Montag, 15. Oktober 2007

Heimkehr

Ich bin tatsächlich ein fauler Blogger geworden. Wer hätte das am Anfang gedacht. Als ich gerade in Shanghai angekommen war, hab ich mich geradezu totgebloggt. Je mehr Leute ich kennengelernt hab, je mehr neue Eindrücke auf mich eingeprasselt sind, um so weniger Zeit hab ich dem Bloggen gewidmet. Am Anfang war es wohl das Sprachrohr in die alte Welt, das mich angetrieben hat viel zu schreiben. Irgendwann findet man dann Freunde und kann "richtig" reden. Trotzdem hab ich versucht wenigstens immer ein wenig was Aktuelles zu berichten. Ich war nicht wirklich erfolgreich, aber wer wollte konnte zumindest sehen, dass ich noch lebe. Für weitere Fragen konsultieren Sie bitte den Herrn Altmeyer sobald er wieder heimgekehrt ist.

Ach ja, Heimkehr...Das ist schon recht bald, genauergesagt in drei Tagen. Ich kanns echt nicht fassen, und ich hab vergleichsweise wenig Lust drauf jetzt nach Hause zu kommen, wie ich keine Lust hatte nach China aufzubrechen. Aber ich weiss, dass ich nach Hause will. Es ist nur dieses Gefühl, etwas zurückzulassen. Wenn man an einem Ort für längere Zeit wohnt, hat man Erinnerungen dort, Freunde und zum Teil auch Gewohnheiten. All das bleibt zurück. Mitnehmen tut man tolle und auch weniger tolle Eindrücke, ein wenig Lebenserfahrung, Sprachfetzen, Milliarden von Emailadressen, tollte Geschichten und (hoffentlich) neue Lebensenergie. Jeder erlebt so einen Aufenthalt wohl anders. Trotzdem ist es den ganzen Aufwand wert. Ich war da am Anfang nicht so wirklich überzeugt von. Die Angst alles das Gewohnte zurückzulassen ist verdammt groß. Es ist ja nicht so, dass man wenns mal nicht so gut läuft, mal eben schnell nach Hause oder weiß Gott wohin kann. Ne, das geht nicht. Man ist auf sich alleine gestellt. Die erste Zeit ist das schwer, für den Einen mehr, für den Anderen weniger. Für mich wars schwer. Man ist unter Druck, nicht durch die Uni. Der Sprachkurs war locker. Man ist unter Druck sich zurechzufinden. Wenn man offen ist, ist es einfacher. China ist doch gewaltig anders wie das gewohnte Bild in Europa. Die Menschen sind offener und direkter, ich will nicht sagen freundlicher. Ich schätze das jetzt alles ein wenig anders ein, besonders nachdem ich in Thailand war, und wirklich auch mit "Locals" zu tun hatte, die ganze Zeit über, was in China nur begrenzt der Fall war. Es gibt definitiv Kulturunterschiede, aber man kann nicht sagen diese oder jene Kultur ist "besser". Es gibt kein objektives "besser" oder "schlechter". Dem einen gefällt dieser Aspekt mehr, der andere kann das nicht ausstehen. In jedem Land, überall, gibt es gute und schlechte Dinge. Ich liebe Thailand, ich mag China, ich vermisse Deutschland. Ich hab ne Menge gelernt, und jetzt gilt es das Gelernte andzuwenden. Ich freue mich daher wieder nach Hause zu kommen und euch alle wiederzusehen, oder zumindest zu hören. Viele sind ja gar nicht mehr da, und sind selber schon wieder weitergezogen. Wer weiß was noch so passieren wird.

Meine letzten Tage hier waren extrem spannend. Ich hab mein Praktikum beendet, und wie ein wilder gearbeitet. Ich hatte ein paar Mini-Parties, die mehr oder weniger in ausgedehnten Mittag-und Abendessen bestanden haben und auch ein paar Trips zu netten Örtchen. Außerdem hab ich den ersehnten Massagekurs gemacht, in Wat Po. Ich hab sogar ein Zertifikat, und kann jetzt offiziell Thai Massage verpassen. Also, wer interessiert ist, noch gibts kostenlose Massage, ich muss ja üben :)

Ich fliege am Donnerstag, abends um 18:50 zurück nach Shanghai. Dort komme ich gegen Mitternacht an. Mein Flug Richtung Deutschland geht erst um 10 Uhr morgens, ich bleibe also über Nacht am Flughafen. Es lohnt sich nicht für die paar Stunden 15 Euro für ein Taxi in die Stadt zu zahlen. Um 10 gehts dann nach Helsinki, 9 Stunden lang, 3 Stunden Aufenthalt, und dann wieder 2,5 nach Frankfurt. Und dann erwartet mich hoffentlich meine Fangemeinde :)

Wie auch immer, ich bin fast wieder da. Es war ne tolle Zeit und ich freue mich drauf euch allen davon zu erzählen :) Bis (sehr) bald...

Euer Randy

Freitag, 28. September 2007

Bangkok

Ein Monat ist vergangen seit dem letzten Eintrag und es hat sich ne Menge ereignet. Zumindest für mich :) Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll...

Der letzte Eintrag hat mit Shanghai geendet, und so fang ich auch dort wieder an. War doch ein sehr seltsames Gefühl diese Stadt (schon wieder) verlassen zu müssen. Mittlerweile fühle ich mich dort schon ein wenig heimisch, und zu wissen dass ich dort so schnell nicht mehr hinkommen werde fühlt sich komisch an. Aber im Endeffekt war die Freude wieder nach Bangkok zurückkehren zu können größer als die Trauer über den Abschied. Am Ende bin ich nochmal gut essen gegangen mit ein paar alten und neuen Freunden, in einem wunderbaren japanischen Restaurant (hab ich da schonmal von erzält? nennt sich daisei, und all-you-can-eat-and-drink kostet 14 Euro, wohlgemerkt á la carte!). Und dann gings in Flugzeug. War besonders seltsam schon wieder goodbye zur Caro zu sagen. Denn mit ihr hab ich doch en Haufen Zeit verbracht in den letzten Monaten, viele Dinge erlebt und gesehen. Aber sie seh ich ja auf jeden Fall bald wieder (ach ja, sie fliegt morgen heim, hat ihr Praktikum jetzt beendet). Und dann gings ab ins Flugzeug. Und schon wieder auf nach Bangkok. Diesmal wars ne Menge Stress das Flugticket zu bekommen. Denn mir ist das Geld ausgegangen, oder sagen wie besser das Bargeld. Denn geschickterweise hab ich mein EC-Kartenpasswort vergessen (hab ich das schonmal erzält? oh mann, ich werd alt...). Somit blieb mir nur das Geld das noch auf meinem chinesischen Konto war, und das war stark begrenzt. Mit Hilfe von Leon und Caro hab ich dann doch noch mein Ticket bekommen, das mit 340 Euro leicht teurer war wie das letzte Mal. Hat mich schon geärgert, dass ich schon wieder soviel Geld ausgeben musste für ein Flugticket, zumal ich wieder in dieselbe Stadt bin wie vor knapp 2 Monaten. Tja, aber wenn ich alles vorher gewusst hätte, wäre sovieles leichter und billiger geworden. Manchmal weiß mans vorher einfach nicht besser. Auf jeden Fall hab ich en Haufen gelernt der Zeit hier und mach hoffentlich ein paar Fehler weniger in Zukunft.

Wie auch immer, in Bangkok angekommen wurde ich von Prang (Poys Schwester) und ihrem Freund am Flughafen abgeholt. Und ich geb zu, es war ein verdammt seltsames Gefühl dort zu landen und keine Poy vorzufinden. Aber der Empfang war super. Daher konnte ich das erstmal verkraften. Wir haben dann was auf dem Weg nach Hause gegessen (wundervolles Thai Essen...) und ich konnte mein Thai das erste Mal seit 2 Monaten wieder üben. Tolle Sprache muss ich sagen. Viel leichter als Chinesisch (ok, das ist nicht besonders schwer...), simpel und lustig (klingt wie Babysprache), und mit cooler Schrift (die nur auf den ersten, zweiten, dritten und auch den vierten Blick schwer ist :). Ich kam Mittwochs mit dem Flieger an, und bin dann Sonntags in mein Appartment eingezogen. In der Zwischenzeit hab ich wieder bei Poys Familie gewohnt, und die Bewohner mit lästigen Fragen zu Thailand und zur thailändischen Sprache genervt. Außerdem hab ich Pavee wieder getroffen (ein Thai Freund aus Shanghai), der zufälligerweise gerade mal 20m von Poys Haus entfernt wohnt. Daneben hab ich fleissig Zeichen (diesmal thailändische) und Worte gelernt (mit einem recht guten Buch, das ich mittlerweile durch hab), und die Innenstadt unsicher gemacht. Außerdem bin ich mal aus Spaß mit Prang zur Uni gefahren früh morgens und hab mir mal den thailändischen Uni-Alltag angeschaut. Sehr spaßig, und trotz vieler Gemeinsamtkeiten mit unserer Uni doch ziemlich anders. Insgesamt hab ich das Gefühl, dass Thailänder wesentlich offener sind (dazu später mehr). In Saarbrücken hab ich oft das Gefühl, dass man relativ anonym studiert (an anderen Unis in D wohl auch). Hier dagegen ist jeder mit jedem Freund irgendwie, innerhalb eines Kurses auf jeden Fall. Eine unglaubliche Gemeinschaft, zumindest nach außen hin. Für tiefere Einsichten müsste ich da wohl studieren. Aber vorallem an diesem einen Tag hab ich unfassbar viele Leute kennengelernt. Wie gesagt, Thais scheinen weniger scheu zu sein, und es war gar kein Problem für mich zu kommunizieren. Zum Glück hat mir Boont (Prangs Freund) ne Gitarre besorgt, so dass ich dahingehend wunderbar versorgt war :), nachdem ich ja meine in Shanghai gekaufte wieder abgetreten hatte. Sonntags bin ich dann wie gesagt umgezogen, mit ner Menge Kram. Denn Poy hatte vergessen, das Zeug das ich bei meinem letzten Besuch erworben ode geschenkt bekommen hatte zurückzuschicken (tztz...). War aber zufälligerweise ein glückliches Versehen, da ich so ein paar Kleider mehr hatte (u.a. auch mein gelbes Königs-Tshirt, das die Thais immer Montags tragen, wohlgemerkt kollektiv, d.h. man sieht dann ein Meer aus gelben Menschen...) und vorallem auch meinen Lonely Planet, der mir doch ne Menge geholfen hat, bei der Erkundung Bangkoks.

Das Appartment ist ein richtiger Traum. Relativ gut gelegen, 5 Minuten von der UBahn-Station, und einfach super schön, schon fast zu gut für mich. Das Haus ist komplett neu und in meinem Zimmer hat vorher noch niemand gewohnt. Fragt mich nicht wieviel Quadratmeter, auf jeden Fall ist es recht groß. Es ist komplett möbliert, hat ne Klimaanlage und en super Bad, und kostenloses Internet (Wifi). Was will man mehr? Das ganze kostet 7300 Baat (+ Kühlschrank) pro Monat, was etwa 155 Euro sind (Strom und Wasser kommen noch dazu, ist aber nicht viel, maximal 2000 Baat). Klingt für mich vernünftig, allerdings hat mir mittlerweile jeder mitgeteilt, dass es viel zu teuer ist. Normalerweise sollte eine Wohnung etwa 3000 bis 4000 kosten, 5000 sind schon sehr teuer. Tja, ist eben ein Platz für Ausländer. Es wohnen zwar auch Thais hier, aber die haben wohl alle etwas bessere Jobs. Keine Ahnung, bin ja nur kurze Zeit hier und ist auf jeden Fall ne gute Wohnung.

