Beijing war toll. Hat mir insgesamt sogar etwas besser gefallen wie Shanghai. Ich weiss gar nicht warum sich immer alle ueber das Wetter in Beijing beschweren. War echt super. Nur der erste Tag eben verregnet. Von da an hatten wir immer strahlenden Sonnenschein. Ok, ich geb zu. Es scheint kein normales Wetter zu sein. Ich erinnere da nur an die roten Sandstuerme in Fruehling. Wie auch immer, das Wette war grossartig fuer uns.
Die verbotene Stadt war nicht so der Hit, zumindest nicht fuer mich. Ein Grund mag sein, dass ich mittlerweile einfach gesaettigt bin, was Sehenswuerdigkeiten angeht. Und im Endeffekt ist die verbotene Stadt nur ein Haufen grosser, gerade in Renovierung fuer die olympischen Spiele befindlichen, Haeuser, oder auch Tempel. Leider ist dann auch noch der Audioguide ein Reinfall gewesen, der automatisch zu einem Ort etwas erzaehlt hat, sobald man in der Naehe war (oder manchmal auch, warum auch immer, wenn man gaaaanz woanders war). Leider konnte man dies nicht mehr wiederholen, und oft ist man beim Weitergehen aus Versehen in eine andere Zone gegangen, und Schwupp, ging die naechste Geschichte los. Sehr bloed...
Na ja, der naechste Hammer war dann, dass wir versucht haben Tickets nach Hongkong zu bekommen. Und das war wirklihc nicht einfach. Die Bahnhofshalle war der reinste Horror (viel zu viele Menschen) und wir - totmuede - mussten uns die Reihe draengelnder Chinesen stellen. Da haben wir dann 40 Minuten gestanden, kamen dran und haben immer wieder nur "mei you le" gehoert, welche Frage ich auch gestellt hab. Wunderbar! Keine Hartbetten und keine Sitze. Ja, es gab noch Weichbetten. Aber warum auch immer, ich wollte keine 100 Euro fuer eine Zugfahrt ausgeben (ja, ich weiss, hoert sich nicht viel an, zudem die Fahrt immerhin 22 Stunden dauert). Aber man wird geizig in China, und ausserdem reisen wir ja mittlerweile schon recht lang, und das Budget wird ganz schoen belastet. An diesem Abend mussten wir dann erstmal entnervt aufgeben, weil ich einfach keinen Bock mehr hatte, mich nach hinten zu wehren, und keine Ideen mehr wo wir denn noch wann hinfahren koennten.
Am naechsten Tag sind wir dann mit frischer Energie nochmal hin. Und diesmal hab ich vorgeschlagen nach Guangzhou zu fahren, die Haupstadt von Kanton, weil das nicht so weit weg von Hongkong ist und man dort wohl hoffentlich leicht hinkommt. Ich hatte da auch vorher schonmal gefragt, aber diesmal war die Antwort zu nem anderen Schalter gaaaanz weit weg zu gehen. Da sind wir dann frohen Mutes hin. Und wieder konnte man sehen, dass Chinesen oft nicht wirklich organisieren koennen. Der Schalter war genau in der Schlange derer, die gerade am Bahnhof angekommen waren, und nur noch schnell raus wollten. Schrecklich und wieder ein riesieges Gedraengel. Aber am Ende hatten wir tatsaechlich unsere Tickets in der Hand, nach Guangzhou am naechsten Tag, fuer 370 Yuan, Hartbetten. Also haben wir den Resttag noch ein wenig mit BeijingUnsicherMachen verbracht. Wir haben uns ein Rad gemietet und sind damit rumgefahren, zu Plaetzen, an denen wir vorher nocht nicht waren. Lustigerweise haben wir auf dem Gipfel eines kuenstlichen beruehmten Huegels, der ueber die verbotene Stadt rausschaut, und voooolller Touristen war, die zwei Neuseelaende wieder getroffen (hab ich von denen schon erzaehlt?). Dieselben waren schon auf dem Schiff nach Yichang, auf dem Zug zurueck nach Xian. Und dann treffen wir sie tatsaechlich unter all diesen Millionen Menschen in Beijing an diesem Fleck! Krass. Wir haben uns dann abends zum Essen in einem von den zahlreichen Foodcourts zum Essen verabredet. War nett :) Vielleicht treffen wir sie in Shanghai wieder.
