Mittwoch, 21. März 2007

Falsche Reihenfolge (26. Tag)

Oh, jetzt seid ihr bestimmt verwirrt. Ich hab spontan beschlosse ein wenig an der Reihenfolge zu schrauben. Ich glaub so rein zeitlich komm ich nicht mehr nach, alles immer genau so zu erzählen, wies passiert ist. Da geht auf Dauer zuviel verloren, deswegen werd ich jetzt einfach ein wenig aktuellere Sachen direkt bloggen und die anderen wichtigen Tage dazwischenschieben. Ich hoffe ich komm mit der Datierung in etwa hin. Aber ist ja eigentlich auch egal...Hauptsache ich erzähle.

Heut war ein ereignisreicher Tag. Daher möcht ich ihn kurz Revue passieren lassen, und das geht mit einem Blog einfach am Besten. Was ist so passiert? Einiges, wie ich sagen möchte. Angefangen hats mit einem wunderbaren Frühstück in der Mensa (ist übrigens scheinbar ein deutsches Wort, was mich ein wenig schockiert hat, niemand verstehts außer den Deutschen, also sag ich immer Cafetaria). Ich bevorzuge zwar weiterhin Brot und Marmelade, aber wenn man schonmal in nem fremden Land, dann kann man ja wenigstens versuchen ein wenig was von den Sitten und Gebräuchen mitzunehmen. Frühstück läuft hier ganz anders ab. Zum einen ist es zumeist warm, und zum anderen sehr gewöhnungsbedürftig, je nachdem was man so verträgt. Man bekommt hauptsächlich eine Reissuppe (Reis + Wasser). Dazu kauft man dann was Salziges (ich hab mir natürlich aus Versehen auch noch was Scharfes geholt :)) und packts in die Suppe. Heute war ich leider zu spät dran, deswegen gabs nur die pure Suppe, und die schmeckt fast nach nix, nach Reis halt. Und Wasser. Also nix. Dann gibts immer noch so kleine Teigtaschen dazu (Hefeteig), die je nachdem mit Fleisch oder Gemüse gefüllt sind. Ich nehm was kommt :) Dann kauf ich mir ganz gern auch diese Brötchen-ähnlichen Teile, die mit einem Süßen-irgendwas-Muß gefüllt sind. Die schmecken echt richtig gut, und ich könnt die zuhauf verdrücken. Bilder davon gibts demnächst.

Danach bin ich frohen Mutes zur Bank getrabt. Ich wollte dort mal live und in Farbe nachfragen, wo mein Geld bleibt. Kann ja nicht sein, dass eine Überweisung aus Deutschland 3 Wochen braucht (genau 3 Wochen warens heute). Dort angekommen (9:00) war die Bank natürlich noch zu. Die Geschäfte sind ewig lang auf (manche 24h, die meisten bis um 11). Und die Bank macht erst um 9:30. So ne Schlamperei. Also hab ich gewartet, und mich dabei sehr nett mit einer älteren Chinesin unterhalten. Ist echt cool. Egal wo man hingeht, man findet IMMER jemanden zum plaudern. Da kann man sein bißchen Chinesisch gut testen. Sie hatte durch Zufall ne Tochter, die in Deutschland lebt, und dort auch nen Deutschen geheiratet hat. Die Welt ist klein. Trifft man keine Deutschen, dann doch wenigstens Leute, die Deutsche kennen. Um halb zehn gings dann los, un d ich war so schnell dran wie noch nie. sonst musste ich auf der Bank immer mindestens ne stunde warten. Diesmal nciht :)

Sehr schnell war klar wo das Problem lag. Ich hab jeden Tag mit meiner Bankkarte getestet, ob mein Geld da ist. Das war es nie und ich hab gewartet und gewartet. Das Problem war, dass das Geld natürlich in Euro überwiesen wurde, und so auch angekommen ist. und so auch geblieben ist. Es wurde nicht automatisch in RMB (die chinesische Währung: ren men bi = Volksgeld) umgewechselt. Das musste ich selber veranlassen. Und jetzt hab ich Geld. So ein Kram, das hätte man sich auch sparen können. Aber das machen die wohl, weil die Kurse jeden Tag wechseln. Egal, jetz bin ich reich :) Morgen wird shoppen gegangen, und am Sonntag kauf ich mir mit RuoXing einen elektronischen Diktionär.