Und dann hat ja am nächsten Tag mein Praktikum angefangen. Schon am ersten Tag musste ich feststellen, dass es wohl doch ein wenig länger dauert um dort hinzukommen. Insgesamt brauch ich im Schnitt 1,5 Std. für einen Weg, also 3 Std. am Tag. Ok, das ist mies, das geb ich zu, aber es gibt definitiv Schlimmeres, und nerven tut mich daran nur, dass ich abends recht spät zurück bin. Morgens nehm ich zuerste die UBahn (2 Stationen) und dann stelle ich mich an für eine Art Mini-Bus. Der braucht dann wieder knapp ne Stunde, je nach Verkehr. Oft muss ich anstehen, mal kürzer mal länger. Denn der Bus ist nicht nur für Mitarbeiter des Instituts in dem ich arbeite, sondern vorallem für Studenten der nahegelegenen Thammasat-Universität. Dementsprechend frequentiert ist das Ganze, aber im Großen und Ganzen ok, da die Busse in angemessenen Abständen kommen. Abends dann das Ganze Spiel zurück, oft in strömendem Regen, ist ja schließlich Regenzeit. Der Bus kostet einfache Fahrt 30 Baat (63 Cent), kann man also verkraften. Am Anfang war ich auch noch relativ motiviert mit allen möglichen Leuten zu reden und hab daher wirklich jeden angequatscht. Das hat mir dann auch ne Menge Freunde eingebracht. Mittlerweile (na ja, grad mal 3 Wochen später) bin ich ein wenig ruhiger, aber immer noch motiviert :). Das Praktikum ist ok. Ich arbeite mit bei einem Projekt, das ein Thai-Japanisch Übersetzungssystem implementieren will. Ich baue dabei den Dependency-Parser (das Übersetzungssystem baut auf Dependenzen auf). Insgesamt macht es mittlerweile viel Spaß, was vorallem an den tollen Leuten dort liegt. Mittlerweile kennt mich wohl auch jeder (was nicht so einfach, da ja doch ein paar hunder Leute dort arbeiten), zumindest dem Namen nach. Und das ist wohl auch ne andere manchmal etwas nervige Eigenschaft der Thais, die reden gerne über andere, nicht böse, aber sie tun es :) Somit sah mein Alltag drei Wochen lang so aus, dass ich morgens zur Arbeit bin und abens wieder zurück. Am Wochenende hab ich dann andere Leute getroffen, oder kennengelernt. Unter anderem hab ich mich ein paar Mal mit Air getroffen, einer Freundin von Boont und hab mit ihr Deutsch-Thai-Tandem gemacht. Ein andermal bin ich mit Pavee, seiner Freundin und einer seiner Cousinen nach Ayuthayaa gefahren, der alten unglaublich coolen Hauptstadt von Thailand. Wieder ein anderes Mal bin ich mit einem Freund, den ich gerade mal 2 Tage zuvor kennengelernt hatte, weil er mit geholfen hat bei der Einweihung der neuen großen Schaukel (krasses Teil, muss man eigentlich gesehen haben) ein paar Sachen zu übersetzen, und seiner Familie zu einem Strand gefahren. Ach ja, und zwischendurch hab ich Sprache gepaukt. Und das war wohl auch gut so. Nicht nur ich bin überrascht was ich schon gelernt hab. Ich hab gerademal einen Monat lang gelernt, aber ich kann mich mit den Leuten hier schon relativ gut unterhalten und ich kann auch alles lesen, mehr oder weniger langsam. Da bin ich schon stolz drauf, und der Erfolg liegt vorallem daran, dass ich wirklich ständig mit jedem rede, sei es nur jemand, der mir was verkaufen will, oder im Restaurant, oder mit den Putzfrauen in der Firma. Ich nutze jede Chance, um wieder ein paar gelernte Vokabeln zu trainieren. Macht aber auch einfach Spaß immer wieder zu hören wie toll mein Thai ist :) Erinnert mich sehr stark an China, wo dieser Überraschungseffekt aber sogar noch größer war. Da haben sich die Leute ja fast nicht mehr beruhigen können, so erstaunt waren sie über mein Chinesisch. Ein weiterer Höhepunkt eines jeden Arbeitstags ist die Mittagspause. Kantinen in Thailand sind einfach komplett anders, wie ich sie bisher gekannt hatte. Es gibt verschiedene Stände und alles wird mehr oder weniger frisch zubereitet. Außerdem ist die Auswahl einfach riesig, besonders was Obst und sonstigen Nachtisch angeht. Aber auch Salate und Nudel- sowie Reisgerichte findet man zuhauf. Einfach super! Und ein Gericht kostet nie mehr als 30 Baat. Richtig gut sind auch die Smooties (normales Getränk, z.B. kakao, + Wassereis + Mileis oder Sahne oder Milch), von denen ich einfach nicht genug bekommen kann. Oft hab ich das Gefühl, der Süßkram in Thailand ist süßer als bei uns, und das obwohl die Menschen dort eigentlich süß nicht so gerne haben. Daher bekommt man z.B. auch immer wenn man ein Eis isst Wasser kostenlos dazu. Daneben ist die Auswahl an essbarem Süßzeug geradezu riesig! Soviel Zeug von dem ich noch nie was gehört hatte vorher, und auch sonst eigentlich (fast) alles was bei uns auch gibt. Da hat Thailand China definitiv einiges vorraus, denn guten Kuchen konnte ich selbst in Shanghai einfach nicht finden. Ok, das ist vielleicht kein objektiv wichtiges Kriterium, aber für mich ein entscheidendes :)

Mir fällt gerade auf, ich könnte stundenlang über Thailand und meine Eindrücke hier erzählen, und es war wohl ein Fehler so lange zu warten mit einem neuen Eintrag. Es gibt ne Menge Dinge die ich hier einfach mag. Dazu gehören z.B. auch - so lustig es im Bezug auf mich auch klingen mag - die Früchte. Ich bin ja eigentlich ein zu 100%iger Fruchtgegner, mit dem Hinweis auf meine Fruchallergie (zumindest wenn zuviele Fruchsäure enthalten ist, kein Witz). Aber hier kann ich soviel essen, und es gibt auch soviel von dem ich vorher noch nie gehört hatte: Mangostinen, ewig viele Sorten Bananen, Rambuthan, Durian, Somo (ne Art Riesenorrange), Longgorn und noch einiges mehr. Und dann natürlich die bekannten Vertreter: Ananas, Kokosnus und ewig viele Sorten Mango und Papaya. Besonders die Kokosnuss hats mir angetan. Wann immer ich kann, kauf ich mir ne Nuss. Wer schonmal ne echte getrunken hat (ich meine nicht die Kokosnussmilch), der weiss was ich meine. Soooooo lecker...Und am Ende kann man das Mark mit nem Löffel abkratzen und Essen. Und für eine Nuss bezahlt man normalerweise nicht mehr als 15 Baat, eher weniger. Krass, oder? Dasselbe gilt natürlich auch für den Rest. So bezahlt man für Bananen fast nix. Für 14 von den kleinen beispielsweise hab ich auf nem Markt 10 Baat bezahlt, im Carrefour 24.

Ich bin gerade von nem weiteren kleinen Trip zurückgekommen. Ich war für eine Woche in Laos, und das war ein absolut genialer Trip. Aber da erzähl ich jetzt nicht von, das sprent den Rahmen eines Eintrags. Dummerweise kann ich immer noch keine Bilder hochladen. In meinem Appartment ist Picasaweb einfach zu langsam, wie das gesamte Internet. Ich probiers demnächst nochmal in der Firma.

Ich werd mich bemühen, möglichst bald nochmal einen kleinen Artikel über meine Zeit hier zu veröffentlichen. Ach ja, wenns euch interessiert: Meine Rückkehr ist jetzt definitiv, und zwar (schon) am 18.10., knapp 3 Wochen!!! Krass, wie schnell 8 Monate rumgehen können, wenn man Spaß hat. Klar gibts dann auch ne große Willkommensparty :)

Sonntag, 26. August 2007

Shanghai

Somit bin ich also wieder in Shanghai angekommen. Ein seltsames Gefuehl, sag ich euch. Auf eine gewisse Weise kommt man wieder nach Hause, aber auch irgendwie nicht. Vieles ist vertraut, aber soviele Leute, die man kannte, sind weg. Man fuehlt sich ein wenig alleine und weiss nicht so recht was tun.

Gewohnt hab ich bei der Caro. Die macht ja jetzt ein Praktikum bei der Konrad-Adenauer-Stiftung und wohnt dafuer in der YanPing lu, in der Naehe vom recht bekannten JingAn-Tempel (na ja, recht nahe, immerhin 15 Minuten laufen :), sehr weit fuer asiatische Massstaebe..). Ach ja! Hatte ich vorher schone erwaehnt, wies denn jetzt weiter geht mit mir? Nicht sicher...Daher erzaehl ichs einfach nochmal. Ich hab mir ein Flugticket nach Bangkok gekauft (bzw. kaufen lassen, von Leon :)). Ja, schon wieder! Denn ich mach jetzt tatsaechlich ein Praktikum dort, bei einer Firma names Tcllab , einer kleinen Firma in der Naehe von Bangkok. Ein Freund (ich kenn jetzt ne Menge Thais...) hat mir dafuer eine Wohnung besorgt, am Rande vom Bangkok, denn die Firma ist dummerweise doch sehr ausserhalb, in einem Gebaeudekomplex, der sich NECTEC nennt, und sich auf verschiedensten Gebieten mit neuen Technologien befasst (nebenan befindet sich z.B. auch noch BIOTec). Ich hatte mich dort vorgestellt, als ich Poy in Thailand besucht hab. Ich fand alles recht sympathisch, und ich hab dort auch mehr oder weniger ohne Probleme einen Job bekommen, fuer etwas weniger als zwei Monate. Damit hab ich mich quasi bewusst dafuer entschieden, kein Praktikum in China zu machen. Die Gruende dafuer sind zahlreich, die wichtigsten mit Sicherheit, dass ich gerne Thai lernen moechte zwecks besserer Kommunikation oder einfach auch nur weils ne coole Sprache ist :), und zum anderen, weil ich gerne noch was Neues kennenlernen moechte, eine neue Umgebung (ja, schon wieder). Denn diesmal wird es anders sein. Ich muss arbeiten, und ich wohne komplett alleine. In Shanghai hatte ich doch immerhin einen Zimmerpartner, und mehr oder weniger immer Leute um mich rum. Ausserdem war das Sprachstudentenleben doch recht locker. Mal gespannt was hier jetzt auf mich zukommt (ja, ich schreibe gerade aus Bangkok, aber dazu spaeter :)

In Shanghai angekommen bin ich Samstags, mein Flug nach Bangkok ging Mittwochs Abends. Ein paar Tage hatte ich also um verschiedenste Dinge zu erledigen, im Grossen und Ganzen aber einfach um mal zu entspannen. Zu meinen Hauptaktivitaeten in dieser Zeit hat gehoert Essen zu gehen, einkaufen zu gehen und Pakete mit Zeug zu packen, die ich dann nach Hause geschickt hab. Schoen war, dass ich ein paar alte Bekannte treffen konnte, die ich wohl so schnell nicht mehr wieder sehen werde. Und auch ein paar, die ich schon etwas laenger kenne :) , und zwar drei Herren aus Saarbruecken, die derzeit eine kleine Rundreise in China machen. Das war verdammt lustig und ich muss sagen, es ist echt was anderes Bekannte in einer voellig anderen und fremden Umgebung wiederzutreffen. Wir waren zusammen noch ein letztes Mal im Daisei gewesen, der Japaner der direkt hinter der Uni ist, und bei dem man fuer 138 Yuan all-you-can-eat-and-drink machen kann, wohlgemerkt alla Carte! Das Essen ist super und ich geh dort jedesmal pappsatt aber hochzufrieden raus...Shoppen war ich auch ne Menge, man muss doch ein paar Souvenirs fuer die Daheimgebliebenen besorgen. Insgesamt hab ich damit also 3,5 Pakete nach Deutschland geschickt, was etwa 35 Kilo entspricht :) Im Flugzeug haette ich da en Haufen Geld fuer bezahlen muessen. Es war ein seltsames Gefuehl, nochmal den UniCampus zu besuchen, und unser altes Wohnheim. Wie gesagt, man fuehlt sich zu Hause, aber es gibt fast keine bekannten Gesichter, ausser dem Wachpersonal. Das ist traurig, aber normal. Nur wenige Studenten bleiben dort laenger als ein oder zwei Semester. So viele Erinnerungen haengen dort, und vieles wirkt ein wenig wie im Traum. Es war echt eine gute Zeit, eigentlich genauso wie ich es mir vorher gedacht hatte. Aber vorher ist man ja immer ein wenig skeptisch. Ich hab enorm viel gelernt fuer mich selber und eben auch etwas Chinesisch :) Ich hab ne Menge neue Freund gefunden, und bin insgesamt wesentlich offener und toleranter geworden. Ausserdem sieht man in solche Situationen einfach auch viele Dinge, die schocken oder fuer andere Dinge motvieren und alleine fuer solche neuen Perspektiven und Ideen lohnt sich ein derartiger Aufenthalt. Ich bin tierisch froh, dass ich nicht nach Europa bin, sonder bewusst eher das Abenteuer in Asien gesucht hab (womit ich aber nicht Erasmus schlecht machen will, ich mein nur dass fuer mich die Kulturerahrung in Asien wesentlich groesser war als sie irgendwo in Europa je haette sein koenne, aber klar, das ist Ansichtssache). Diese Erfahrungen kann mir keiner mehr nehmen, wie man so schoen sagt. China war ne super Sache, aber ich bin wirklich ernsthaft froh wenn ich bald wieder nach Hause komme. Ich hab soviel gesehen, dass ich jetzt einfach ein wenig Zeit zum drueber Nachdenken brauche. Ausserdem vermisse ich das Saarland und seine Menschen doch sehr...

Dennoch hab ich mich auf das Praktikum gefreut, wo auch immer ich es denn gemacht haette. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich in diesem Bereich spaeter nicht arbeiten will. Also seh ich alles wesentlich lockerer und einfach als ein weiteres Stueck Spass an. In Bangkok kann ich wieder eine ganz andere Kultur kennenlernen. Denn China und Thailand sind so sehr unterschiedlich, wei zwei Laender nur sein koennen. Ich hoffe ich werde das in naechster Zeit schoen in meinem Blog darstellen koennen.

Vielen Dank Frau Chen fuer die grossartigen Chinesischkurse, ohne die ich definitiv nie auf die Idee gekommen waere hier herzukommen!

Samstag, 18. August 2007

Beijing, Guangzhou, Hongkong

Beijing war toll. Hat mir insgesamt sogar etwas besser gefallen wie Shanghai. Ich weiss gar nicht warum sich immer alle ueber das Wetter in Beijing beschweren. War echt super. Nur der erste Tag eben verregnet. Von da an hatten wir immer strahlenden Sonnenschein. Ok, ich geb zu. Es scheint kein normales Wetter zu sein. Ich erinnere da nur an die roten Sandstuerme in Fruehling. Wie auch immer, das Wette war grossartig fuer uns.

Die verbotene Stadt war nicht so der Hit, zumindest nicht fuer mich. Ein Grund mag sein, dass ich mittlerweile einfach gesaettigt bin, was Sehenswuerdigkeiten angeht. Und im Endeffekt ist die verbotene Stadt nur ein Haufen grosser, gerade in Renovierung fuer die olympischen Spiele befindlichen, Haeuser, oder auch Tempel. Leider ist dann auch noch der Audioguide ein Reinfall gewesen, der automatisch zu einem Ort etwas erzaehlt hat, sobald man in der Naehe war (oder manchmal auch, warum auch immer, wenn man gaaaanz woanders war). Leider konnte man dies nicht mehr wiederholen, und oft ist man beim Weitergehen aus Versehen in eine andere Zone gegangen, und Schwupp, ging die naechste Geschichte los. Sehr bloed...

