Sonntag, 18. März 2007

Ikea und Leon (15. Tag)

Ich wiederhole mich. Aber ich muss einfach mal wieder feststellen, dass ich im Verzug bin. Ich nehm mir mal schnell nochmal ein wenig Zeit um zu berichten. Ich glaub ich werd diesen Tag noch ein wenig ausführlicher gestalten, und die Tage danach etwas schneller abhandeln, und mehr mit aktuellen Ereignissen füllen, sonst wird das ja nix mehr. Es passieren jeden Tag neue tolle Dinge, und ich komm nicht mehr hinterher.

Ok, jetzt gehts um den letzten, nein, schon den VORletzten Samstag. Den Morgen spar ich euch mal schnell. Es wurde erst mittags interessant. Denn da waren ich und die Carolin mit dem Leon verabredet.

Von Leute


Leon kenn ich aus Deutschland. Er war bis letzten September als Austauschstudent in Saarbrücken. Er studiert mehr oder weniger BWL und ist jetzt fast fertig (nur die Abschlussarbeit fehlt noch). Er hat mir letztes Jahr geholfen, ein paar Namen von serbischen Kindern ins Chinesische zu übersetzen. Das ganze hab ich dann verwendet, um letztes Jahr in Serbien (diesmal in Petrovac) eine Einheit mit chinesischen Zeichen zu planen. Die Kinder haben mir ihren Namen gesagt. Diesen hab ich dann zuerst auf Kyrillisch geschreiben, dann in chinesischen Zeichen und dann was diese Zeichen bedeuten. Und dann haben wir die Namen noch auf die Arme "tättowiert". Mann waren die stolz :)


Falls euch interessiert was ich da sonst noch so gemacht hab in Serbien oder was das für ein Projekt ist, kann ich nur wärmstens www.friedensschritte.de empfehlen (ab jetzt auch in der Seitenleiste). In diesem Projekt engagier ich mich seit 2004. Rein thematisch passt das jetzt nicht ganz rein, und ich hab so schon sehr wenig Zei zum bloggen. Daher bin ich über Mail jederzeit bereit Fragen zu beantworten. Ansonsten schaut euch die Seite an und löschert auch die anderen, die sich dort engagieren :)

ok, auf jeden Fall hat mir der Leon dabei geholfen, und so hab ich ihn kennengelernt. Er lebt hier in Shanghai und studiert an der Normal East University. Aber er ist fast fertig, wie gesagt. Er ist am Tag danach umgezogen. Eigentlich wollte ich ihn gestern besuchen gehen, aber dummerweise hab ich mich leicht erkältet (ich führe das mal auf mangelnden Schlaf zurück) und bin daher lieber im Wohnheim geblieben, und hab versucht mich zu entspannen. Zum Glück ist man hier eigentlihc nie allein. Ich brauch nur aus meinem Zimmer rauszutreten, schon sind wieder ewig viele Leute da, mit denen man reden kann. Im Zimmer ist man dann (fast) ungestört. Ich vielleicht etwas mehr, da Joen so gut wie nie da ist :) Jetzt gerade ausnahmsweise schon. Er war heut mit ein paar anderen im Carrefour, wieder. Ich bin nicht mit, um mich zu entspannen, und zu lernen...nervt allmählich wirklich. Aber es macht auch irgendwie Spaß. Ok, ich schweife schon wieder ab. Ich glaub ich würd grad gern viel mehr irgendwas erzählen, als einen roten Faden zu verfolgen, aber das bringt grad nicht soviel. Wir wollen ja eine Geschichte hören, gell?

Ja, also, Leon hat mir geholfen, und nun kenn ich ihn. Er ist echt cool, und spricht perfektes Deutsch. Den Chinesen merkt man ihm fast gar nicht an, außer dass er wie einer aussieht :) Wir haben ihn in der Stadt getroffen, und ich hatte erst Angst ich würde ihn nicht erkennen, weil die Chinesen doch alle gleich aussehen, und ich ihn schon ewig nicht mehr gesehen hab. Dasselbe hat er übrigens auch bei mir gedacht, nur halt nicht mit Chinesen. So haben wir uns dann gefunden, zwei verzweifelte auf der Suche nacheinander...wie romantisch :)

"Wo gehen wir hin?", war die Frage. So richtig viel ist uns nicht eingefallen. Es gibt eigentlich auch nicht so richtig viel zu sehen hier, ist halt ne Stadt mit mehr oder weniger keiner Geschichte. Ganz anders als Berlin, oder Rom, oder Peking (oder Beijing, wie man hier sagt). Er hat vorgeschlagen ins Ikea zu gehen, und wir haben zugestimmt. Warum nicht? Mal schauen was die hier so haben. "Ist das weit weg?". "Nein". und los...

