinesen kenne, die mich wiederum anderen Chinesen vorstellen. Heute war ich z.B. bei Leon zu Hause eingeladen, das war auch super super super!! Aber da blogg ich ein andermal drüber.

Auf unsere Tour durch die Stadt hab ich übrigens das hier gesehen:

Von 15.3.07 Korea...


Gegessen hab ich allerdings nix. Ich ess Döner schon nicht in Deutschland, nur gaaanz selten, und dann brauch ich das auch nicht in China zu tun. Übrigens nicht aus Angst nicht zu wissen war für Fleisch das ist. Bisher gabs da nämlich noch keinerlei Schwierigkeiten :)

Ein anderes nettes Lädchen auf dem Weg war dieses, das gar nicht wie ein Geschäft aussah:

Von 15.3.07 Korea...


Laut RuoXing gibt es dort plastische Chirurgie. Fand ich irgendwie lustig, dass es sowas in so einem wie ein normales Wohnhaus aussehendem Gebäude gibt, richtiggehend versteckt. Und dann auch noch eins, das so europäisch aussieht.

Das letzte Highlight auf dem Weg sind diese wunderbaren Kartoffeln. Ich hab die schon einige Male gesehen und mich immer gefragt was das ist.

Von 15.3.07 Korea...


Und jetzt weiß ichs: Es sind Süßkartoffeln, die quasi gebacken werden in diesen Fässern. In der Weise bekommt man übrigens vielerlei Kram. z.B. auch Erdnüsse, oder verschiedenstes Gemüse, oder Fleisch. Die Kartoffeln hab ich nicht gekauft, aber später am Tag hat mir SunYoung eine gebracht. Und ich muss sagen (ich der ich eigentlich Kartoffeln nicht ausstehen kann) dass die verdammt gut schmecken :)

Ruoxing, Kiki und ich sind dann ins "66" gegangen, laut Kiki das teuerste Kaufhaus Shanghais.

Von 15.3.07 Korea...


Von 15.3.07 Korea...


Und das war echt krass! Ein Traum für verrückte Leute, die zuviel Geld haben. Ich würde mir da schon aus Prinzip nix kaufen. Aber es scheint Leute zu geben. Aber das Kaufhaus war nicht ohne Grund relativ leer. Ok, war ja mitten in der Woche, und nicht gerade zur besten Shopping Zeit.

Von 15.3.07 Korea...


Mein persönliches Highlight war der Prada-Laden. Ich hab das erste Mal in meinem Leben eine echte Prada-Tasche gesehen und sogar angefasst!

Von 15.3.07 Korea...


War eigentlcih nix besonderes dran. Ich fands cool, dass keiner was gesagt hat, dass ich Bilder gemacht hab. RuoXing hat gemeint, dass das wohl so ist, weil ich Ausländer bin. Im Ikea war das anders. Als ich da - wohlgemärkt nur Leute - fotografiert hab, hat mich direkt jemand angemeckert mit "no photo". DAS fand ich schon komisch. Als ob ich im Ikea irgendwelche Designideen klauen wollte oder so.

Ich frag mich wer SOWAS überhaupt haben will:

Von 15.3.07 Korea...


Hier ein Auszug der Marken in diesem Mega-Schuppen:

Von 15.3.07 Korea...


Besonders nett fand ich auch diesen Pulli in einem der billigern Läden, extra für die wohlhabende Jugend:

Von 15.3.07 Korea...


Am Ende unserer Reise hab ich mir noch Brot und ein Flute in ner angeblich bekannten Bäckerei gekauft. War auch ganz ok. Besonders gut fand ich das Rosinenbrot von denen. War lecker :)

Ist bestimmt noch mehr passiert am Abend, aber das hab ich vergessen...

On the way back to the present ... (16. - 19. Tag)

So, Unterricht ist für heute zuende (下课). War echt cool heute. Z.B. hab ich heut in Listening (heißt übrigens 听力, also ting li) mal gar nicht erst versucht zuzuhören, sondern hab Zeichen gelernt. Wir haben nicht am Anfang des Buches angefangen, sondern irgendwo in der Mitte. Damit wurde auch stillschweigend vorrausgesetzt, dass man ALLE Zeichen die davor drankamen kann. Dass das nicht so ist, kann man sich sicherlich gut vorstellen. Und Reading war heut wirklich sehr interessant. Wir haben nämlich durch Zufall genau darüber gesprochen, was ich gestern geschrieben hab: ausländische Marken und Produkte auf Chinesisch. Hier ein paar Beispiele:

麦当劳 Mai dang lao McDonalds
肯徳基 ken de ji KFC (Kentucky Fried Chicken)
比萨 bi sa Pizza
必胜客 bi sheng ke Pizzahut
宜家 yi jia Ikea
家乐福 jia le fu Carrefour
西门子 xi men zi Siemens
三星 san xing Samsung

Computerkram wird gewöhnlich nicht übersetzt. Apple bildet da ne Ausnahme. Die Computer von denen heißen hier nämlich "苹果电脑" (soviel wie Apfelcomputer :).

Da fällt mir nochwas ein zum Ikea. Es gibt hier ein paar Schweden, und mit einer Schwedin hab ich mal über meine Ikea-Erlebnisse gesprochen. Und sie hat mir erklärt, dass die meisten Sachen tatsächlich eine Bedeutung haben! "Sparsam" ist also nicht nur ein lustiger aber passender Name für eine Energiesparlampe, sondern tatsächlich Schwedisch! Überrascht euch vielleicht nicht, mich aber schon. Und Gegenstände wie der "Benno" (ein CD-Regal, das in meinem Zimmer steht) oder der "Torsten" (was auch immer das nochmal ist), sind einfach nur Namen. Nett.

Mit diesem Post möcht ich schnell mal ein paar Tage überspringen und noch ein paar andere nette Anekdoten loswerden. Denn eigentlich vergehen die Wochentage hier jetzt etwas flotter. Es gibt etwas das man Rhythmus nennen könnte, und die Kurse sind nciht jedesmal sooo spannend. Und da ich ehrgeizig bin und viel lerne, passiert auch nicht mehr ganz soviel. So ein paar andere Gewohnheiten haben sich mittlerweile eingeschlichen. Ich geh z.B. jeden Sonntag in die Kirche (bisher immerhin schon dreimal). Das hab ich bei uns nie gemacht. "Warum?" ist ne gute Frage. Schwierig. Und ich möchte jetzt hier keine Glaubensdebatten lostreten. Hier ist auf jeden Fall anders, und spricht mich derzeit mehr an.

Sonntag (16. Tag)

Vorletzten Sonntag (ich spreche vom 11.3.) war ich dann auch nochmal morgens dort. Und wollte ja fragen ob ich im Chor mitsingen kann. Ich bin dann nach der Messe zu der Chorleiterin getrabt. Die war noch beschäftigt und so hab ich mal abgewartet. Da hab ich dann durch Zufall eine nette Dame aus Singapur kennengelernt, die durch Zufall auch gerade fragen wollte, ob sie mitsingen kann. Sie kann sowohl Englisch als auch Chinesisch, was mir die peinliche Fragerei erspart hat. Dabei hatte ich mir sogar extra Vokabeln rausgeschrieben. Sie hat dann recht schnell rausbekommen, dass der Chor Sonntags für die 10 Uhr Messe immer ne halbe Stunde vorher und ne halbe Stunde danach probt. Wir haben dann noch versucht Gesangsbücher zu bekommen, was aber zwecklos war, da die scheinbar immer nur in sehr begrenzter Auflage gedruckt werden. Also haben wir uns für die Woche drauf (also gestern) verabredet. Ansonsten war der Sonntag nicht mehr sehr spannend. Ich hab quasi nur noch gelernt. Das interessanteste war wohl mein Mittagessen:

Von Essen


Und das war sogar noch wesentlich schärfer als es aussah. Ich hatte 鸡 (=Hühnchen) gesagt, und bekomm dann so nen Topf voll mit Chillis!! Voll krass. Ok, es war auch ein wenig Hühnchen dabei. Aber war schon sehr heftig. Ich hab nicht alles gegessen, und am Anfang auch noch den Fehler gemacht die Schoten zu kauen. Selber schuld, würd ich sagen :)


Montag (17. Tag)