Na ja, der naechste Hammer war dann, dass wir versucht haben Tickets nach Hongkong zu bekommen. Und das war wirklihc nicht einfach. Die Bahnhofshalle war der reinste Horror (viel zu viele Menschen) und wir - totmuede - mussten uns die Reihe draengelnder Chinesen stellen. Da haben wir dann 40 Minuten gestanden, kamen dran und haben immer wieder nur "mei you le" gehoert, welche Frage ich auch gestellt hab. Wunderbar! Keine Hartbetten und keine Sitze. Ja, es gab noch Weichbetten. Aber warum auch immer, ich wollte keine 100 Euro fuer eine Zugfahrt ausgeben (ja, ich weiss, hoert sich nicht viel an, zudem die Fahrt immerhin 22 Stunden dauert). Aber man wird geizig in China, und ausserdem reisen wir ja mittlerweile schon recht lang, und das Budget wird ganz schoen belastet. An diesem Abend mussten wir dann erstmal entnervt aufgeben, weil ich einfach keinen Bock mehr hatte, mich nach hinten zu wehren, und keine Ideen mehr wo wir denn noch wann hinfahren koennten.

Am naechsten Tag sind wir dann mit frischer Energie nochmal hin. Und diesmal hab ich vorgeschlagen nach Guangzhou zu fahren, die Haupstadt von Kanton, weil das nicht so weit weg von Hongkong ist und man dort wohl hoffentlich leicht hinkommt. Ich hatte da auch vorher schonmal gefragt, aber diesmal war die Antwort zu nem anderen Schalter gaaaanz weit weg zu gehen. Da sind wir dann frohen Mutes hin. Und wieder konnte man sehen, dass Chinesen oft nicht wirklich organisieren koennen. Der Schalter war genau in der Schlange derer, die gerade am Bahnhof angekommen waren, und nur noch schnell raus wollten. Schrecklich und wieder ein riesieges Gedraengel. Aber am Ende hatten wir tatsaechlich unsere Tickets in der Hand, nach Guangzhou am naechsten Tag, fuer 370 Yuan, Hartbetten. Also haben wir den Resttag noch ein wenig mit BeijingUnsicherMachen verbracht. Wir haben uns ein Rad gemietet und sind damit rumgefahren, zu Plaetzen, an denen wir vorher nocht nicht waren. Lustigerweise haben wir auf dem Gipfel eines kuenstlichen beruehmten Huegels, der ueber die verbotene Stadt rausschaut, und voooolller Touristen war, die zwei Neuseelaende wieder getroffen (hab ich von denen schon erzaehlt?). Dieselben waren schon auf dem Schiff nach Yichang, auf dem Zug zurueck nach Xian. Und dann treffen wir sie tatsaechlich unter all diesen Millionen Menschen in Beijing an diesem Fleck! Krass. Wir haben uns dann abends zum Essen in einem von den zahlreichen Foodcourts zum Essen verabredet. War nett :) Vielleicht treffen wir sie in Shanghai wieder.

Von Beijing aus gings dann nach Guangzhou, wo wir mehr oder weniger unverhofft auch noch RuoXing treffen konnten. Ich wusste nich ob das noch klappt, weil ich es irgendwie verpeilt hatte, rechtzeitig vorher nochmal nachzufragen. Aber sie und ihr Papa haben uns dann unglaublicherweise vom Bahnhof abgeholt, er hat unsere Sachen nach Hause gebracht und wir sind mit ihr durch die Stadt spaziert!!! Das war echt nicht schlecht, und absolut unerwartet. Ich wusste vorher, dass wir sie wohl irgendwo treffen wuerden, aber dieses Rundumpaket, was uns dann auch spaeter noch erwartet hat, war echt einsame Klasse. Sie hat uns dann durch die Stadt gefuehrt, mit der Hilfe eines Stadtplans, weil sie, wie sie selbst zugegeben hat, sich selbst nicht so gut auskennt. Naja, ist ja auch ne grosse Stadt, so ganz anders wie Saarbruecken, wie so viel Staedte in China :) Ein paar lustige Details waren, dass wir z.B. aus Versehen kostenlos in einen Tempel (einen sehr schoenen sogar!! und das sag ich nachdem wir in Tibet waren) zur Besichtigung gelaufen sind, weil man uns faelschlicherweise einer deutschen Reisegruppe zugeordnet hat (Ruoxing spricht super Deutsch) und sogar noch deren Fuehrung geniessen konnten. Ein anderes Highlight waren die tollen CD-Maerkte, auf denen man wunderbar importierte (oder besser "vom Laster gefallene") CDs erstehen konnte, fuer im Schnitt 2 Euro. Und die sind ORIGNINAL! Krass fand ich das. Dann sind wir zu ihr nach Hause, wo schon ihre Mutter auf uns gewartet hat. Wir haben auf ihren Vater gewartet, und sind zu einem super coolen Seafood Restaurant gefahren. Ich muss sagen, am Anfang war ich ein wenig skeptisch. Nicht dass ich kein Seafood mag. Allerdings hat mich ein wenig die unfassbar brutale Behandlund der noch lebenden Tiere im Restaurant gestoert. Dort gab es echt ALLES was man so im Meer finden kann, oder allgemein im Wasser. Und vieles moechte ich noch nicht mal in freier Wildbahn sehen. Besonders krass fand ich die Krokodile, die zusammengebunden, und wohl betaeubt sehr traurig uebereinandergetuermt waren. Die Familie hat sich wunderbar um uns gekuemmert, und ich war tierisch froh ueber den Kontakt. Ist schon was anderes wenn man jemanden kennt, und mal nicht im Dorm uebernachten muss. Insgesamt ist dann alles etwas enstpannter aber auch spannender, auch wenn man mal nicht alles selber erkundet. Und am naechsten Tag gings dann nach Hongkong. Die Zugtickest waren vergleichsweise ziemlich teuer. Immerhin haben wir nach Guangzhou nur etwas ueber 400 bezahlt. Nach Hongkong,was quasi um die Ecke ist, "nur" fuer Sitze warens dann 195! Ich geb zu, es war ein verdammt cooler Zug. Man hatte auch auf dem Bahnhof, beim Check-in (ja, wie beim Flugzeug), dass man die ganze Zeit irgendwie auf ein Flugzeug wartet, zumal wir ja auch Ausreiseprozeduren ueber uns ergehen lassen mussten, da Hongkong ja dummerweise faktisch gesehen noch ein anderes Land ist.

Der erste Eindruck war dann ziemlich gut, gruene Haenge, vergleichsweise huebsche Haeuser. In der Stadt (oder besser gesagt in einem der Stadtzentren) wars dann nicht mehr so toll. Zuviele Menschen, nicht dreckig, aber auch nicht sauber, und vorallem extrem enge und laute Strassen. Da rassen riesige Doppeldeckerbusse durch die Strassen mit einer unfassbaren Geschwindigkeit. Im Allgemeinen ist der Verkehr aber recht gesittet, nichts im Vergleich zu China oder Thailand. Man merkt, dass die Briten hier doch einiges an Einfluss gehabt hatten. Das faellt einem auch an viele anderen Stellen auf. Wenn die Fussgaengerampel z.B. Rot zeigt, erwartet man als Europaeer, dass man alle Fussgaenger stehenbleiben. So nicht in China, da nehmen nicht viele diese lustigen bunten Lichter wirklich ernst. Ganz anders wieder in Hongkong, die Menschen sind auf europaeische Massstaebe getrimmt, man wartet. Allerdings waren die Caro und ich mittlerweile an die chinesische Art der Strasse-Ueberquerens gewohnt. Somit liefen wir einfach weiter, war ja Platz, und wurden gnadenlos ausgehupt. "ok ok", aber geandert hab ich mein Verhalten nicht mehr :) Den ersten Tag haben wir in Hongkong komplett mit Shopping verbracht, denn, wie ja allgemein bekannt ist, siehts mit den Steuern in Hongkong rosiger aus als in Deutschland. Je nachdem was man kauft, kann man ein Haufen Geld sparen. Caro hat sich eine Kamera gekauft, und dabei immerhin 200 Euro gespart. Ich hab mir dann kurzerhand ein Handy angeschafft, das aber auch endlich mal ein anstaendiger MP3-Player ist (genauergesagt ist es ein Sony Ericsson Walkman W610c, wers ueberhaupt genau wissen will). Ich hab dabei den groessten Teil der Zeit beanspruchte, weil ich mich zuerst einfach nicht entscheiden konnte, und danach das billigste und beste Angebot haben wollte. Und es gibt dort ne Menge (ich sags nochmal: NE MENGE!) Shops, die zum Grossteil allerdings dasselbe anbieten. Leider kann man hier auch nicht wirklich viel Handeln, bekommt aber meistens noch irgendwelche Geschenke dazu, z.B. ne Speicherkarte, nen zusaetzlichen Akku, Schutzfolien und -huellen. Da beschwert man sich auch nicht, auch wenn ich lieber das Handy billiger gehabt haette. Das war dann auch schon der erste Tag. Das Hotel (ja, diesmal wohnten wir im Hotel, da es keine guenstigen Hostels mehr gab, allerdings trotzdem auch im Billigsten) war echt schlecht. Nicht wirklich dreckig, aber auch nicht sauber, und ziemlich klein. Bezahlt haben wir dafuer knapp 11 Euro pro Nacht, was absout ok ist fuer europaeische Massstaebe, aber ich wie ich schonmal gesagt hab, man wird in China ein wenig geizig weil alles vergleichsweise billiger ist. Am naechsten Tag haben wir uns dann auf den Weg gemacht ein neues Visum zu bekommen. Hab ich das schon erzaehlt? Ich war in Xian ein wenig bloed gewesen, weil ich vergessen hab mir ein Visum mit einem zusaetzlichen Exit/Entry zu besorgen, also quasi einer Erlaubnis China zu verlassen und mit demselben Visum nochmal einzureisen. Daher brauchte ich ein neues Visum. Grossartig, und wieder Geld in den Wind geschossen...Diesmal waren es "nur" 300 HongKongDollar (Visumsgebuehr + Schnellbearbeitungsgebuehr), also etwa 28 Euro, aber Geld ist Geld. Den Rest des Tages haben wir mit HongKong-Sightseeing verbracht. Unser Hotel war auf dem (glaube ich) groessten Teil des Insel-Verbandes, auf Kownlon. Zwecks Sightseeing sind wir nach Hongkong Island gefahren. Dort siehts dann gleich wieder ganz anders, aber auch wieder nicht, aus. Ueberall riesige Hochhaeuser, Einkaufszentren und viele viele Menschen. Und ueberall merkt man den Einfluss der Englaender. Alles, selbst UBahn-Unterfuehrungen oder Bruecken, die von einem Gebauede ins Naechste fuehren, sehen extrem poliert und einfach sehr chick aus. Alles wirkt geordnet, und relative sauber. Die ganze Stadt, inklusive Menschen, Geld und Essen, ist soviel anders wie Festland-China, dass ich mich echt frage, wie man eine Angliederung bewerkstelligen kann. Wie die Caro gemeint hat, im Prinzip muesste man alles "zurueckentwickeln". Ich bin gespannt und hoffe das Beste fuer die Menschen. Denn eigentlich haben diese echte Demokratie erfahren, und werden dieser in knapp 40 Jahren beraubt bzw. eigentlich jetzt schon immer mehr. Sehr sehr schade...Zumal das den Festlandchinesen mehr oder weniger egal ist.

Wie ich schon erwaehnt hatte, bietet Hongkong noch viel mehr. Nach der kleine Tour sind wir in einen Bus gestiegen zu einem der zahlreichen Straende. Und ich muss sagen, selbst nachdem ich in Thailand war, diese Straende sind definitiv nicht schlecht, und eine sehr gute Abwechslung vom Trubel der Stadt sind. So stelle ich mir das idealerweise vor, eine Stadt zum Arbeiten, und ein Strand zum Wohnen :). Ich hab mir spontan eine Wasserschlacht mit ein paar Chinesinnen geliefert und war danach durchunddurch nass...Aber Spass hatte ich :) Leider hats dann irgendwann angefangen zu regnen, und hat so schnell auch nicht mehr aufgehoert. Caro und ich sind zurueckgefahren, in der Hoffnung der Regen verzieht sich bald. Das tat er nicht, und somit sind wir dann ins Kino (Simpsons - der Film; wollten wir eigentlich schon am Abend vorher, aber in dem Kino in unserer Naehe gabs den Film nur auf Kantonesisch :) . War echt schoen und lustig, und ich war immer wieder erstaunt, wie gut das Englisch der Hongkonger (zumindest der "Echten") ist. Wir hatten noch 2 Tage uebrig. Was tun? Urspruenglich war geplant nach Macau zu gehen, auch dort wieder Sightseeing zu betreiben (soll sehr sehr schoen sein, da ein Mix zwischen europaeischer, vornehmlich portugiesischer, und chinesischer Kultur) und einen Bekannten von mir zu besuchen, der dort kurz vor uns ankam und eine Zeit lang arbeiten wird. Spontan haben wir uns dann aber doch umentschieden und sind lieber ins Disneyland gefahren :) Ich kann mir denken, dass jetzt einige unglaebig ihr Haupt schuetteln. Aber erstens war ich noch nie in einem Disneyland gewesen. Zweitens bin ich einfach ein riesen Disneyfan (Winnie the Poooo...) und drittens war es mehr oder weniger das Ende unserer Reise, und wir hatten richtig Lust nochmal was ganz anderes zu machen. Jaja, ich weiss, ein Disneyland gibt es auch bei uns, und Macau nur in China. Aber es im Endeffekt ganz klar die bessere Entscheidung. Auch an diesem Tag hat es wieder die ganze Zeit geregnet, was schon bloed ist, da so ein Park schliesslich auch ne Menge Akktraktionen im Aussenbereich hat. Insgesamt find ich den Park als Park auch nicht wirklich gut. Er ist ziemlich klein, recht teuer (350 Hongkong Dollar) und die Attraktionen mehr oder weniger langweilig, besser fuer kleine Kinder. Ich fands trotzdem grossartig! Besonders die Atmosphaere, die Shows (Koenig der Loewen war genial, und die Mickey-Shows!!!), und das Megacoole Feuerwerk am Ende ueber dem Schloss von Aschenputtel (oder Cinderella). Wahnsinn!!! Am naechsten Morgen wollte wir eigentlich auch noch ein wenig was anschauen gehen (unsere Zug zurueck nach Guangzhou ging um 14:30), allerdings wurde es dann doch sehr sehr knapp, und so haben wir nur ne kurze Fahrt ueber das Meer gemacht, sind was Essen gegangen (singapurisch) und dann ab zum Bahnhof, wieder dieselbe Prozedur mit Zug, Visum und Gepaeckcheck und so weiter. In Guangzhou dann in den Zug nach Shanghai und 22 Stunden spaeter in Shanghai angekommen, nach ziemlich genau 36 Tagen (zumindest fuer mich, fuer Caro sind es dann wohl 38).