Von Beijing aus gings dann nach Guangzhou, wo wir mehr oder weniger unverhofft auch noch RuoXing treffen konnten. Ich wusste nich ob das noch klappt, weil ich es irgendwie verpeilt hatte, rechtzeitig vorher nochmal nachzufragen. Aber sie und ihr Papa haben uns dann unglaublicherweise vom Bahnhof abgeholt, er hat unsere Sachen nach Hause gebracht und wir sind mit ihr durch die Stadt spaziert!!! Das war echt nicht schlecht, und absolut unerwartet. Ich wusste vorher, dass wir sie wohl irgendwo treffen wuerden, aber dieses Rundumpaket, was uns dann auch spaeter noch erwartet hat, war echt einsame Klasse. Sie hat uns dann durch die Stadt gefuehrt, mit der Hilfe eines Stadtplans, weil sie, wie sie selbst zugegeben hat, sich selbst nicht so gut auskennt. Naja, ist ja auch ne grosse Stadt, so ganz anders wie Saarbruecken, wie so viel Staedte in China :) Ein paar lustige Details waren, dass wir z.B. aus Versehen kostenlos in einen Tempel (einen sehr schoenen sogar!! und das sag ich nachdem wir in Tibet waren) zur Besichtigung gelaufen sind, weil man uns faelschlicherweise einer deutschen Reisegruppe zugeordnet hat (Ruoxing spricht super Deutsch) und sogar noch deren Fuehrung geniessen konnten. Ein anderes Highlight waren die tollen CD-Maerkte, auf denen man wunderbar importierte (oder besser "vom Laster gefallene") CDs erstehen konnte, fuer im Schnitt 2 Euro. Und die sind ORIGNINAL! Krass fand ich das. Dann sind wir zu ihr nach Hause, wo schon ihre Mutter auf uns gewartet hat. Wir haben auf ihren Vater gewartet, und sind zu einem super coolen Seafood Restaurant gefahren. Ich muss sagen, am Anfang war ich ein wenig skeptisch. Nicht dass ich kein Seafood mag. Allerdings hat mich ein wenig die unfassbar brutale Behandlund der noch lebenden Tiere im Restaurant gestoert. Dort gab es echt ALLES was man so im Meer finden kann, oder allgemein im Wasser. Und vieles moechte ich noch nicht mal in freier Wildbahn sehen. Besonders krass fand ich die Krokodile, die zusammengebunden, und wohl betaeubt sehr traurig uebereinandergetuermt waren. Die Familie hat sich wunderbar um uns gekuemmert, und ich war tierisch froh ueber den Kontakt. Ist schon was anderes wenn man jemanden kennt, und mal nicht im Dorm uebernachten muss. Insgesamt ist dann alles etwas enstpannter aber auch spannender, auch wenn man mal nicht alles selber erkundet. Und am naechsten Tag gings dann nach Hongkong. Die Zugtickest waren vergleichsweise ziemlich teuer. Immerhin haben wir nach Guangzhou nur etwas ueber 400 bezahlt. Nach Hongkong,was quasi um die Ecke ist, "nur" fuer Sitze warens dann 195! Ich geb zu, es war ein verdammt cooler Zug. Man hatte auch auf dem Bahnhof, beim Check-in (ja, wie beim Flugzeug), dass man die ganze Zeit irgendwie auf ein Flugzeug wartet, zumal wir ja auch Ausreiseprozeduren ueber uns ergehen lassen mussten, da Hongkong ja dummerweise faktisch gesehen noch ein anderes Land ist.