Und tatsächlich liefen wir nur "unsere" Hauptstraße immer geradeaus, und schon nach ner halben Stunde gemähchlischen Gehens kamen wir an. Schon krass, selbst das Ikea ist hier mitten in der Stadt:

Von 10.3.07 Ikea


Und eigentlich wars genauso wie bei uns. Nur viiiiiiiiel voller! Okay, ich geb zu, es war Samstag. Und die ganze Stadt war sowieso zu. Ich mein, in Shanghai sind nie wenige Leute unterwegs. Aber am Wochenende ist es kaum auszuhalten. Alle Geschäfte sind genauso wie sonst geöffnet, Samstag wie Sonntag. Nur ein paar Banken sind zu ( was ich schmerzhaft zu spüren bekam, da ich eigentlich noch Geld wechseln wollte mit ein paar TravelerChecks und meine Bank natürlich zu war). Aber trotzdem wars lustig. Leider hab ich kein Bild von den Zeichen, die für Ikea stehen. So ist das hier übrigens mit allem. ALLES hat einen chinesischen Namen. Cola ist "ke kou ke le". Mehr weiß ich nicht :) ALLES heißt anders. Sprite, McDoof, PizzaHut, Kodak, und auch sonstige englische Bezeichnungen werden nicht übernommen sondern phonetisch übersetzt. Das ist manchmal schon sehr lustig, zumal es nie genau gleich klingt. Dasselber System wird übrigens auch bei Namen angewendet. Die Zeichen die dabei rauskommen haben eigentlich nie ne Bedeutung, wild zusammengewürfelt würd ich das nennen. Wirklich lesen konnte ich daher bisher auch noch kaum eins von den übersetzten Schildern, weil die fast immer Zeichen benutzen die ich nicht kenne (außer bei Cola :). Manchmal werden Begriffe auch sinngemäß übersetzt. Nett finde ich da die Anekdote von Rammstein. Die kennt ja jeder (vorallem im Ausland). Und in China heißen die 德国战车, was soviel wie deutscher Panzer bedeutet.

Ok, zurück zum Ikea. Eigentlich gibts da gar nicht viel zu erzählen. Ist halt wie bei uns, nur voller Chinesen, die die ganzen Möbel als willkommene Ausruhemöglichkeit nutzen:

Von 10.3.07 Ikea


Von 10.3.07 Ikea


Es gibt genau dieselben Sachen. Die Preise sind auch sehr ähnlich, obwohl die Chinesen doch weit weniger verdienen, und die Sachen zum Großteil hier hergestellt werden. Im Großen und Ganzne kosten die kleinen Dinge genauso viel. Die großen sind etwas billiger, aber nicht viel. Schon krass, find ich.

Von 10.3.07 Ikea


Aber man fühlt sich gleich wie zu Hause. Man findet genau diesselben Dinge wie zu Hause. Herrlich!

Von 10.3.07 Ikea


Das einzige was anders war, war "Koppla", die Mehrfachsteckdose. Denn die chinesischen Steckdosen sind anders. Unsere Stecker passen rein, und die Spannung ist dieselbe. Aber es passen auch noch andere drauf, keine Ahnung, kenn mich nicht aus. Meine Geräte funktionieren, das ist das wichtigste :)

Von 10.3.07 Ikea


Von 10.3.07 Ikea


Von 10.3.07 Ikea


Das da hab ich bei uns noch nicht gesehen:

Von 10.3.07 Ikea


Der Rest war wie bei uns.

Von 10.3.07 Ikea


Wir sind dann ins Restaurant was essen gegangen. Das war zumindest ein wenig anders. D.h. es gab recht viel mit Reis und auch sonst ein klein wenig an den chinesischen Geschmack angepasst. Aber ansonsten dasselbe Zeug. Ich hab mir dann Spaghetti geholt. Sowas bekomm ich normal nicht. War dann auch vergleichsweise teuer. Die Getränke haben 5 Yuan gekostet, also die Hälfte wie bei uns (natürlich mit Refiller). Was auch anders war: Das Restaurant war riesig,und damit mein ich riesig. Und ALLES war besetzt. Man muss richtig um einen Platz kämpfne. Und so ist fast überall, an fast jedem Platz, in jedem Restaurant. Überall sind immer noch mehr Menschen, die auch schon warten. Schon mehr als krass manchmal. Und es gibt ne Menge Restaurants hier. Da muss man dann schonmal ein wenig warten. Sogar in den ganz kleinen, die aber natürlich billig sind. Zum Glück gibts soviele.

Das Essen im Ikea war nicht der Hit, aber ok. Danach gings heimwärts. Draußen vorm Ikea gabs jetzt sowas wie nen MiniFlohmarkt. Das ist eigentlich verboten, aber egal :)

Von 10.3.07 Ikea


Von 10.3.07 Ikea


Ist richtig sinnvoll sowas vor nem Ikea zu machen. Da kauft man sowieso immer Zeug, das man nicht unbedingt braucht...Ich hab mir übrigens ein paar scharfe Messer, einen Teller und eine Mehrfachsteckdose gekauft. War schön :)

Und wieder zurück. Leon ist noch mit zum Wohnheim, ich hab ihm noch was auf der Gitarre vorgespielt, und wir haben ein paar andere studenten kennengelernt (die besser chinesich können als ich :)

Dann haben wir uns noch für gestern verabredet, aber ich bin dann ja krank geworden, also habens wirs auf nächste Woche verschoben. Mal gespannt, ich will da mim Bus hinfahren. Das nächste Abenteuer wartet schon :)

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