Mittwoch, 8. August 2007

Bootsfahrt, Yichang, Xian, Beijing

Ich bin in Beijing (Peking), und es ist glaube ich auch ein guter Zeitpunkt um jetzt dort zu sein. Gerade waehrend ich schreibe, laufen die Feierlichkeiten auf dem Tian an men Platz, weil genau dort in genau einem Jahr die Olympischen Spiele eroeffnet werden. Gestern sind die Caro und ich in stroemendem Regen ueber den kleinen Teil eben dieses Platzes gegangen, der nicht abgesperrt war. Hat ein wenig gedauert, bis wir verstanden hatten, warum denn alles gesperrt ist. Irgendwann haben wir dann einen Haufen Flaggen laufen und marschieren gesehen, da wars dann klar.

Die olympischen Spiele sind hier sowieso sehr praesent. Ueberall sieht man Poster und Schriften, im Fernsehen, auf den Strassen (gerade in der Sekunde hat ein Mega-Feuerwerk draussen angefangen, dass ich nicht sehen, aber sehr wohl hoeren kann, klar, koennten auch wieder die Japaner sein, die Shanghai mittlerweile eingenommen haben und sich jetzt Beijing vornehmen) :) In der Naehe vom Tiananmen findet man dann auch die obligatorische Uhr, die runterzaehlt (noch ziemlich genau 365 Tage).

Gestern sidn wir angekommen, aber wir konnten leider nicht viel sehen, da es in Stroemen geregnet hat, und viele der guten Sachen eben draussen sind. Wir haben uns dann mehr aus Frustration denn aus Interesse das Front gate angeschaut, das ehemals wichtigste Tor im alten Beijing. Darauf steht ein Riesenturm, auf dem der Kaiser gebetet hat. Das war dann alles doch wesentlich interessanter, als ich gedacht hatte und ich hab tausend Fragen gestellt, so dass das von mir genervte Personal (wer ist schon nciht von mir genervt :), sichtlich froh war als ich gegangen bin :) Wir sind dann zurueck zum Hostel (wir sind uebrigens im City center international youth hostel, in der Naehe der Beijing Main Train station, nicht hingehen! Ich mags nicht, zu teuer, und irgendwie nervig...) und dann zu einer Akrobatenvorstellung. Dort haben junge Akteure (etwa 10 - 17) grossartige Kunstueckchen vollbracht, groesstenteils aehnliche Dinge wie in der Show in Shanghai, die, wie fast leider sagen muss, um Laengen besser war. Aber man darf hier auch nicht soviel erwarten. Die "Kinder" haben gezeigt, was sie gelernt haben, und es war trotzdem verdammt genial. Die Shanghaier Show hat einfach in einer ganz anderen Liga gespielt und war auch doppelt so teuer gewesen. Aber die Kiddies waren echt gut, kann man nix sagen. Leider hab ich eben die Shanghaier Show vorher gesehen, ein wenig aergerlich. Ach ja, diesmal hats 100 Yuan gekostet. Bei solchen Shows sag ich mir auch immer "in Deutschland muesstest du dafuer en Haufen Geld bezahlen". Was gezeigt wurde bestand groesstenteils aus Tellerjonglage, Diabolos und ner Menge Koerperakrobatik (krass wie die sich verbiegen koennen).

Heute sind wir dann sehr frueh raus und ab zur Mauer. Wir sind diesmal nicht ueber eine organisiert Tour hin sondern wollten das selber irgendwie mit normalen Bussen machen. Scheinbar waren wir schon zu spaet (7:45) dran. Eine nervige Frau ist uns die ganze Zeit gefolgt auf dem Busbahnhof, und wollte uns ihr Auto andrehen um zur Mauer zu kommen. Am Ende waren wir verzweifelt, und haben andere Westler angesprochen. Die waren Franzosen und wollten tatsaechlich auch zur Mauer, und zwar durch Zufall zum selben Abschnitt wie wir ( es gibt da naemlich mindestens 5 Alternativen). Wir wollten zu einem cooleren Abschnitt, mit nicht zu vielen Touristen, wo man auch noch echte Mauer erleben kann und vorallem Landschaft. Somit sind wir dann tatsaechlich mit den Franzosen und eben diesem Auto zur Mauer gefahren (100 Yuan pro Person hin- und zurueck, allerdings getrennt bezahlt). Wirklich aergerlich ist, dass die Chinesen nie erwaehnen, dass man spaeter noch mehr bezahlen muss. So auch diesmal. Sie hatte gemeint wir sind in zwei Stunden dort. Im Auto meint sie dann ploetzlich wir muessen noch die Autobahngebuehren zahlen. Die waren nicht hoch (35 Yuan fuer das ganze Auto), aber einfach nervig, dass sie es nicht vorher gesagt hatte. Der Eintritt fuer die Mauer hat 50 gekostet, und spaeter nochmal 40, weil wir bis zu einem anderen Abschnitt gelaufen sind. Das war echt ne Tour!! Krass. Ich bin ja schon immerhin zum Tai Shan hochgelaufen, und das war anstrengend (ich erinnere 7000 Stufen), aber die Mauer war noch krasser. Hoch und runter, ueber unglaublig gefaehrliche Wege, aber ne super Aussicht. Leider - ich weiss nicht ob "leider" da das richtige Wort ist - haben wir schon ne Menge coole Aussichten in Tibet gesehen, rein landschaftlich gehts eigentlich nicht besser. Die Mauer war trotzdem krass. Besonders weil sie eben nicht ueberall renoviert ist. Aber wie gesagt, verdammt gefaehrlich. Die Steigungen sind teilweise nicht normal. Wie konnte ein normalerweise kleiner Chinese solche Stufen laufen? Und selbst die normalen Wege ohne Stufen sind z.T. so steil, dass man tierisch aufpassen nicht auszurutschen. Zu allem uebel sind viele Teile teilweise oder sogar komplett zerstoert, so dass das Laufen nochmal erschwert wird. Aber hinterher fuehlt man sich schon gut. Man muee ne Menge Pausen machen, dann gehts. Insgesamt haben wir 4,5 Stunden von dem einen Parkplatz, wo wir gestartet sind, zu dem anderen. Insgesamt sind wir damit 10 km Mauer gelaufen, bei groesster Hitze. Ein paar nervige Sachen gabs auch hier. Zum einen mussten wir auch hier wieder 5 Yuan fuer die Ueberquerung einer Bruecke bezahlen, was wir vorher nicht gewusst hatten. Ausserdem gabs ueberall Leute, die Eiswasser verkaufen wollten. Nach einiger Zeit hatte ich mich dann dran gewoehnt, dass die tatsaechlich in jedem Turm sitzen und einem auf dem Weg begegnen. Im Endeffekt sind es arme Leute, die Geld verdienen wollen. So bringen sie gefrorene Getraenke den ganzen Weg zur Mauer hoch (ob die fuer die Mauer zahlen muessen?). Und laufen da den ganzen Tag rum. Schrecklich, aber besser als manch anderer Job in China. Ein weiteres Hightlight in diese Kategorie hatten wir in einem Kaufhaus, als wie eine Bank gesucht haben. Die war im 4. Stock, also hat man uns empfohlen den Aufzug zu nehmen. Haben wir auch gemacht. Darin sass ein einsamer Mensch an einem Tisch und hat die Knoepfchen fuer die Stockwerke gedrueckt. Das ist mal ein miesser Job. Den ganzen Tag in diesem Ding, hoch und runter, weit weg von jeglichem Sonnenlicht. Ich war auf jeden Fall froh, wieder von der Mauer runter zu sein. Und ja, es gab nicht viele Touristen. Da war ich doch sehr froh drum. Krass, wenn man sie vorstellt wie diese Mauer mal gebaut worden ist. Unfassbar was da fuer Steine rumliegen und aufeinanderliegen. Und das alles im NICHTS! Und die Mauer hat ja auch nie wirklich ihren urspruenglichen Sinn erfuellt, da sie absolut nicht in der Lage war Eindringlinge abzuhalten. Aber sie hat immerhin der Kommunikation (herannahende Feinde konnten ueber die unzaehligen Wachtuerme schnell angekuendigt werden) und dem Transport (Teil der Seidenstrasse) gedient. Ach ja, noch schnell mal ein paar Maerchen aufklaeren. Die Mauer ist schon lange nicht mehr eins. Urspruenglich waren es viele Mauern, die dann zu einer vereinigt wurden, ueber die Zeit aber wieder abgetragen wurde, zum Grossteil, und zum Strassenbau oder Haeuserbau verwendet wurden. Somit gibts jetzt wieder ganz viele mehr oder weniger gut erhalten Stuecke, je nachdem wie zugaenglich diese Teile eben waren. Und: Man kann die Mauer NICHT von Weltall aus sehen, wie viele immer noch behaupten. Der lonely Planet meint, dieses Geruecht wurde endgueltig aus der Welt geschafft, nachdem der erste Chinese im All 2003 die Mauer nicht sehen konnte.

Morgen gehts wohl zur Verbotenen Stadt, wenn's Wetter haelt. Ach ja, ich hab ganz vergessen die Bootsfahrt zu erwaehnen. Was mir da einfaellt ist vorallem, wie geizig ich in China geworden bin. Hier ist natuerlich fuer uns Europaeer alles recht billig, geb ich offen zu. Trotzdem hab ich mir jetzt angewoehnt sogar beim Wasser, dass ich in irgendwelchen Laeden am Strassenrand kaufe um 10 Cent zu handeln. Die Bootsfahrt war ingesamt recht cool und ich werd sie in guter Erinnerung behalten, auch wenn es wieder einige Dinge betreffend Geld gab, die ich einfach nicht vergessen kann. Im Prinzip ist es mal wieder die typische Touristenabzocke (diesmal zum Glueck auch mal fuer Chinesen). Wir wollten die Fahrt eigentlich so guenstig wie moeglich halten, aus vielerlei denke ich verstaendlichen Gruenden. Man muss dazu sagen, dass Reisen in China definitiv guenstiger ist als in vielen anderen Laendern. Fuer ein Hostel mit einfachem gutem Bett im Dorm (also 8 - 15 Betten oder mehr), ner warmen Dusche, Internet und dem ganzen Kram bezahlt man fuer gewoehnlich nicht mehr als 30 Yuan, manchmal, wie hier in Beijing auch mal 40 - 50. Wir reden hier also von geringen Preisunterschieden. Aber wie gesagt, man wird geizig, und ich bin ja schliesslich auch ein armer Student. Wir haben die Fahrt von Xian aus gebucht und auch dort anbezahlt, den Rest dann in Chongqing bei der travel agency. Der Grundpreis waren 530 Yuan. Der Preis beinhaltete ein Bett der 2. Klasse fuer 3 Naechte und 4 Tage. Ausserdem das Abholen vom Bahnhof in Chongqing und den Transport nach Yichang am Ende der Reise. Im Preis sind noch keine Touren drin, und auch kein Essen. Die Touren kamen uns am Ende ganz schoen teuer, insgesamt weiter ueber 500 Yuan. Und manche davon waren definitiv NICHT ihr Geld wert. Unfassbar, wie man da z.T. abgezockt wird. Und fast immer gabs im Nachhinein noch irgendwas wo man nachbezahlen musste oder konnte. Zum Glueck mussten wir nicht mehr viel fuer Essen bezahlen. Wir haben quasi fast nur von kalter Kueche gelebt. Ein wenig Wurst und Brot. Ausserdem hatten wir Babybrei gekauft, den man mit warmem Wasser aufgiessen kann. Macht wunderbar satt, und schmeckt nicht schlecht (und ist guenstig). Das Schiff war super, und so ne Reise auf dem Wasser macht Spass, warum auch immer. Sehr entspannend, man kann viel lesen und die Landschaft begutachten. Der Fluss auf dem wir gefahren sind, war ja der Yangtzi, also genau der, auf dem die Chinesen diesen riesigen schrecklichen Staudamm gebaut haben (den haben wir uns auch angeschaut, RIESIG!!). Insgesamt steigt dadurch der Wasserpegel von urspruenglich 70 auf dann 175 m, wenn denn das Becken mal vollgelaufen ist. Das ist voll krass, wenn man sich das vorstellt. Derzeit fehlen noch etwa 20 m, und selbst da wird noch ne Menge untergehen, was man wunderbar sieht, da ueberall Landmarken angebracht sind, die einemm sagen, wo denn genau 175m liegen. Unfassbar!! Und da liegen bereits ueber 80 m drunter. Somit sind Inseln entstandne, wo es vorher keine Inseln gab und viele viele historische Schaetze einfach im Wasser verschwunden. Keine Ahnung wie die Chinesen das rechtfertigen koennen. Die produzierte Energie reicht gerade mal fuer Shanghai. Anstatt staendig neue Energiequellen zu finden, sollten sie lieber Energie reduzieren. Allein in Shanghai wird soviel Energie z.B. fuer Leuchttafeln verwendet. Wie auch immer, auf der Reise hab ich mit einer Chinesin ein wenig englisch gelernt, mit franzoesichen Lehrern ueber das franzoesische Schulsystem diskutiert und mit Neuseelaendern ueber den Rest. War spassig. Und viele schoene Bilder sind bei rausgekommen, vorallem wegen den grossartigen ( im wahrsten Sinne "gross") Schluchten, die wir durchquert haben.

