Registrierung (Tag 3)

Und schon bin ich den dritten Tag hier. Die Zeit verfliegt tatsaechlich. Trotzdem ist es immern noch ein seltsames Gefuehl. Was ich wohl am Wochenende gemacht haette, wenn ich zu Hause geblieben waere?

Heut ist schon einiges passiert. Und das obwohl ich erst um 9 aufgestanden bin (war gestern doch etwas spaeter, nachdem ich vorm Fernseher eingeschlafen war) und wir jetzt gerade mal 18:00 haben. Denn heute stand die Registrierung auf dem Kalender. Was das bedeutet? Viel Arbeit und Spass (meiner Meinung nach :)

Carolin und ich kamen runter ins Foyer unseres Wohnheims, das scheinbar auch das Zentrum jeglicher Aktivitaet ist, und fanden ewig viele herumwuselnde Leute vor, die alle Irgendwelche Zettel, Buecher und Geld in den Haenden hielten. Da haben wir uns doch mal spontan eingereiht. Wir bekamen ein Formular, das recht leer war aber den Plan vorgegeben hat:

1. Registrierung + Pass
2. Interview
3. Sprachtest
4. Buecher kaufen
5. Student card
6. Accomodation fee
7. Consumption card
8. registration at the police office

Und so gings dann los. Die Registrierung lief ab wie beim Buergeramt. Man zieht sich ein Kaertchen (hier bekam ichs in die Hand gedrueckt) und wartet. Ich hatte die 168, also noch recht niedrig. Wer weiss wo die in drei Tagen sein werden, denn solange geht die Registrierung noch. Es gab sehr viele Menschen um uns rum. Davon waren die wenigsten solche wie wir, sondern ueberwiegend Asiaten. Schon lustig. Danach gings zum Interview, wo eingeschaetzt wurde, wie gut unser Chinesisch ist, um uns dann einem entsprechenden Sprachtest zu unterziehen. Insgesamt gabs fuenf verschiedene Tests. Ich bekam dann prompt den Anfaengertest, hatte aber auch nix anderes erwartet. Der Test selbst ging 40 Minuten und war gar nicht mal so schwer. Mir fehlen nur einfach zuviele Zeichen. Aber auch das war zu erwarten. So hab ich mich dann durch die Fragen gekaempft. Insgesamt war der Test aehnlich wie die Chinesischklausuren hier, nur halt mit dem Computer und nur mit Anklicken. Es gab...

• Hoerverstehen
• Grammatikverstaendnis
• Textverstaendnis

Alles war meistens mit Multiple Choice oder einfachem Zuordnen von bestimmten Antworten zu bestimmten Fragen verbunden. War also echt nicht so schwer. Die Zeit war knapp, aber ok. Am Ende wurds etwas zu knapp, und da hab ich dann nur noch geraten, wie zwischendurch auch mal ab und zu. Am Ende hatte ich 40,5 Punkte von 100. Ist das gut? Keine Ahnung. Auf jeden Fall bin ich damit im zweiten Level von drei gelandet. Und das obwohl die Grenze bei 41 lag. Aber der nette Herr hat gemeint, ich sollte es mal mit Level 2 probieren. Ich denke auch, dass ein hoeherer Level motivierender ist. Ich waer auch in Level 3 gegangen, aber wahrschinelich ist das mit den Zeichen dann einfach zuviel. Nach ein paar Problemen ( der hatte dann doch den falschen Level aufgeschrieben, woraufhin ich mich beschweren musste), hab ich dann meine Buecher gekauft und meine Student Card (quasi ein studentenausweis) bekommen. Das Bild dafuer wurde live erstellt. Sieht schrecklich aus. Wenn ich das gewusst haette, haette ich mich wenigstens noch rasiert. Alles war immer mit ziemlich viel warten verbunden. Aber so konnte man wenigstens von Zeit zu Zeit mit ein paar Leuten reden. Am Anfang hatten wir auch noch so ne nette blaue Tuete bekommen (hat mich an Mittermeier und die braunen Papiertueten erinnert), worin ich einen kleinen Comic (zur Erlaeuterung meiner Pflichten), einen Lageplan und nochmal den Ablaufplan des Semesters gefunden hab. Dann hatte ich alles und war gluecklich und zufrieden.

Zwischendurch hab ich noch Carolins Zimmernachbarin kennengelernt (ich hab immer noch keinen). Ihren Namen hab ich grad vergessen. Aber sie kommt aus Korea, und studiert richtig Chinesisch. Sie ist auch im besten Kursbereich, auf Level 2. Die ist sehr nett, und kann auch ein paar Worte Deutsch. Trotzdem lief die gesamte Kommunikation auf Englisch, was aber kein Problem ist. Mit ihr sind wir dann spontan was essen gegangen. Sie kannte da was, hat sie gemeint. Und das war dann richtig cool. Das erste richtige chinesische Restaurant. Ich hab leider kein Bild vom Essen gemacht. Allein die Bestellung war schon abenteuerlich. Die Karte war komplett in Chinesisch, also ohne Bildchen zum draufzeigen. Nach einigem Hin- und Her bekamen wir zwei Toepfe. einen mit einem super scharfen huehnchen und Nuessen und einen dampfenden und spritzenden mit Rind. Dazu fuer jeden Reis. Hat klasse geschmeckt und hat insgesamt fuer alle drei 31 Yuan gekostet. 3,10!!! unfassbar, finde ich. Zumal die wie-auch-immer gemeint hat, das waer teuer. Na ja, so ein Chinese verdient auch nur 1000 Yuan im Monat. Da bleibt nicht viel.

Danach sind die Caroline und ich auf die Bank und wollten ein Konto eroeffnen. Nach ner Stunde warten, kamen wir dran. hat wunderbar geklappt, ich hab jetzt ein Konto bei der Bank of China, mit einem symbolischen Yuan eroeffnet :) Traveller Checks wollten sie mir dann nicht mehr einloesen, weil das nur bis 4 geht. Da wars dann aber "schon" 4.11. Egal. Hab mir dann Geld an einem ATM (= Automatic Telling Machine) geholt.

Danach haben wir noch nach einem Kino ausschau gehalten. Denn da gehen wir gleich hin. Daher muss ich jetzt auch aufhoeren. Der Film faengt um 19:10 an (James Bond, auf Englisch mit chinesischem Untertitel). Mal schauen. Ich hab immer noch keine Gitarre, was mich nervt. Will mir endlich eine kaufen.

Wie ihr bestimmt schon gemerkt hab, kann ich tatsaechlich bloggen. Ich kann also wunderbar auf die google services zugreifen. Auf ALLE wohlgemerkt. Die Geschwindigkeit ist ok, icq-to-go ist recht langsam. Nur Wikipedia ist gesperrt. Aber das kann ich erstmal verschmerzen.