Danach gings zurück ins Wohnheim, ich hatte ja noch Unterricht vor mir. Wieder zurück hab ich aber nicht gelernt, sonder probiert meinen Blog wieder zum Laufen zu bringen. Ich denke ihr habt den letzten Post gelesen (wenn nicht, schnell nachholen). Wie gesagt, der Blog war gesperrt, und ist es immer noch. Und ich bin nicht der einzige Leidtragende (http://www.danwei.org/net_nanny_follies/foreign_blog_providers_blocked.php)
Über das berühmte VPN unserer geschätzten Uni gehts dann jetzt wieder. Das hat aber doch ne Zeit gekostet, das rauszufinden, und so bin ich dann erst recht spät Richtung Unterricht abgedampft. Dort gabs heute einen Test, eine richtige Mini-Prüfung in Reading über die bisherigen Lektionen. Ich fands nicht schwer, aber ich hab auch die ganze Zeit über immer sehr viel gelernt. Für manch anderen wars nicht so leicht. Viele können sehr gut lesen und sprechen, aber nicht schreiben. Da bin ich vielen wohl voraus, weil ich ja quasi beides gleichzeitig gelernt hab. Danke Frau Chen :)

Keine Ahnung inwiefern das einfließt in die Endnote später. Egal...Danach bin ich mit meinem Fanclub, der Carolin und dem Dominik (ein Deutscher in meiner Klasse, hab ich den schon erwähnt?) essen gegangen. Sehr lecker :) Und komplett auf Chinesisch bestellt. Hach, ich bin ja so stolz auf mich :) Die Bilder gibts auch erst demnächst auf Picasa, bin grad zu faul sie hochzuladen.

Und dann zurück zum Wohnheim. Da ist mir nochmal aufgefallen, dass ich hier keine zwei Meter gehen kann, ohne jemanden zu treffen, den ich nicht kenn. Echt krass. Das passiert mir hier an der Uni gar nicht mehr. Aber heir ist es wohl so, dass es ein vergleichsweise kleiner Kreis ist, der sich auch immer an wenigen Plätzen konzentriert, und ich hier eben auch wohne. Manch einer wohnt außerhalb, da fällt schonmal ein wenig Kontakt weg. Und viele Westler wollen scheinbar auch nicht soviel Kontakt zu den Asiaten, warum auch immer. Das merkt man schon ein wenig. Klar ist es schwierig zu kommunizieren, aber auch verdammt cool, wie ich finde. ich liebe solche Situtaionen, das hab ich schon damals in Serbien gemerkt. Ich bin richtig "有名" (you ming = bekannt). Ich hab heute Leute kennengelernt, die von mir über andere gehört haben :) Bevorzugt über meinen Fanclub.

Ich würd gern noch ein wenig was zu den Städtereisen erzählen, die angeboten werden. Aber erstens läuft mir grad die Zeit davon und zweitens weiß ich noch nicht soviel darüber. Demnächst mehr.

Danach bin ich ins Zimmer und hab mich entspannt. Kein Bock zu lernen. Und auch immer noch krank (hab ich geschrieben dass ich krank bin??). hab dann ein wenig Mist gemacht, und dann doch noch ne Stunde gelernt. Was auch gut war, ich lern jeden Tag neue Vokabeln, die ich auch immer versuche anzuwenden. Macht Spaß :)

Irgendwann hatte ich keine Lust mehr. Und was macht man dann? Man geht raus vor die Tür und redet mit irgendwelchen Leuten. Ich also in die Küche und dort gleich 5 Leutchen gefunden. Und heut war ich echt gut drauf. Alle haben mich gefragt, ob ich betrunken wär. Dabei hatte ich "nur" Wasser getrunken. Tja, ich brauch nicht viel um verrückt zu sein :) (verrückt ist übrigens "有病" = you bing). Das war echt toll. da kann man auch nicht viel erzählen. Menschliche Interaktion nenn ich das mal.

Mir fällt gerade auf wieviel heute noch passiert ist, was ich hier nicht erwähne, weils eigentlich zu unbedeutend ist. So kleine Sachen wie, dass jemand im Zimmer geschlafen hat, die in Joens Klasse ist, und irgendwie ein wenig müde war, dass ich mit ganz vielen über meine Kochklasse gesprochen hab, dass wir alle über die Städtetrips gesprochen haben, dass das Wetter mal richtig gut war, und das heute einfach ein schöner Tag war :)

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