Ach ja, meinen Reisepass hab ich wieder. War kein Problem.

So, das war mal ein langer Eintrag. Mal gespannt wann ich wieder Zeit finde...

Dienstag, 31. Juli 2007

Lhasa, Xian, Chongqing, Yangzi, Yichang

Das ist mehr oder weniger der Plan der letzten bzw. der folgenden Tage. Wie ich bereits geschrieben habe, sind wir von Lhasa aufgebrochen, mit einem aehnlichen Zug wie wir auch gekommen sind. Allerdings diesmal nach Xian (Terracotta armee), und noch schlimmer, auf Hartsitzen! Insgesamt hat die Fahrt 35 Stunden gedauert, und wir haben tatsaechlich nur Sitze gehabt. War aber insgesamt gar nicht sooo schlimm, schon schlimm,aber es gibt weiss Gott Schlimmeres. Schlafen war nicht besonders angenehm, aber irgendwie gings schon. Den Tag wars kein Problem. Das groesste Aergerniss ist fuer Grossgewachsene, dass man nicht weiss wohin mit den langen Beinen. Chinesen sind im Schnitt einfach ein gutes Stueck kleiner. Das merkt man ueberall, besonders in Bussen, oder eben im Zug. Nervig war, als in Golmud ( da faengt die Tibetbahn an) ein paar besoffene Chinesen oder Tibeter (kann man leider nicht genau sagen) zugestiegen sind. Die haben sich frecherweise mit auf unsere Sitze gequetscht (aber nicht nur auf unsere), rumgegroelt, und Bier gesoffen. Ich hatte zum Glueck Ohrenstoepsel, aber der Athmosphaere hats definitiv nicht gedient. Alle waren in der Zeit schlechter gelaunt, sogar die Chinesen. Gut, die Rabauken sind dann irgendwann ausgestiegen (in Xining) und die Fahrt war wieder ruhig.

In Xian angekommen, mussten wir erstmal unser Hostel suchen. Das war ein Spass, weil die Caro geschickterweise nicht die Adresse abgeschrieben hatte. Wir wussten es heisst Bell Tower International Youth Hostel. Aber geschweige denn, dass die Chinesen dass auf Englisch verstanden haetten ( einen chinesischen Namen hat das Teil natuerlich nicht), haetten die das unter der Vielzahl an Hotels sowieso nicht gekannt. Nach etwa 45 haben wir dann ein Hotel gefundne, in dem man uns helfen konnte. Also nochmal ganz zurueck, quasi dort, wo wir ausgestiegen sind, und schwupp, da wars tatsaechlich! Und ich muss sagen, das war echt mal ein klasse Hostel. Das Personal kann komplett recht gut englisch, und auch sonst war das Angebot absolut einmalig. Gute heisse Duschen, eine geniale Bar mit gutem Essen, Internet, Billiard und sogar Gitarren :) Na ja, Xian ist nicht so mein Fall. Wir haben die klassische Tour mit Terracotta/Armee, Grab von Qingshi HuanDi (der erste Kaiser von China und eben der, dessen Grab durch die Terracotta-Soldaten bewacht wird). Daneben sind wir noch zu irgendwelchen sehr bekannten Hot springs gefahren, die mich allerdings nach unserer schon recht langen Reise nicht wirklcih beeindruckt haben. Recht cool fand ich noch die eigentlich nur zum Geldsparen noetigen Souvenirreisen. Zwei warens diesmal. Einmal gings zu ner FakeFabrik, in der man diesmal tatsaechlich mal sehen konnte, wie der ganze Kram hergestellt wird, insbesondere die Terracotta/Soldaten, Teppische, Kleinkram und Moebel. Fand ich super interessant. Am Ende konnte man das Zeug natuerlich auch noch kaufen, aber das Besondere war eben, dass man mal die HErstellung sieht. Man sagt zwar immer, dass alles nur Fake ist. Aber dass da tasaechlich Chinesen fuer eine Hungerlohn sitzen und alles in muehevoller Kleinarbeit herstellen, vergisst man dabei oft. Genaus dies live vor Augen zu sehen, war schon ziemlich krass. Die zweite Station war eine Seidenfabrik. Diese Tour war noetig, um unser Essen, das im Restaurant nebenan stattfand, ein wenig zu verbilligen. In der Fabrik gabs eine Tour darueber, wie denn Seide hergestellt wird. Das fand ich mal sehr spannend, die kleinen Wuermchen zu sehen, wie sie gezuechtet und am Ende martialisch gekocht werden, nur um an ihre Seide zu kommen, die eben ihren Cokong bildet. Fuer ein einfaches Bettlaken benoetigt man laut unserer InfoDame etwa 80 Cokongs pro Lage und fuer eine Winterdecke etwa 60 Lagen, also insgesamt 4800 tote Wuermchen. Krass, oder??? Am Ende der Tour konnte man dann Seidendecken und auch Seidenbilder kaufen. Eben diese Bilder fand ich besonders cool. Und auch hier sass wieder beispielhaft eine Dame, die in was weiss ich wieviel Stunden, ein Bild gestickt hat. Und fuer diesen Zeitaufwand waren die Bilder echt nciht teuer, was mich trotzdem nicht dazu verfuerht hat, was zu kaufen. Schade, wie ich fast sagen muss. In Shanghai, sag ich mir dann :)

Und dann gings zur obligatorischen Terracotta-Armee. Das Gelaende war verdammt voll, viel zu voll meiner Meinung nach. Und die Armee war mit Sicherheit interessant, aber jetzt auch nicht soooo toll. Viel zu nervig waren diese ganzen Gruppen von drueckenden und draengelnden Chinesen. Ueberall...kein Platz um mal ruhig zu stehen. Trotzdem ist das Ganze hoechst interessant, und wenn man mal kurz Luft hatte, hatte man auch tatsaehclich ein Gefuehl, dass hier was Tolles, Grosses steht, aehnlich wie als ich vorm Colosseum in Rom stand. Leider dauert dieser Moment nur kurz, wenn schon wieder die nachste Gruppe kommt.

Am naechsten Tag mussten wir dann mit Geld und Visum kaempfen. Ich wollte Geld von meinem Konto bei der Bank of China holen, das mir meine Mama ueberweisen hatte. Dummerweise wird in Euro ueberwiesenes Geld in China nicht automatisch in RMB (Yuan) umgewandelt, nein, man muss auf die Bank und das persoenlcih veranlassen. So hab ich das auch 2mal in Shanghai gemacht. Dasselbe wollte ich jetzt in Xian machen. Und dort sagt man mir dann recht schnell, dass das NUR in Shanghai geht. Super, sag ich mir da. Und ich hab wirklcih ne halbe Stunde rumgemeckert und gejammert, dass ich dieses Geld brauche. Leider ohne Erfolg. Was tun? Ich hatte noch ein paar Traveler Checks, aber das wars dann. Da ich leider auch meine EC-Kartennummer geschickterweise vergessen hab, bin ich jetzt erstmal auf die Caro angewiesen, bis ich weider nach Shanghai komme. Das gefaellt mir nicht, wie man sich vorstellen kann, aber anders gehts lieder nicht. Ok, der Tag hattte schon mal gut angefangen. Auf gings zur Visum-Verlaengerung. Sollte kein Problem sein, hatte man uns vorher gesagt. Im Visumsbuero brauchten wir dann auf einmal einen vorher nie erwaehnten Brief von der Uni in Shanghai. Wir waren schon am rennen zum Hostel, um schnellstmoeglich auf teure Weise nach Hongkong zu kommen, um dort ein Visum zu bekommen, als ich die Idee hatte nochmal nachzufragen, was die denn genau brauchen und ob ein Fax ausreicht. Kurz vor Bueroschluss haben wir dann tatsaechlich in Shanghai in groesstem Stress noch jemanden gefunden, der uns eben dieses Schreiben per Fax ins Hostel geschickt hat. Unfassbar...Und dann wurde uns noch mitgeteilt, dass das Visum 5 Werktage braucht. Klasse, immer besser. Was tun? In Xian bleiben? Ne, sagte ich mir. Also haben wir unsere Flussfahrt gebucht, von Chongqing (30 Millionen Einwohner, im Westen Chinas) nach Yichang (kleines Kaff, in dem man den 3-Schluchten-Staudamm bewundern kann). Daher sind wir gestern Mittag eben dahin aufgebrochen. Und so sitze ich jetzt hier im Internet cafe. Heute abend um 10 faerht das Schiff los. Dauert also noch ein bisschen (derzeit 11:27). Viel machen werden wir wohl nciht mehr. Gibt hier aber auch nciht wirklich was zu tun. Wir haben im McDoof gefruehstueckt, da wir derzeit einfach kein chinesisches Essen mehr sehen koennen. Auf der Tour haben wir dann ja sowieso keine Wahl. Mal gespannt, was wir da so erleben.

Wenn wir dann naechsten Montag wieder nach Xian kommen, schnappen wir uns erstmal unseren Pass. Dann gehts weiter nach Peking, danach hoffentlich (sofern alles mit dem Geld klappt) nach Hongkong, Macau und dann, wenn die Zeit reicht, wer weiss sonst noch wo hin.

ich hab uebrigens auch mal spontan ein paar Bilder hochgeladen, nicht viele, und scheinbar ist die Qualitaet laut Caro diesmal auc nicht gut. Ich muss mal meine Linse saubermachen. Schaut sie euch an, und gebt mal ein paar Kommentare. Ich werde dann fruehestens Samstag, oder erst naechsten Montag zum Bloggen kommen.

Ach ja, und ich hab mir den neuen Harry Potter hier in China gekauft. Mal gespannt. Ja nix spoilern, ja?

Mittwoch, 25. Juli 2007

Was macht denn bloss das Randili so?

Und mal wieder ne Ewigkeit nicht gemeldet. Diesmal hatte ich aber auch haufenweise Gruende :)

Ich weiss gar nciht wo ich anfangen soll. Der Hauptgrund ist sicherlich nciht, dass ich keine Lust mehr hatte zu bloggen. Aber irgendwo muss die Zeit dafuer ja abgezwackt werden. Ok, was ist denn so passiert?

Ihr erinnert euch sicher noch, dass ich mal von dieser wunderbaren Reise nach TaiShan angefangen hab zu berichten. Ich bin ja nicht wirklich weit gekommen mit dem Erzaehlne. Ich hoffe ernsthaft, dass ich mal nochmal dazu kommen werde. Auf dieser Reise sind einige erstaunliche Dinge passiert. Das erstaunlichste ist wahrscheinlich, dass ich eine nette Dame kennengelernt hab. Was zunaechst nur eine gute Freundin war, wurde dann eine sehr gute Freundin, und am Ende meine Freundin :)

Ok, jetzt wollt ihr bestimmt wissen, wer diese Dame ist. Ihr koennt euch ja mal meine Bilder anschauen, und raten wers sein koennte. Leider komme ich bis 19.8. nicht dazu Bilder zu aktualisieren. Aber einige Personen haben gemeint, dass es auch so schon recht offensichtlich ist :)

Die erwaehnte Dame heisst Poy und kommt aus Thailand. Sie hat mit mir zusammen in Shanghai Chinesisch studiert, allerdings nicht in derselben Klasse. Ich hab sie wie gesagt auf dieser Reise nach TaiShan kennengelernt und im Nachhinein z.T. bis zu 6stuendige Gespraeche gefuehrt :) Wie auch immer, natuerlich ist sowas schon verdammt schwer, da sie ja nicht nur aus nem anderen Land kommt, sondern auch noch aus einem voellig anderen Kulturkreis. Dazu kommt,dass sie am ersten August in die USA fleigt, um dort ihren Master in Finance Engineering zu machen. Also, wenn das nicht eine Fernbeziehung ist :) Ich weiss, dass das verdammt schwer ist und sogar noch viel schwerer werden wird. Aber wir haben uns nach einige Wochen harten Ueberlegens dafuer entschieden, es zu versuchen, und das tun wir jetzt auch.

Dementsprechend wenig Zeit hatte ich zum bloggen. Ich hoffe, ihr koennt mir das verzeihen. Poy ist dummerweise schon recht frueh (einen Monat vor Semesterende) nach Thailand zurueck, eben weil sie in die USA geht, und ihr Vater wollte, dass sie noch ein wenig Zeit mit der Familie vorher verbringt. Daher haben wir dann schonmal angefangen, ne TelefonBeziehung zu fuehren, was bisher auch erstaunlich gut funktioniert hat.