Der Tag selber war unspannend. Das beste war dass ich eine riesige Menschenschlange gesehen hab, als ich vom Unterricht zurückkam. Als gesellschaftsgewöhnter Mensch hab ich mich einfach mal angestellt, bei Leuten die ich kannte. Dann hab ich rausbekommen, dass man sich nun für die zusätzlichen Kurse (optional courses) anmelden kann. Offiziell sollte das eigentlich erst am nächsten Tag sein, aber scheinbar gings jetzt schon. Schon ein wenig mies, wenn man bedenkt wie wenige Plätze es für die meisten Kurse gibt, und wieviele Studenten theoretisch in Frage kommen. ich wollte unbedingt den Kochkurs machen, auch wenn der erst für Intermediate und Advanced level möglich war (ich bin Elementary, also blutiger Anfänger). Als ich dann dran gewesen wär, wirklich direkt der nächste, wars halb fünf, und das Büro hat geschlossen. So ne Schweinerei :) Ich habs dann wenigstens noch geschafft zu fragen, ob ich mich für den Kochkurs anmelden kann, und sie hat gemeint ja, ich würde halt nur nichts verstehen. Ok, hab ich mir gedacht.


Dienstag (18. Tag)

Am nächsten Morgen hatte ich morgens Unterricht (also um 8:30). Ich hab mir gedacht, dass ich mich mal vorher besser nochmal unten anstelle (das Büro öffnet auch um 8:30). Unten angekommen, hatten noch einige andere diese Idee. Geschickt wie ich bin, hab ich mich dann natürlich nicht hinten angestellt, sondern wieder bei irgendjemanden dazugestellt. Zu spät würde ich sowieso kommen, was solls? Und als ich dann dran war, hab ich nochmal nachgefragt. Kein Problem. Also hab ich mich tatsächlich für den Kochkurs eingeschrieben und zusätzlich noch für Tai Qi (ne Art Bewegungslehre, KEIN Kampfsport)! Man darf sich maximal für zwei Sachen anmelden, und die Kurse dürfen nicht mit den eigenen Kurszeiten kollidieren. Da blieb mir nicht mehr viel, vorallem da es kaum was für mein Sprachniveau gab. Ich hätte noch Kalligraphie oder WuShu (das ist Kampfsport), oder chinesische Malerei machen können. oder Shanghai Dialekt, oder die Phonetik des Mandarin. Ne, hab ich mir gedacht. Kochen is cool. Gab noch viel mehr, aber nicht für meinen Sprachlevel. Auch sowas wie Business Chinese, oder Appreciation of chinese Music. Aber das hätte ich mir nun wirklich nicht mehr zugetraut. Kochen ist echt gut. Es gab nur 25 Plätze! und ich hab einen. Die Kurse waren alle relativ schnell voll, ich konnte also glücklich sein einen Platz bekommen zu haben. Die Anmeldung war lächerlich günstig. Der Kochkurs hat insgesamt 110 Yuan gekosten (10 Anmeldung + 100 Material), TaiQi (10 Yuan). Da ist es auch nicht schlimm nicht hinzugehen. Insgesamt sind die Kurse auch maximal nur 10 mal. Egal...wird bestimmt nett.

Mittwoch (19. Tag)

War da was Besonderes? Bestimmt, und ich kann mich nur nicht mehr erinnern, eigentlich ist jeden Tag was tolles. Und wenn ich nur kurz in die Küche geh, und dort den Luis (unsern Spanier) treff, wie er glücklich irgendwas kocht. Ich geh hier schon ganz gern essen. Ist doch toll jeden Tag wann immer man will essen gehen zu können :) und dabei kaum was zu bezahlen.

Sonntag, 18. März 2007

Ikea und Leon (15. Tag)

Ich wiederhole mich. Aber ich muss einfach mal wieder feststellen, dass ich im Verzug bin. Ich nehm mir mal schnell nochmal ein wenig Zeit um zu berichten. Ich glaub ich werd diesen Tag noch ein wenig ausführlicher gestalten, und die Tage danach etwas schneller abhandeln, und mehr mit aktuellen Ereignissen füllen, sonst wird das ja nix mehr. Es passieren jeden Tag neue tolle Dinge, und ich komm nicht mehr hinterher.

Ok, jetzt gehts um den letzten, nein, schon den VORletzten Samstag. Den Morgen spar ich euch mal schnell. Es wurde erst mittags interessant. Denn da waren ich und die Carolin mit dem Leon verabredet.