Der erste Eindruck war dann ziemlich gut, gruene Haenge, vergleichsweise huebsche Haeuser. In der Stadt (oder besser gesagt in einem der Stadtzentren) wars dann nicht mehr so toll. Zuviele Menschen, nicht dreckig, aber auch nicht sauber, und vorallem extrem enge und laute Strassen. Da rassen riesige Doppeldeckerbusse durch die Strassen mit einer unfassbaren Geschwindigkeit. Im Allgemeinen ist der Verkehr aber recht gesittet, nichts im Vergleich zu China oder Thailand. Man merkt, dass die Briten hier doch einiges an Einfluss gehabt hatten. Das faellt einem auch an viele anderen Stellen auf. Wenn die Fussgaengerampel z.B. Rot zeigt, erwartet man als Europaeer, dass man alle Fussgaenger stehenbleiben. So nicht in China, da nehmen nicht viele diese lustigen bunten Lichter wirklich ernst. Ganz anders wieder in Hongkong, die Menschen sind auf europaeische Massstaebe getrimmt, man wartet. Allerdings waren die Caro und ich mittlerweile an die chinesische Art der Strasse-Ueberquerens gewohnt. Somit liefen wir einfach weiter, war ja Platz, und wurden gnadenlos ausgehupt. "ok ok", aber geandert hab ich mein Verhalten nicht mehr :) Den ersten Tag haben wir in Hongkong komplett mit Shopping verbracht, denn, wie ja allgemein bekannt ist, siehts mit den Steuern in Hongkong rosiger aus als in Deutschland. Je nachdem was man kauft, kann man ein Haufen Geld sparen. Caro hat sich eine Kamera gekauft, und dabei immerhin 200 Euro gespart. Ich hab mir dann kurzerhand ein Handy angeschafft, das aber auch endlich mal ein anstaendiger MP3-Player ist (genauergesagt ist es ein Sony Ericsson Walkman W610c, wers ueberhaupt genau wissen will). Ich hab dabei den groessten Teil der Zeit beanspruchte, weil ich mich zuerst einfach nicht entscheiden konnte, und danach das billigste und beste Angebot haben wollte. Und es gibt dort ne Menge (ich sags nochmal: NE MENGE!) Shops, die zum Grossteil allerdings dasselbe anbieten. Leider kann man hier auch nicht wirklich viel Handeln, bekommt aber meistens noch irgendwelche Geschenke dazu, z.B. ne Speicherkarte, nen zusaetzlichen Akku, Schutzfolien und -huellen. Da beschwert man sich auch nicht, auch wenn ich lieber das Handy billiger gehabt haette. Das war dann auch schon der erste Tag. Das Hotel (ja, diesmal wohnten wir im Hotel, da es keine guenstigen Hostels mehr gab, allerdings trotzdem auch im Billigsten) war echt schlecht. Nicht wirklich dreckig, aber auch nicht sauber, und ziemlich klein. Bezahlt haben wir dafuer knapp 11 Euro pro Nacht, was absout ok ist fuer europaeische Massstaebe, aber ich wie ich schonmal gesagt hab, man wird in China ein wenig geizig weil alles vergleichsweise billiger ist. Am naechsten Tag haben wir uns dann auf den Weg gemacht ein neues Visum zu bekommen. Hab ich das schon erzaehlt? Ich war in Xian ein wenig bloed gewesen, weil ich vergessen hab mir ein Visum mit einem zusaetzlichen Exit/Entry zu besorgen, also quasi einer Erlaubnis China zu verlassen und mit demselben Visum nochmal einzureisen. Daher brauchte ich ein neues Visum. Grossartig, und wieder Geld in den Wind geschossen...Diesmal waren es "nur" 300 HongKongDollar (Visumsgebuehr + Schnellbearbeitungsgebuehr), also etwa 28 Euro, aber Geld ist Geld. Den Rest des Tages haben wir mit HongKong-Sightseeing verbracht. Unser Hotel war auf dem (glaube ich) groessten Teil des Insel-Verbandes, auf Kownlon. Zwecks Sightseeing sind wir nach Hongkong Island gefahren. Dort siehts dann gleich wieder ganz anders, aber auch wieder nicht, aus. Ueberall riesige Hochhaeuser, Einkaufszentren und viele viele Menschen. Und ueberall merkt man den Einfluss der Englaender. Alles, selbst UBahn-Unterfuehrungen oder Bruecken, die von einem Gebauede ins Naechste fuehren, sehen extrem poliert und einfach sehr chick aus. Alles wirkt geordnet, und relative sauber. Die ganze Stadt, inklusive Menschen, Geld und Essen, ist soviel anders wie Festland-China, dass ich mich echt frage, wie man eine Angliederung bewerkstelligen kann. Wie die Caro gemeint hat, im Prinzip muesste man alles "zurueckentwickeln". Ich bin gespannt und hoffe das Beste fuer die Menschen. Denn eigentlich haben diese echte Demokratie erfahren, und werden dieser in knapp 40 Jahren beraubt bzw. eigentlich jetzt schon immer mehr. Sehr sehr schade...Zumal das den Festlandchinesen mehr oder weniger egal ist.