Und dann wurde es interessant. Dominik bekam Besuch. Ein Freund, Kim, der mal eben schnell innerhalb eines Jahres die ganze Welt besuchen will und in Shanghai angefangen hat. Der hat mir dann so ganz nebenbei erzaehlt, dass er fuer 250 Euro von Bangkok nach Shanghai geflogen ist und auch wieder zurueck fliegt. Da hab ich mir gedacht, "oh, das ist ja doch nicht so teuer wie ich die ganze Zeit gedacht hab", und hab alles moeglich in die Wege gesetzt, und bin dann tatsaechlich am 30.6. nach Bangkok geflogen. Das Semester in Shanghai war natuerlich noch nicht zueende, aber das war kein Problem. Die Klausuren sind fuer mich nicht wichtig, da ich ja nicht nach China bin, um diese Kurse zu bestehen. Chinesisch hab ich ne Menge gelenrnt, und ich kann mich wunderbar unterhalten. Das Zertifikat, dass ich am Ende bekommen haette, sagt nur, dass ich an eben diesen Kursen teilgenommen hab, nur leider nicht auf welcher Stufe. Also ist es voellig wertlos. Ich bin dann also zwei Wochen vor Semesterende abgeflogen, und hab so meine Zeit in Shanghai vorzeitig beendet. Die WOche vor Abflug war dann auch dementsprechend stressig, weil ich mich von ewig vielen Leuten verabschiede musste, und viele viele Dinge vorbereiten musste. Denn es war so geplant, dass wir (Caro und ich) direkt nach meiner Rueckkehr nach Tibet aufbrechen. Trotzdem wars ne super Woche, voller AllyouCanEat/Essen und Abschiedsparties. Herrlich! aber tierisch anstrengend.

Ok, und dann gings nach Bangkok, wo Poy auch wohnt, mit ihrer Schwester und ihrem Papa. Insgesamt war ich zwei Wochen dort. Und es war ne super Zeit...was soll ich da gross erzaehlen? Sie hat mir Bangkok gezeigt, und ein wenig Thai beigebracht. Ausserdem haben wir ein paar Ausfluege rund um Bangkok gemacht, natuerlich auch zu einem von den vielen tollen Straenden. Auf alle Faelle wars ne super Zeit, die uns nochmal einander viel naeher gebracht hat. Alles weitere muesst ihr mich dann leider fragen :)

Und dann gings Schlag auf Schlag. Am 14.7. bin ich morgens um 1:45 zurueck nach Shanghai geflogen, und dann direkt weiter nach Chengdu, im Westen Chinas. Da hat die Caro schon auf mich gewartet, und dann sind wir in den Zug nach Lhasa eingestiegen. Das war ne recht interessante, und vorallem verdammt lange Zugfahrt...insgesamt 44 Stunden. War aber nett, weil man da immer mit Chinesen reden kann (sofern man es kann) und man ja schliesslich auch ein Bett zum schlafen hat (und Sauerstoff wegen der Hoehe, wenn man ihn brauch). Ausserdem hat man ja ne super Landschaft, bzw. ne Menge super Landschaften, die da an einem vorbeibraussen. Sobald ich die BIlder onine stelle, werdet ihr mir bestimmt recht geben. Am 16. kamen wir dann erschoepft aber gluecklich in Lhasa an. Ich war erstaunt, dass es mir so gut ging, nachdem ich soviel Horrormaerchen gehoert hatte, Hoehenkrankheit eben. Waehrend der Zugfahrt gings mir Zeitweise ein wenig uebel, aber insgesamt wars ok. Kopfweh, das mit einer Tablette beseitigt war, mehr oder weniger. In Lhasa angekommen (auf 3200m Hoehe) sind wir dann erstmal zu unserem Hostel aufgebrochen.

Und jetzt wirds kompliziert. Wenn ich jetzt alle meine Eindruecke von Tibet hier bericht, bin ich noch in zwei WOche nicht fertig. Von daher halte ich mich ganz kurz und werde das hoffentlich spaeter nachholen koennen. Tibet ist toll, aber leider nicht so toll wie man es sich vorstellt. Die Chinesen haben ne Menge kaputt gemacht, vorallem viel von der Athmosphaere. Es wird kraeftig gebaut, ueberall, und es sieht alls mehr und mehr Chinesisch aus. Die chinesische Flagge sieht man ueberall. Und seitdem der Zug nach Lhasa faehrt, kommen mehr und mehr Chinesen nach Lhasa, und nehmen den Tibetern die spaerlichen Jobs weg. Trotzdem sieht man schnell wer Tibeter ist, und wer nicht, vorallem durch die Kleidung. Soviele interessante Sachen sind hier passiert...die mich dann doch noch umgestimmt haben, so dass ich Tibet mittlerweiel doch mag. Allen voran die tollen Menschen hier, die einem immer entgegenlachen (besonders wenn ich mit meinen geringen Tibetisch/Kenntnissen glaenze), und der Sweet Tea (Milchtee plus Zucker), den man hier kannenweise billig trinken kann. Ok, was haben wir hier so gemacht? Wir haben uns alles wichtige in Lhasa angeschaut (inklusive Potala palace, das riesige Ding, das man von den Bildern kennt), sind zu nem See gefahren (Namtso lake) und dann zu ner 5tages Tour zum Mount Everest aufgebrochen. Und jetzt gerade sitze ich in einem Internet Cafe in Shigatse, der zweitgroessten Stadt Tibets. Die Tour ist cool, und morgen sind wir zurueck in Lhasa. Dann gehts direkt weiter nach Xian, da wo die TerraCottaArmee steht. Allerdings gabs keine Betten mehr, also haben wir Sitze gekauft. 35 Stunden, 30 Euro :) Das wird der absolute Horror!!!

So, ich denke mal, das war fuer den Anfang nicht schlecht. Vielleicht schreib ich mehr, wenn ich Xian angekommen bin, ansonsten spater, vllt von Hongkong aus :)

Viele Gruesse an die braven Leser, und bis Bald hoffe ich

Freitag, 15. Juni 2007

Aufruf

Guten Tag und willkommen zurück in der Welt der Blogs. Ich hab euch ja ne ganze Zeit warten lassen, jetzt gibts gleich 2 bzw. drei Einträge auf einmal. Wie schonmal angekündigt schreibe ich jetzt ein bißchen mehr, aber nicht mehr soviel wie am Anfang. Dafür fehlt mir die Zeit, und ich denke es ist nicht in eurem Interesse wenn ich über vergangene Ereignisse berichte und dafür keine neuen erlebe :)

Ja, die Zeit vergeht. Der letzte Monat ist angebrochen. Und ich hab mich jetzt entschieden, doch zurückzukommen. Sorry, euch das mitteilen zu müssen. Aber es gibt ne Menge Dinge, die mich dazu bewegen. Viele viele Gründe. Ein wichtiger mit Sicherheit, dass ich jetzt gerne mein Studium vollenden möchte. Ich bin wieder motiviert, und das will ich nicht wieder verspielen. Vielleicht komm ich ja später mal wieder. Aber erstmal will ich zurück. Somit bleibt mir noch ein Monat in Shanghai, dann ein Monat auf Reisen, und dann mein Praktikum. Und dann gehts zurück in die Heimat. Das ist doch mal ein Plan? Also freut euch auf die Party, wenn ich wieder da bin :)

Ach ja, keine Ahnung ob ihrs mitbekommen habt. Aber an der Uni gibts derzeit (noch bis zum 17.) eine Fotoausstellung vom DAAD, auf der ihr auch Bilder von mir begutachten könnt. Nähere Informationen unter http://www.uni-saarland.de/goout Dort könnt ihr auch für Bilder voten, die Bestplatzierten bekommen auch was dafür. Meine Bilder sind leider nicht die Besten, aber es war auch ein wenig blöd, weil wir kaum Zeit hatten, schon nach einem Monat hier war Einsendeschluss. Tja, aber trotzdem ist wenigstens das eine nicht schlecht:

http://www.uni-saarland.de/de/international/fotowettbewerb/galerie/1177077242?abst=1

Hangzhou (Tag 69)

Wenigstens einmal wollten wir mal Shanghai verlassen. Ok, wir waren ja schon einmal weg, in Tai Shan. Aber irgendwie muss da doch noch was her. Und wer mal in Shanghai war, weiß, dass Hangzhou DAS Ausflugsziel überhaupt ist. Die Stadt liegt 180 von Shanghai entfernt im Westen (2 Stunden mit dem Zug). Sie war mal vor etwa 1000 Jahren Hauptstadt von China und hatte um die Zeit schon etwa 3 Millionen Einwohner, was recht beachtlich ist, wie ich finde. Dummwerweise ist es auch eine der Attraktionen, die die Chinesen unbedingt mal gesehen haben wollen. Man konnte also von vornherein mit vielen Leuten rechnen...Da ist auch sonst am Wochenende einiges los, weils eines der Rückzugsgebiete der Shanghaier ist. Aber in den Ferien der reine Wahnsinn...

Wie gesagt, insgesamt waren wir 6 Leute.



Und eigentlich wollten wir da ja eine Nacht übernachten, um einfach mal aus Shanghai rauszusein. Aber irgendwie konnten wir im Vorhinein kein Hotel finden. Also haben wir uns gedacht, dass wir einfach mal hinfahren. Während der Zugfahrt haben wir dann einige schöne Dinge erlebt. Unter anderem auch wie man einem netten Touristen versucht Hotels und billige Führungen anzudrehen. Nach einiger Zeit haben wir uns tatsächlich für ein vergleichsweise günstiges Hotel (ich glaub es waren so um die 130 Yuan pro Person) entschieden und auch anbezahlt. In Hangzhou angekommen sind wir dann der netten Dame mit vielen anderen Leuten zusammen zu einem Bus gefolgt. Dort hat sie uns dann nach einiger Zeit mitgeteilt, dass es wohl doch keine freien Zimmer mehr für uns gibt. Ok, super!! Was machen? Sie gibt uns das Geld zurück, und wir nochmal zurück zum Bahnhof auf die Suche nach einem anderen Hotel. Nach kurzer Zeit finden wir dann auch wirklich eine, die noch Zimmer frei hat. Also steigen wir in einen kleinen Bus und fahren quer durch Hangzhou (Riesenstadt!!!) zu einer recht großen und ansehnlichen Hotelanlage. In der Hotellobby teilt man uns dann nach einigem Zögern mit, dass Ausländer hier nicht wohnen dürfen! Oder noch besser: Leute, die nicht wie Chinesen aussehen! Denn die beiden Japaner, die wir dabei hatten, hätten ohne Probleme bleiben können. So ne Frechheiten. Mit denen war nicht zu reden. Die haben gemeint, es kommt regelmäßig die Polizei vorbei und überprüft alles. Keine Ahnung, warum, aber wir mussten tatsächlcih gehen, und sogar noch für den Bus bezahlen. So ne Schweinerei...

Da standen wir dann. Mitten in Hangzhou. Und dann hats auch noch angefangen zu schütten ohne Ende. Unfassbar. Kein Hotel, nass, und einfach ein wenig frustriert. Aber wir haben uns den Spaß nicht verderben lassen, und haben uns auf die Suche nach neuen Abenteuern begeben. Die größte Attraktion in Hangzhou ist der 西湖 (West lake, Westsee). Der ist RIESIG und man kann ne Menge Zeit damit verbringen, drumrumzulaufen. Die ganze Stadt ist darum angelegt. Der See ist nicht natürlich, er wurde vor langer Zeit von irgendeinem Kaiser angelegt. Die ursprüngliche Bucht wurde einfache geschlossen, und mit kleinen künstlichen Inselchen in der Mitte zugepflastert. Find ich ja persönlich nicht so prickelnd, vorallem weil alles ein wenig zu aufgesetzt gewirkt hat. Aber das ist typisch China, das ist mir ja auch schon in TaiShan aufgefallen. Man hat immer das Gefühl, alles wurde extra für Touristen hergerichtet. Es gibt kaum was "echtes".

Egal. Wir sind dann einen Teil um den See gelaufen, haben dann in einem kleinen Restaurant was gegessen (in dem man übrigens wunderbar schlafen konnte, da die überall Kissen liegen hatten, genau richtig für uns :)



, und sind dann zu den kleinen Inselchen aufgebrochen. Das hätte man sich meiner Meinung auch sparen können, da diese absolut mit Touristen überfüllt waren, und man sich wie eine überzählige Sardine gefühlt hat...Aber so sah es auch rund um den See und in der Stadt aus, und das obwohl das Wetter so mies war. Wie das wohl gewesen wäre, wenn das Wetter gut gewesen wäre? Ich will gar nicht dran denken.

Nett finde ich immer wieder, wenn man in China als Ausländer rumläuft, dass man immer was Besonderes ist. Und wenn man dann noch irgendwas in der Öffentlichkeit macht, wirst du ohne Ende angegafft, ohne Hemmungen. Wie z.B. hier, als wir ein kleines Gruppenfoto gemacht haben. Direkt hat sich die halbe Welt um uns rum versammelt. Zuerst hab ich ja noch gedacht, die wollen nur auch ein Foto von de Statue im Hintergrund machen, aber als wir fertig waren, sind die tatsächlich alle einfach weitergegangen. Schon lustig :)





Gegen 18.00 haben wir dann angefangen uns Gedanken darum zu machen, wie wir denn zurückkommen könnten. Also haben wir uns schnellstmöglich wieder an Land begeben, was gar nicht so leicht war, weil die Färenplätze erst finden musste, und dann auf eine warten musste. Dann schnell in ein Taxi, auf zum Bahnhof.