Von Leute


Leon kenn ich aus Deutschland. Er war bis letzten September als Austauschstudent in Saarbrücken. Er studiert mehr oder weniger BWL und ist jetzt fast fertig (nur die Abschlussarbeit fehlt noch). Er hat mir letztes Jahr geholfen, ein paar Namen von serbischen Kindern ins Chinesische zu übersetzen. Das ganze hab ich dann verwendet, um letztes Jahr in Serbien (diesmal in Petrovac) eine Einheit mit chinesischen Zeichen zu planen. Die Kinder haben mir ihren Namen gesagt. Diesen hab ich dann zuerst auf Kyrillisch geschreiben, dann in chinesischen Zeichen und dann was diese Zeichen bedeuten. Und dann haben wir die Namen noch auf die Arme "tättowiert". Mann waren die stolz :)


Falls euch interessiert was ich da sonst noch so gemacht hab in Serbien oder was das für ein Projekt ist, kann ich nur wärmstens www.friedensschritte.de empfehlen (ab jetzt auch in der Seitenleiste). In diesem Projekt engagier ich mich seit 2004. Rein thematisch passt das jetzt nicht ganz rein, und ich hab so schon sehr wenig Zei zum bloggen. Daher bin ich über Mail jederzeit bereit Fragen zu beantworten. Ansonsten schaut euch die Seite an und löschert auch die anderen, die sich dort engagieren :)

ok, auf jeden Fall hat mir der Leon dabei geholfen, und so hab ich ihn kennengelernt. Er lebt hier in Shanghai und studiert an der Normal East University. Aber er ist fast fertig, wie gesagt. Er ist am Tag danach umgezogen. Eigentlich wollte ich ihn gestern besuchen gehen, aber dummerweise hab ich mich leicht erkältet (ich führe das mal auf mangelnden Schlaf zurück) und bin daher lieber im Wohnheim geblieben, und hab versucht mich zu entspannen. Zum Glück ist man hier eigentlihc nie allein. Ich brauch nur aus meinem Zimmer rauszutreten, schon sind wieder ewig viele Leute da, mit denen man reden kann. Im Zimmer ist man dann (fast) ungestört. Ich vielleicht etwas mehr, da Joen so gut wie nie da ist :) Jetzt gerade ausnahmsweise schon. Er war heut mit ein paar anderen im Carrefour, wieder. Ich bin nicht mit, um mich zu entspannen, und zu lernen...nervt allmählich wirklich. Aber es macht auch irgendwie Spaß. Ok, ich schweife schon wieder ab. Ich glaub ich würd grad gern viel mehr irgendwas erzählen, als einen roten Faden zu verfolgen, aber das bringt grad nicht soviel. Wir wollen ja eine Geschichte hören, gell?

Ja, also, Leon hat mir geholfen, und nun kenn ich ihn. Er ist echt cool, und spricht perfektes Deutsch. Den Chinesen merkt man ihm fast gar nicht an, außer dass er wie einer aussieht :) Wir haben ihn in der Stadt getroffen, und ich hatte erst Angst ich würde ihn nicht erkennen, weil die Chinesen doch alle gleich aussehen, und ich ihn schon ewig nicht mehr gesehen hab. Dasselbe hat er übrigens auch bei mir gedacht, nur halt nicht mit Chinesen. So haben wir uns dann gefunden, zwei verzweifelte auf der Suche nacheinander...wie romantisch :)

"Wo gehen wir hin?", war die Frage. So richtig viel ist uns nicht eingefallen. Es gibt eigentlich auch nicht so richtig viel zu sehen hier, ist halt ne Stadt mit mehr oder weniger keiner Geschichte. Ganz anders als Berlin, oder Rom, oder Peking (oder Beijing, wie man hier sagt). Er hat vorgeschlagen ins Ikea zu gehen, und wir haben zugestimmt. Warum nicht? Mal schauen was die hier so haben. "Ist das weit weg?". "Nein". und los...

Und tatsächlich liefen wir nur "unsere" Hauptstraße immer geradeaus, und schon nach ner halben Stunde gemähchlischen Gehens kamen wir an. Schon krass, selbst das Ikea ist hier mitten in der Stadt:

Von 10.3.07 Ikea


Und eigentlich wars genauso wie bei uns. Nur viiiiiiiiel voller! Okay, ich geb zu, es war Samstag. Und die ganze Stadt war sowieso zu. Ich mein, in Shanghai sind nie wenige Leute unterwegs. Aber am Wochenende ist es kaum auszuhalten. Alle Geschäfte sind genauso wie sonst geöffnet, Samstag wie Sonntag. Nur ein paar Banken sind zu ( was ich schmerzhaft zu spüren bekam, da ich eigentlich noch Geld wechseln wollte mit ein paar TravelerChecks und meine Bank natürlich zu war). Aber trotzdem wars lustig. Leider hab ich kein Bild von den Zeichen, die für Ikea stehen. So ist das hier übrigens mit allem. ALLES hat einen chinesischen Namen. Cola ist "ke kou ke le". Mehr weiß ich nicht :) ALLES heißt anders. Sprite, McDoof, PizzaHut, Kodak, und auch sonstige englische Bezeichnungen werden nicht übernommen sondern phonetisch übersetzt. Das ist manchmal schon sehr lustig, zumal es nie genau gleich klingt. Dasselber System wird übrigens auch bei Namen angewendet. Die Zeichen die dabei rauskommen haben eigentlich nie ne Bedeutung, wild zusammengewürfelt würd ich das nennen. Wirklich lesen konnte ich daher bisher auch noch kaum eins von den übersetzten Schildern, weil die fast immer Zeichen benutzen die ich nicht kenne (außer bei Cola :). Manchmal werden Begriffe auch sinngemäß übersetzt. Nett finde ich da die Anekdote von Rammstein. Die kennt ja jeder (vorallem im Ausland). Und in China heißen die 德国战车, was soviel wie deutscher Panzer bedeutet.

Ok, zurück zum Ikea. Eigentlich gibts da gar nicht viel zu erzählen. Ist halt wie bei uns, nur voller Chinesen, die die ganzen Möbel als willkommene Ausruhemöglichkeit nutzen:

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Es gibt genau dieselben Sachen. Die Preise sind auch sehr ähnlich, obwohl die Chinesen doch weit weniger verdienen, und die Sachen zum Großteil hier hergestellt werden. Im Großen und Ganzne kosten die kleinen Dinge genauso viel. Die großen sind etwas billiger, aber nicht viel. Schon krass, find ich.

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Aber man fühlt sich gleich wie zu Hause. Man findet genau diesselben Dinge wie zu Hause. Herrlich!

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Das einzige was anders war, war "Koppla", die Mehrfachsteckdose. Denn die chinesischen Steckdosen sind anders. Unsere Stecker passen rein, und die Spannung ist dieselbe. Aber es passen auch noch andere drauf, keine Ahnung, kenn mich nicht aus. Meine Geräte funktionieren, das ist das wichtigste :)

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Das da hab ich bei uns noch nicht gesehen:

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Der Rest war wie bei uns.

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Wir sind dann ins Restaurant was essen gegangen. Das war zumindest ein wenig anders. D.h. es gab recht viel mit Reis und auch sonst ein klein wenig an den chinesischen Geschmack angepasst. Aber ansonsten dasselbe Zeug. Ich hab mir dann Spaghetti geholt. Sowas bekomm ich normal nicht. War dann auch vergleichsweise teuer. Die Getränke haben 5 Yuan gekostet, also die Hälfte wie bei uns (natürlich mit Refiller). Was auch anders war: Das Restaurant war riesig,und damit mein ich riesig. Und ALLES war besetzt. Man muss richtig um einen Platz kämpfne. Und so ist fast überall, an fast jedem Platz, in jedem Restaurant. Überall sind immer noch mehr Menschen, die auch schon warten. Schon mehr als krass manchmal. Und es gibt ne Menge Restaurants hier. Da muss man dann schonmal ein wenig warten. Sogar in den ganz kleinen, die aber natürlich billig sind. Zum Glück gibts soviele.

Das Essen im Ikea war nicht der Hit, aber ok. Danach gings heimwärts. Draußen vorm Ikea gabs jetzt sowas wie nen MiniFlohmarkt. Das ist eigentlich verboten, aber egal :)

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Ist richtig sinnvoll sowas vor nem Ikea zu machen. Da kauft man sowieso immer Zeug, das man nicht unbedingt braucht...Ich hab mir übrigens ein paar scharfe Messer, einen Teller und eine Mehrfachsteckdose gekauft. War schön :)

Und wieder zurück. Leon ist noch mit zum Wohnheim, ich hab ihm noch was auf der Gitarre vorgespielt, und wir haben ein paar andere studenten kennengelernt (die besser chinesich können als ich :)

Dann haben wir uns noch für gestern verabredet, aber ich bin dann ja krank geworden, also habens wirs auf nächste Woche verschoben. Mal gespannt, ich will da mim Bus hinfahren. Das nächste Abenteuer wartet schon :)