Tja, aber man möchte ja was lernen. Je mehr man kann, um so mehr werden einen die Chinesen akzeptieren. Und wenns nur zum persönlichen Nutzen ist, dass ich dann doch mal fragen kann wo die nächste Toilette ist. Man weiß ja nie :)
Zu Weihnachten hab ich dieses Jahr mal was richtig sinnvolles bekommen. Einen "China-Knigge". Hört sich gestelzt an, birgt aber ein hochinteressantes Sammelsurium an Tips für einen Chinaaufenthalt. Hier nennen tu ichs, weil ich mich zum einen damit ein wenig vorbereitet hab und zum anderen, weil man es auch einfach aus reinem Interesse an China lesen kann, ohne dort jemals hinzufahren.
Das besagte Werk wurde zwei Personen geschrieben, einem Ehepaar: Kuan Yu-chien und seine Frau Petra Häring-Kuan. Der eine Chinese, die andere Deutsche (wer hätte das gedacht nach den Namen :)
Auf knapp 300 Seiten wird einem über so ziemlich alles ein wenig was erzählt. Los gehts bei einem kurzen Geschichtsabriss, und dann zu Religion, Symbolik, Menschen und Land im Allgmeinen. Richtig toll ist, dass nicht einfach irgendwas genannt wird, oder dass man sich so und so aus diesem Grund verhalten soll. Vielmehr gibt es immer mal wieder zwischendurch kleine Anekdoten, die die Autoren wohl so erlebt haben, und die oft recht eindrucksvoll beschreiben, welche kulturellen Unterschiede es doch gibt. Dadurch merkt man sich einiges ganz automatisch. Das Buch ist auf dem neuesten Stand (2006) und wirlich unterhaltsam. Ich habs (fast) am Stück gelesen :)
Ach ja, heut hab ich endlich meine richtigen Tickets bekommen. Und das obwohls nur E-Tickets sind, d.h. ich hab gar kein Papierticket, sondern zeige meinen Pass beim check-in am Flughafen vor. Ein seltsames Gefühl ohne Passierschein zu sein.
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From China_Vorbere... |
Ansonsten warte ich immer noch auf die Ergebnisse meines HIV-Tests. Ohne kann ich nicht nach Frankfurt fahren. Ok, es ist ja auch noch Zeit.
Ich hab außerdem mal ein wenig mit einer ehemaligen chinesischen Austauschstudentin gechattet, die jetzt auch wieder an der JiaoTong Universität ist (wo ich auch hingehe). Die ist unheimlich nett und wird auch da sein wenn ich komme. Ist auf jeden Fall gut schonmal jemanden zu kennen. Im Gespräch hab ich z.T. schon ne Menge gelernt und erfahren. Besonders schockierend fand ich, dass sie in einem 4-er Zimmer wohnt, keine Küche hat, nur kaltes Wasser zum Duschen und dafür 1200 Yuan (120€) im Jahr bezahlt! Jetzt kann sich jeder seine eigene Meinung bilden. Ich wohn zu zwei MIT eigener Küche, heißem Wasser soviel ich will und ich wette noch einige Annehmlichkeiten mehr für 150 - 200 € im MONAT. Außerdem sind die chinesischen Studenten sind nich ganz so frei wie wir. Ich erwähne nur kurz Ausganssperre und Strom aus ab 10. Na ja, mal schauen. Vielleicht ist auch alles ganz anders.
Ich freue mich! Auch wenn allmählich die Wehmut anfängt. Es gibt mittlerweile einige Dinge, wegen denen ich lieber hierbleiben würde. aber ich denke es wird toll und eine Bereicherung.
Auf Anfragen wies denn ich China sei, die ich bekam, antworte ich mal im Rundumschlag: Ich flieg erst am 23.2.! Erst dann seid ihr mich endlich los. Sorry :)
Allmählich übe ich mich auch darin Zeichen per Tastatur zu schreiben. Ist ziemlich anstrengend, da die so klein sind! Funktionieren tut das so, dass ich PinYin schreibe (eine phonetische Umschrift der Zeichen mit lateinischen Buchstaben). Z.B. wird aus 德国 "de guo" (Deutschland). Da die so geschriebenen Zeichen allerdings äußerst mehrdeutig sind. Ein paar Zahlen zur Sprache:
- Es gibt insgesamt über 45.000 Zeichen
- es gibt 400 Silben (so was wie "de", "zhong", "cha") und im Mandarin, das den Standard setzt, 4 Töne (chinesisch ist eine Tonsprache)
- das ergibt "nur" knapp 1300 "Tonsilben" (JEDE Silbe bekommt zusätzlich einen Ton, manchmal auch den Neutralton)
- 45.000 Zeichen und nur 1300 Wörter, so wie wir sie kennen? Boah, verdammt viele Homophone...
So, ich hoffe ich hab euch erleuchtet.
8 Kommentare:
Achja, aber für mein Buch bist du dir zu schade...
Und vergiss nicht, bei ner Einladung von feinen Leuten (nicht, dass solche Leute dich freiwillig einladen würden, würden sie dich kennen)nicht zuviel Reis zu mampfen. Dort und in Japan ist Reis das, was bei uns das "Stück trocken Brot" ist: arme-Leute- Essen und damit setzt du dich dann mit solchen auf eine Stufe, was wiederum für deinen Gastgeber beschämend sein könnte...
du wirst es nicht glauben, womit ich vor ein paar tagen angefangen hab, noch bevor du diesen kommentar gegeben hast :)
Das glaueb ich erst, wen ich es sehe...
Wie willst du das sehen? :) Hab erst prolog und das erste kapitel. meine kritik bekommst du erst ganz am schluss, wenn ich fertig bin. wär interessant zu wissen, welche kapitel von dir und welche von marco sind.
Es gibt so viele Homophone im Chinesischen, dass sogar die chinesische Regierung schon vor Jahren bestimmte irreführende Wortspielereien in der Fernsehwerbung verbot, damit die Kinder nicht das Falsche lernen...
Das Zeichen für "guo" kenn ich auch - heißt im Japanischen "koku" und bedeutet "Land". :D
Ist bei den meisten afrikanischen Sprachen ähnlich. Eine andere betonung bedeutet oft das Gegenteil!
Naja, pauschal sagen, dass eine andere Betonung das Gegenteil bedeutet, kann man nicht. Aber meist ist es eben etwas komplett anderes...
@Randolf: ist das Buch wirklich gut? Ich habe es von Andreas zu Weihnachten bekommen. Allerdings lese ich eigentlich gar keine Bücher und hab nur mal kurz auf der Rückseite gelesen.
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