Und was wir da dann gesehen haben, hätten wir uns ja denken können, aber dass es sooo krass sein wird, hätte ich nciht gedacht. Tausende Menschen, wartend, vor der Bahnhofshalle, in der Halle, einfach ÜBERALL. Soooo viele Menschen. Und ihr könnt euch denken, warum uns das zum Denken gebracht hat. Ja, denn wir hatten noch keine Rückfahrttickets gekauft. Ein Grund dafür war, dass die Dame, die uns in dem Bus zu dem versprochenen Hotel gebracht hat, gemeint hat, sie würde für uns die Rückfahrttickets kaufen, weil man dafür doch viel zu lange anstehen müsste. Super, wir hatten keine Tickets. Also hin zum Schalter und gefragt wann der nächste Zug nach Shanghai fährt. Die Antwort wie erwartet "morgen früh um neun". Das war der nächste Zug mit freien Plätzen. Natürlich gabs noch viel mehr Züge, aber alle bis auf den letzten Platz ausgebucht. 没有办法 (= keine Möglichkeit). Ok, was tun? In dieser Situation hab ich ein nettes Video gemacht:



Im Endeffekt sahs dann so aus, dass Tomoko einen anderen wartenden Chinesen gefragt hat. Sie sind dann zusammen zu irgendeiner Zeitungsverkäuferin gegangen, haben ihr Geld in die Hand gedrückt (6 Yuan pro Person). Danach konnten wir an der Security vorbei zum Bahnsteig, und auf den Zug drauf. Wer hätte das gedacht ??? Dort konnten wir dann tatsächlich Tickets kaufen, allerdings nur Stehtickets, was aber angesichts einer 2-stündigen Fahrt nicht so schlimm war.



Als wir dann zurück in Shanghai waren, die UBahn nach XuJiaHui (der Distrikt wo die Uni ist) genommen hatten, wurde ich von diesem riesigen Bild empfangen:



Da war ich dann doch ziemlich geschockt. Sowas will man doch nicht sehen nach einem anstrengenden Tag. So was will man eigentlich nie sehen.... Na ja, auf jeden Fall wars ein Tag voller Abenteuer. Sehr schön :)

Ferien in China (Tag 65 - 73)

Ich hatte Ferien. Oder sagen wir mal nicht nur ich. Insgesamt so etwa...hm, ja, so etwa ganz China :)

Das macht Ferien dann doch wieder anstrengend. Denn eigentlich ist man ja in einem anderen Land und könnte solche Ferien mal zum Reisen benutzen. Das das nicht wirklich was wird, kann man sich gut vorstellen. Denn natürlich denken auch die Chinesen so. Dementsprechend übel ist es auf den Straßen. Zumindest da wo irgendwas Bekanntes und Tolles ist, wie z.B. in Shanghai :) Aber eigentlich auch überall anders. Daher hab ich meine Reisepläne umstrukturiert, und bin doch mehr oder weniger hier auf dem Campus geblieben. Das Wetter war auch nicht so gut, dass ich wirklich was vermisst hätte. Um ehrlich zu sein, es war die meißte Zeit über ziemlich besch....Viel Regen, und Wind, gemischt mit Sturm und Blitz. Das Wetter ist absolut nicht einzuschätzen. Ist es mal wieder warm, dann gleich so heiß, dass es ein zwei Tage später wieder Sturmwarnung gibt. Dann ist es wieder einen Tag richtig kühl, dann gibts einen Tag zum Übergang, dann wieder einen heißen, und das Ganze fängt von vorne an. So ist es eigentlich seitdem ich hier bin. Ziemlich nervig. Fühlt euch glücklich in Deutschland. Heute sinds hier auch mal wieder über 30 Grad, aber das hält ja nicht lange. Und 30 Grad fühlen sich hier gleich immer ziemlich übel an, speziell in Shanghai. Viel Verkehr, viele Menschen. Das ist kein Spaß...

Ok, den letzten Abschnitt hab ich vor knapp nem Monat geschrieben. Mittlerweile hat sich das Wetter doch wieder ein wenig gebessert... Es ist jeden Tag mehr oder weniger warm, allerdings immer noch recht feucht. Die hohe Luftfeuchtigkeit hier ist manchmal fast nicht auszuhalten. Zum Glück sind alle Zimmer mit ner Art Klimaanlage ausgestattet, die aber eigentlich keine Klimaanlage ist. Denn es kommt nur kalte Luft raus, mehr nicht, wie ein Ventilator. Aber durch das Teil ist es hier in meinem Zimmer wenigstens auszuhalten. Allerdings lässt es einen nach einer gewissen Zeit glauben, dass es draußen auch so kalt ist. Und dann geht man raus, und wird fast erschlagen von der feucht-warmen Luft. Naja, man gewöhnt sich daran, dass man sich an nichts gewöhnen kann hier. Aber ist schon ok. So ist jeder Tag ein neues Abenteuer...Die letzten drei Tagen gabs z.B. zur Abwechslung mal wieder nur Regen. Morgen solls dann wieder besser werden, angeblich :)

Aber jetzt nochmal zurück zu den Ferien. Was hab ich denn da so gemacht? Tja, sind ja jetzt schon ne Zeitlang rum (heißen nicht ohne Grund Mai-Ferien...). Ich kann mich noch erinnern, wie ich mir vorher unheimlich viel Stress gemacht hab, in der Zeit unbedingt reisen zu wollen. Wir hatten eine Woche frei, da wär ja doch Zeit um mal was anderes als nur Häuser und Menschen zu sehen. Aber da eben jeder frei hat, macht das dann doch nicht soviel Spaß. Somit bin ich dann dageblieben, und hab andere schöne Dinge gemacht. Zunächst mal hatten wir noch Unterricht. Denn wegen den Maiferien wurde Unterricht vorgezogen, so dass wir dann tatsächlich Samstags und Sonntags Unterricht hatten, so ne Schweinerei...Gut, ich bin dann Sonntags auch (aus Protest) nicht hin :) Samstags war ich, glaub ich. Ok, und dann gabs Ferien.

Und das war auch gut so. Denn nach zwei Monaten ununterbrochenem Neuem war so ne kleine Pause mal gar nicht schlecht. Doch was macht man da? Ziemlich viele sind dann doch auf Reisen gegangen, und Shanghai finde ich einfach nicht so wirklich spannend. Und dann war auch noch das Wetter schlecht. Also hab ich das Beste drauß gemacht, und mehr oder weniger jeden Tag mit Caro und Dominik verbracht. Zumeißt spät aufgestanden (die Zeit genossen :), zum Mittagessen gegangen, irgendwohin was Besonderes essen, dann weiß Gott was gemacht, oft gelernt (ja, ich war tatsächlich mal wieder fleißig), und dann abends einen Film geschaut. Denn wie ich schon mehrfach erwähnt hab, sind DVDs hier einfach spottbillig. Und die Auswahl ist einfach enorm. Da kauft mal schnell einfach ein paar Filme mehr. Das größte Event - soweit ich mich noch erinnern kann - war, dass wir mit Luis, Tomoko und Rui zusammen nach Hangzhou gefahren sind. Da blogg ich nach diesem Eintrag kurz drüber, weil das doch recht nett war.

Ja, und dann waren die Ferien auch schon wieder rum, und man musste sich wieder an den Alltag gewöhnen.

Sonntag, 10. Juni 2007

Da bin ich wieder

So,

ich denke, jetzt hab ich endlich wieder Zeit. Eigentlich hätte ich auch schon ab Freitag Zeit gehabt, so wie ich es gesagt hab, aber irgendwie hab ichs dann doch nicht geschafft, mich dazu rumzukriegen, wieder mal was zu schreiben. Dafür hab ich jetzt wenigstens die neuen Bilder alle geordnet und hochgeladen, also, wenn ihr mal nix zu tun habt, es gibt en Haufen neuer Bilder. Mit den Videos komm ich da nicht so schnell nach, das werd ich mit der Zeit erledigen. Aber jetzt wird auf jeden Fall erst mal wieder ein wenig gebloggt.

Der Endspurt steht an. Noch 4 Wochen Kurs. Wies dann weitergeht, weiß ich noch nicht. Vielleicht bleib ich sogar noch ein Semester, keine Ahnung. Irgendwann komm ich aber auf jeden Fall zurück, ihr werdet schon sehen. Leider, sorry, dass ich euch enttäuschen muss. Aber ich bin noch nicht genug Gehirn-gewaschen...

naja, auf jeden Fall leg ich jetzt mal wieder los...

Danke für euer Interesse.

Sonntag, 3. Juni 2007

Durchhalten!

Hier bin ich mal wieder. Ich schreibe diesen Eintrag, um euch wissen zu lassen, dass ich leider doch noch da bin. Ich bin seit einem Monat fast gar nicht mehr an meinem Computer und wenn dann nur um kurz Mails zu checken. Fuer ein Blogeintrag, dazu noch mit Bildern hab ich definitiv keine Zeit gehabt. Das wird sich definitiv ab Freitag aendern. Dann koennt ihr wieder mit spannenden Geschichten aus dem Leben des Randili rechnen. Und es haben sich ne Menge Geschichten angesammelt, kann ich euch sagen, oh ja...Und vorallem auch ne Menge Bilder, die ich auch nciht mehr hochgeladen hab. Also, nicht aufgeben. Ich schick dann auch nach dem ersten Eintrag nochmal ne Mail rum, um euch zu erinnern :)

Ein paar Sachen kann ich ja grad noch loswerden. Das Semester hier neigt sich jetzt mehr oder weniger dem Ende zu. Ich haette definitiv mehr lernen koennen. Aber hier ist einiges passiert das etwas mehr Prioritaet verlangt hat. Und ich hab auf jeden Fall ne Menge gelernt, kann mich mit Chinesen unterhalten, und sie verstehen mich. Es koennte natuerlich besser sein. Aber fuer mich ist es absolut ausreichend. Somit muss ich nun anfangen fuer die Zeit nach dem Semester zu planen, das ist immer noch alles sehr in der Schwebe, inklusive Praktikum. Sogar die Ueberlegungn noch ein Semester zu bleiben, ist nicht komplett vom Tisch. Wird sich innerhalb der naechsten zwei Wochen zeigen, weil ich mich dann entscheiden muss. Mal schaun.

Also, nochmal: Nicht aufgeben. Ich komme bald wieder, diesmal sogar recht bald. Und dann geb ich Gas beim Bloggen, Hab ne Menge zu berichten :)

Mittwoch, 2. Mai 2007

TaiShan (Tag 52 - 56) - 1. Tag

Ich vermute mal ihr brennt darauf, endlich zu erfahren, was ich denn so in TaiShan gemacht hab, auf meinem Ausflug vor zwei Wochen. Time goes by, und ich hab tatsächlich noch nicht davon berichtet, weil ich einfach nicht dazu gekommen bin.

Ich werds vergleichsweise kurz machen. Denn im Endeffekt gehts um ne Woche voller Programm und voller cooler Ereignisse. Und das meißte wird für euch auch nicht unbedingt von Interessse sein. Also wirds mehr oder weniger ein kurzer Abriss. Das Beste sind wahrscheinlich die Bilder, die ich euch auch wärmstens empfehlen kann. Mir gefallen sie gut :)

http://picasaweb.google.de/randolf.altmeyer/1620407TaiShan

Ach ja, mittlerweile hab ich auch meine Videos wieder geupdated. Viel Spaß auch dabei, ein paar gute fehlen allerdings noch...

Ok, wo fange ich an? Wie angekündigt warteten wir ungeduldig auf unsere Städtereise. Denn es sollte das erste Mal sein, dass wir aus Shanghai rauskommen sollten. Wie lange hab ich darauf gewartet? Shanghai ist nett, und in vielen Bereichen echt toll, vorallem was die Vielfalt und die Menschen hier angeht. Aber so einiges gefällt mir hier einfach nicht, es gibt zu viele Menschen, zu viele Häuser, zu wenig echte Kultur. Eine große Stadt voller Geschäfte und Geld. Man gewöhnt sich an alles irgendwie, und so hab ich mich mittlerweile auch an das Leben hier gewöhnt. Aber ein wenig Abwechslung ist nie schlecht. Außerdem besteht China ja noch aus wesentlich mehr als Shanghai. Um ehrlich zu sein ist Shanghai wahrscheinlich die unchinesichste Stadt in ganz China, mehr als jede andere Stadt geprägt von westlichen Einflüssen.

Ums kurz zu machen, ich hab mich tierisch auf diese Woche gefreut. Und ich war wohl nicht der Einzige. Denn es ging ja auch noch eine Gruppe nach Peking (etwa 70 Leute), nach Xi'an (etwa 130) und nach Kaifeng (so um die 60). Alles wichtige und interessante Städte. Warum ich mich für TaiShan entschieden hab? Weil ich sowieso nach Peking gehe, auch nach Xi'an, und Kaifeng mich nicht so wirklich überzeugt hat (Ursprung der Shaolin). TaiShan hat mir immerhin einen Berg zum Bezwingen geboten. Und außerdem hat es in meinem Lonely Planet (ein Reiseführer) ein kleines Extrakästchen auf der Übersichtskarte, das anzeigt, das es dort was Besonderes gibt :)

Also warteten wir gespannt auf Montag, den 16.4. Da gings dann los. Leider nur bis Freitag. Recht kurz. Insgesamt hab ich 1000 Yuan (100 €) für alles bezahlt. Da kann man sich eigentlich nicht beschweren. Immerhin ist da die Zugfahrt komplett drin (wir sind jeweils 9 Stunden hin- und zurückgefahren), pro Tag 3 Mahlzeiten (Dienstag bis Donnerstag), Hotel komplett drin, alle Eintrittspreise (das waren schon ein paar Sachen), inklusive Tourguides. Ist ok, denk ich. Auch wenn die Zeit doch sehr kurz war.

Tja, und so gings dann los.

Von 16. - 20.4.07...


Von 16. - 20.4.07...


Von 16. - 20.4.07...