Wie ich schon erwaehnt hatte, bietet Hongkong noch viel mehr. Nach der kleine Tour sind wir in einen Bus gestiegen zu einem der zahlreichen Straende. Und ich muss sagen, selbst nachdem ich in Thailand war, diese Straende sind definitiv nicht schlecht, und eine sehr gute Abwechslung vom Trubel der Stadt sind. So stelle ich mir das idealerweise vor, eine Stadt zum Arbeiten, und ein Strand zum Wohnen :). Ich hab mir spontan eine Wasserschlacht mit ein paar Chinesinnen geliefert und war danach durchunddurch nass...Aber Spass hatte ich :) Leider hats dann irgendwann angefangen zu regnen, und hat so schnell auch nicht mehr aufgehoert. Caro und ich sind zurueckgefahren, in der Hoffnung der Regen verzieht sich bald. Das tat er nicht, und somit sind wir dann ins Kino (Simpsons - der Film; wollten wir eigentlich schon am Abend vorher, aber in dem Kino in unserer Naehe gabs den Film nur auf Kantonesisch :) . War echt schoen und lustig, und ich war immer wieder erstaunt, wie gut das Englisch der Hongkonger (zumindest der "Echten") ist. Wir hatten noch 2 Tage uebrig. Was tun? Urspruenglich war geplant nach Macau zu gehen, auch dort wieder Sightseeing zu betreiben (soll sehr sehr schoen sein, da ein Mix zwischen europaeischer, vornehmlich portugiesischer, und chinesischer Kultur) und einen Bekannten von mir zu besuchen, der dort kurz vor uns ankam und eine Zeit lang arbeiten wird. Spontan haben wir uns dann aber doch umentschieden und sind lieber ins Disneyland gefahren :) Ich kann mir denken, dass jetzt einige unglaebig ihr Haupt schuetteln. Aber erstens war ich noch nie in einem Disneyland gewesen. Zweitens bin ich einfach ein riesen Disneyfan (Winnie the Poooo...) und drittens war es mehr oder weniger das Ende unserer Reise, und wir hatten richtig Lust nochmal was ganz anderes zu machen. Jaja, ich weiss, ein Disneyland gibt es auch bei uns, und Macau nur in China. Aber es im Endeffekt ganz klar die bessere Entscheidung. Auch an diesem Tag hat es wieder die ganze Zeit geregnet, was schon bloed ist, da so ein Park schliesslich auch ne Menge Akktraktionen im Aussenbereich hat. Insgesamt find ich den Park als Park auch nicht wirklich gut. Er ist ziemlich klein, recht teuer (350 Hongkong Dollar) und die Attraktionen mehr oder weniger langweilig, besser fuer kleine Kinder. Ich fands trotzdem grossartig! Besonders die Atmosphaere, die Shows (Koenig der Loewen war genial, und die Mickey-Shows!!!), und das Megacoole Feuerwerk am Ende ueber dem Schloss von Aschenputtel (oder Cinderella). Wahnsinn!!! Am naechsten Morgen wollte wir eigentlich auch noch ein wenig was anschauen gehen (unsere Zug zurueck nach Guangzhou ging um 14:30), allerdings wurde es dann doch sehr sehr knapp, und so haben wir nur ne kurze Fahrt ueber das Meer gemacht, sind was Essen gegangen (singapurisch) und dann ab zum Bahnhof, wieder dieselbe Prozedur mit Zug, Visum und Gepaeckcheck und so weiter. In Guangzhou dann in den Zug nach Shanghai und 22 Stunden spaeter in Shanghai angekommen, nach ziemlich genau 36 Tagen (zumindest fuer mich, fuer Caro sind es dann wohl 38).
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