Ach ja, wir sind Montag Abend gegen 6 gestartet, keine Ahnung warum. Meiner Meinung nach schlecht geplant. Die Gruppe nach Xi'an, die den weitesten Weg hat (16 - 20 Stunden mit dem Zug) ist schon mittags gestartet. Insgesamt waren wir nur 24 Leute, was sich aber als optimale Gruppengröße rausgestellt hat. Je weniger, desto besser lernt man die Leute kennen, desto weniger Grüppchen gibt es, und desto eher ist es möglich immer alle zusamen zu haben (z.B. im Bus, oder im Hotel). Für Xi'an mussten sich die Studenten auf drei Gruppen aufteilen, und selbst dann waren es immer noch über 40 Leute. Anstrengend würde ich meinen.

Das beste an dem Ausflug war eigentlich, dass ich ein paar Leute kannte, und die meisten eben nicht. Das macht mir einfach riesig Spaß neue Leute mit meiner Persönlichkeit zu nerven :) Zumal wir Leute aus Amerika, hailand, China, Malaysia, Korea, Japan, Frankreich, England, der Schweiz und natürlich Deutschland dabei hatten. Europa war also erstaunlich stark vertreten. So ein Nationenmix macht einfach Freude :)

Von 16. - 20.4.07...


Ziemlich genial finde ich persönlich die Bahnhöfe in China. Da sind selbst die kleinen größer als unser Saabrücker Hauptbahnhof. Ok, da werden auch ganz andere Menschenmassen bewegt, aber trotzdem ist das ein seltsames Gefühl.

Von 16. - 20.4.07...


Wir kamen dann in eine von den riesigen Wartehallen, und ich hab gedacht, das wär der ganze Bahnhof, aber es war nur eine von sehr vielen. Man konnte durch die Fenster die anderen Hallen sehen, die z.T. noch größer und noch voller waren.



Ein riesiger Spaß. Und wenn dann ein Zug aufgerufen wird, beginnt eine kleine Völkerwanderung. So auch bei uns.



Und ich kann euch sagen, da ist jeder Zug RIESIG! So viele Menschen auf einem Platz, ganz schön krass. Natürlich hatten wir einen Schlafwagen, alles andere wäre die reinste Qual gewesen, da wir ja über Nacht gefahren sind.

Von 16. - 20.4.07...


Von 16. - 20.4.07...


Jetzt ratet mal, von wo dieser Herr kommt :) (nein, nicht aus der Schweiz, sieht doch wie ein verrückter Engländer aus, oder? :)

Irgendwann haben wir uns gedacht mal was im Zug zu essen. Und das war echt übel.

Von 16. - 20.4.07...


Das bis dahin übelste Essen in China. Man konnte nur im Set bestellen, und es hat glaube ich 110 Yuan gekostet, verdammt teuer für so einen üblen Fraß. Zumal der Reis mehr Wasser als fest war, und der Rest eben nicht geschmeckt hat. Aber spaßig wars trotzdem.

Später hab ich dann mal geschlafen. Und ich muss sagen: Ich war angenehm überrascht, wie gut ich geschlafen hab. Zugfahren ist toll! Zumindest in China. Man lernt hier soviele Leute kennen. Bevor ich schlafen gegangen bin, hab ich noch ewig lang zuerst mit einem unsere Lehrer (es sind zwei mitgefahren) und ein paar Chinesen zusammen gesprochen. Perfekt um mein Chinesisch zu üben. In der Nacht wurde ich irgendwann von einem der tausend Wachleute, die überall in dem Zug verteilt waren, aufgeweckt, und dann hat er mir mein Handy und meine Kamera in die Hand gedrückt. Man könnte sagen, ich hab riesiges Glück gehabt. Ich hab da vorher überhaupt nicht drüber nachgedacht. Denn eigentlich ist die Gefahr bestohlne zu werden hier sehr groß. Die Abteile sind nicht wie bei uns geschlossen, sondern offen, so dass ma spontan einfach reinschlüpfen, was mitgehen lassen, und dann schnell weiterhuschen kann. Glück gehabt :)

Am nächsten morgen sind wir dann alle voll ausgeruht (na ja) ausgestiegen und haben den Morgen begrüßt. (Ich hab grad das Gefühl ich muss mich kürzer fassen, sonst werd ich nie fertig)

Und natürlich hatte ich viel zu viel dabei, aber wenigstens war ich nicht der einzige:

Von 16. - 20.4.07...


Die Caro hat mir starke Konkurrenz gemacht. Und wie beim Eingang warteten natürlich auch sehr viele Leute darauf endlich die Enge des Bahnhofs zu verlassen und in Tai'an anzukommen.

Von 16. - 20.4.07...


Von 16. - 20.4.07...


Dann gings erst mal zum Hotel. Und alle waren nach der enstpannten Zugfahrt noch immer sehr verschlafen.






Außer natürlich mal wieder der Caro:



Die ist immer fit :) Ach ja, falls es euch noch nicht aufgefallen sein sollte, besonders was die Videos angeht, ist die Caro mittlerweile zu einem Running Gag geworden :) Aber im positiven Sinne, und sie mag es natürlich nicht..

Dann bekamen wir erstmal Zimmerschlüssel. Und ich war schon sehr überrascht, was das für Zimmer waren. Unglaublich, hätte ich nicht erwartet. Mir ist gerade aufgefallen, dass ich nicht ein einziges Bild von dem Zimmern hab. So ein Mist. Waren nämlich echt richtig super. Aber was soll ich da groß erzählen? Hotel ist Hotel.

Dann gings erst mal zum Frühstück, so gegen 7 Uhr.



Das war eigentlich erstaunlich gut, wenn auch nicht umwerfend. Ich werd mich nie so wirklich an warmes, fettiges Essen zum Frühstück gewöhnen. Und dann hat der Tag erst richtig angefangen. Ab zum Grab von Konfuzius (ich hoffe mal ihr wisst wer das ist, wenn nicht, auf zu Wikipedia). Zum Glück hatten wir drei Tour-Guides dabei, die immer freundlich und nett auf uns eingeredet haben:





Genial ist so ein Ausflug um Leute kennenzulernen, oder besser kennenzulernen. Zum Glück waren wir nicht so viele. hab ne Menge neue Freunde gefunden dort, vorallem Thailänder. Ohne quatsch, vorher hab ich gar nicht bemerkt, dass es an der Uni Thailänder gibt. Und jetzt, nach dem Ausflug lauf ich größtenteils mit denen rum, und es werden immer mehr! Eigentlich ziemlich cool, muss ich echt sagen. Aber dazu ein andermal mehr.

So gab es dann auch einiges zu entdecken, auf dem Gelände. Im Großen und Ganzen mag ich solche Orte aber nicht. Vorallem nicht in China. Nix gegen die Chinesen, aber Kulturgut enstprechend darbieten können sie einfach nicht. Die Informationstafeln sind z.T. völlig unverständlich oder liefern einfach keine sinnvollen Informationen. Die Orte sind z.T. höchst interessant und super schön. Aber zu oft ist offensichtlich, dass alles nur nachträglich hingestellt wurde, um Touristen anzulocken. Es wird immer versucht, alles authentisch aussehen zu lassen, aber es klappt nie so wirklich. Trotzdem will ich nicht schlecht reden. Wenn man einen Führer dabei hat, der einem ein paar interessante Fakten erzählt, ist das alles gar kein Problem.



Dummerweise waren unsere Führer allesamt Chinesen, und haben auch erstmal alles auf Chinesisch erklärt. Zwei konnten aber ganz gut Englisch, und die haben dann, wenn man nochmal nachgefragt hab, nach Englisch übersetzt. So gabs dann ein paar echt coole Sachen zu sehen, z.B. das hier:



Zu diesen Stein-Schildkröten gibts dann auch ne kleine Story, die ich nur ganz kurz erzählen möchte. Der Körper des Tiers ist der einer Schildkröte, und das bedeutet dass es sehr alt werden und schwere Lasten tragen kann. Allerdings ist es keine normale Schildkröte, denn sie hat einen Drachenkopf, das sie eines der sieben Kinder des Drachen ist. Die Tafel auf dem Rücken enthält die Weisheiten des Konfuzius, oder auch anderer Philosophen. Find ich eigentlich ganz cool. Und von diesen Drachen-Schildkröten gabs einige auf dem Gelände zu entdecken. Genauso wie ewig viele buddhistische Tempel...



Trotz bewölktem Wetter hatten wir unseren Spaß:





Übrigens 4 Thai auf dem letzten Bild hier.

Nett fand ich auch diese Bäume hier, die über 1000 Jahre alt sein sollen, und sich z.T. dem Ende "entgegenneigen" (haha...):



Ach ja, es soll Glück bringen den Drachenschwanz zu berühren. Also mach ich das doch gleich mal.



Und nicht jeder Chinese ist immer am lachen:



Wie gesagt, ne Menge buddhistische Kultur zu entdecken.





Und wieder die Caro :)



Und er sieht meiner Meinung nach wie ein echter Klischee-Japaner aus:



(den rechten mein ich).

Wirklich ein Riesengelände, und nach kurzer Zeit hatte ich keine Überblick mehr, wo wir hier eigentlich rumlaufen.



Der erste Teil war die ehemalige Residenz von Konfuzius. Nach dem Mittagessen haben wir uns dann zum eingentlichen Grab aufgemacht.

Hier mal ein Bild zur Auflockerung:



Und auf dem Weg zum Grab gabs natürlich auch wieder ewig viele Souvenire zu bestaunen.



Kennt ihr das hier?



Das sind Stempel, die die Chinesen früher benutzt haben, quasi als Unterschrift. Auf der Unterseite wird der Name einkraviert. Ich muss schon sagen verdammt krass, was da für für Formen drauf waren. Und die waren wohlgemerkt alle handgemacht. Einer hat live vor uns eins bearbeitet. Aber wie gesagt, Arbeitskraft kostet hier ja leider nichts. Trotzdem muss ich sagen, dass die Chinesen in vielen Bereichen der Kunst wahre Meister sind. Besonders cool find ich auch immer noch, was die nicht alles auf ein Reiskorn schreiben können. Aber auch die Architektur ist z.T. exrem ausgefeilt, und das schon vor mehr als 2000 Jahren.

Zur Grabanlage gehört übrigens auch noch ein Riesenpark, der aber eigentlich auch nur ein riesiger Friedhof ist, auf dem die ganzen Nachkommen von Konfuzius begraben sind. Sehr hübsch angelegt alles.





Auf dem Weg zum Grab gabs dann wieder allerhand Interessantes zu bestaunen:





Dieses Stück Baum ist übrigens weit über 2000 Jahre alt, und wurde von einem der Schüler von Konfuzius gepflanzt. Er ist so alt, dass er wie Stein aussieht.

Und hier ist es nun, das Grab von Konfuzius (angeblich zumindest):



Ja, ist nicht so wirklich spektakulär. Ich hätte ehrlich gesagt auch mehr erwartet. Aber es ist trotzdem sehr schön. Und es ist ja schon eine Riesenehre für seine Familie solch einen großen Park zur Verfügung zu haben. Daran kann man wenigstens ein wenig ablesen, was Konfuzius für die Chinesen bedeutet, oder auch einfach nur daran, dass so unglaublich viele Touristen da waren, obwohl keine Ferienzeit ist.

Wesentlich interessanter fand ich aber diesen Mülleimer:



Keine Köpfe und dann steht da noch "Recycled", also quasi schon wiederverwendet (statt "recyclable"). jaja, ich weiß. Blöder Witz...Nett auch dieses "Rauchen Verboten"-Schild, in Form eines Grabsteins.



Danach sind wir im Bus - alle total fertig - irgendwo hingefahren. Und ich mein wirklich irgendwohin. Im Nichts, mehr oder weniger. Und was gab es dann dort? Zuerst sah es aus wie ein Museum, weil uns irgendso ein Typ was über Steine aus Shandong (die Provinz, in der wir waren) erzählt hat. Doch dann kamen wir in einen riesigen Raum, in dem es allerlei Schrott zu kaufen gab. Es war quasi eine Souvenirtour, um Geld zu sparen, um die Reise insgesamt billiger zu machen. Sehr nervig eigentlich dafür Zeit zu verschwenden. Und dann hab ich noch meine Kamera im Bus gelassen...gr...

Und jetzt bin ich irgendwie durcheinander. Ich hab vergessen, was wir dann gemacht haben. Ich weiß nur noch, dass wir noch irgendwann zu einem anderen Souvenir-Laden gefahren sind, und da gings dann um Tee. Und diesmal hab ich tatsächlich was gekauft. War echt nett, wir konnten alle Tee probieren, etwa 10 verschiedene. Und war auch recht günstig. Das erste Mal dass ich sowas gekauft hab...





Dann gings für ne kurze Zeit zurück aufs Zimmer. Da hab ich dann ein paar Bildchen aus dem Fenster gemacht.







Danach gings zu einem Restaurant in der Nähe. Wäre ja nix besonderes gewesen, wenn es da nicht eine Bühne gegeben hätte. Und da gabs dann die ganze Zeit über Spiel, Gesang und Tanz zu sehen.





Und das, obwohl wir fast die einzigen Gäste waren. Cool wurde es am Ende, da wurde von jedem Tisch ein Gast hochgebeten. Und von meinem Tisch ging wer, na wer schon?? ich natürlich :) Leider hab ich davon keine eigenen Bilder oder Videos. War verdammt cool :) Ein Ringereihtanz, mit Pogo...sehr lustig. Und ich konnte wieder meinem Image als Clown gerecht werden.

Abends sind ein paar zur Massage gegangen, ich hab mit den anderen Deutschen im Hotel geblieben und hab mit den zwei Thai-Girls Musik gemacht (hatte doch meine Gitarre dabei)...

Und dann sind wir trotzdem noch recht früh ins Bett, weil wir doch irgendwie recht müde waren.

So, und jetzt stop ich mal mit diesem Post. Erstens wirds immer länger. Und außerdem wollt ihr doch bestimmt mal nochmal was von mir lesen, ich hab mich ja doch sehr rar gemacht :) Sorry...