Freitag, 15. August 2008

New York

Ich bin da. Ich machs kurz, zum einen weil die meissten doch lieber weniger lesen, zum anderen weil ich nur ein paar Minuten hab. Dann macht der Raum, in dem ich WLan hab zu, hier im Hotel.

Poy und ich sind gestern abend gegen 18:30 gelandet. Danach gings ins Hotel, in der Nähe vom Central Park. Der Flug war schön, und auch was Besonderes. Ich bin das erste Mal mit Lufthansa geflogen, wenn auch nur 50 Minuten von Frankfurt nach Genf. Auf dem Weg dorthin sind wir am Mont Blanc und am Genfer See vorbeigeflogen. Wirklich eine schöne Aussicht...Der Flug von Genf nach New York war dann mit Qatar-Airlines. Sehr guter Service und fabelhaftes Essen werden mir in Erinnerung bleiben. Ach, zum Lufthansa-Flug: Wahrscheinlich aus Sentimentalität hab ich mir tatsächlich ein Bier geholt, das sogar garnicht mal schlecht war (siehe Bilder unten). Und einen Kaffe, und ein Ginger-ale, und ein Wasser. Und alles gleichzeitig ;)

Alles lief reibungslos. Der Abflug aus Deutschland war diesmal recht traurig. Als ich nach China bin, war ich wesentlich gefasster. Diesmal war ich wirklich richtig traurig, wahrscheinlich vorallem weil ich nicht weiß wies denn genau weitergeht, wann ich zurückkomme, und überhaupt.

Das Ankommen war einfach, und wesentlich angenehmer als ich erwartet hatte. Ich habe meinen Sarkasmus ausgelebt und eigentlich bei allen Gelegenheiten über irgendwas amerikanisches gelästert. So muss das sein am Anfang, und wird sich wohl auch schnell ändern. Vielleicht ;) Das Hotel war schnell gefunden, der Raum OK, wenn auch für $120 pro Raum/Nacht recht teuer, meiner Meinung nach, allerdings laut Internet derzeit wegen Hauptsaison am unteren Limit.

Der Tag heute hat dann sehr früh angefangen. Sowohl Poy als auch ich konnten schon früh nicht mehr schlafen. Um 6 sind wir aufgestanden, haben uns was zum Frühstücken gekauft (in einer angeblich europäischen Bäckerei; die hatten sogar Schweinsöhrchen, allerdings hießen sie "Elefante-Ohren") und sind in Richtung Central Park gelaufen. Das war echt nett, und sehr interessant mitanzusehen wie die Amis, wie ich die hier Ansässigen im Folgenden liebevoll nennen werde, durch die Gegend gejoggt sind. Der Central Park ist riesig, und voller Hunde. Ich habe leider keine guten Bilder davon gemacht, aber manchmal habe ich mehr Hunde wie Menschen gesehen, die sich dann jeweils nachlaufen und über die riesigen Wiesen nachjagen. Hübsch.

Danach haben wir einen kleinen Rundgang gemacht, am Goethe-Institut und dem Museum of Modern Arts vorbei in der 4th Avenue (da wo die ganzen Reichen wohnen, wovon ich aber nix gemerkt hab). Dann gings wieder zurück zum Hotel. Das frühe Aufstehen, wahrscheinlich hauptsächlich wegen dem Jet-Lag, sind ja doch immerhin 6 Stunden Unterschied, und der doch recht lange Morgenspaziergang hatten mich wieder müde gemacht und ich hätte gerne geschlafen. Aber ich wollte noch mit meiner Mama reden, und danach gings los mit der Wohnungssuche. Also keine Zeit zum schlafen...

Das mit der Wohnung fing recht gut an. Schnell hatten wir zwei Besichtgigungstermine, beide in Park Slope South in Brooklyn. Der erste Termin war schon recht bald, so dass wir uns schnell zur Metro aufgemacht haben. Die erste Wohnung war dann erstmal ein Schock. Das Haus schief wie bei uns ein Haus mit Grubenschäden, dreckig, an tausend Ecken kaputt und der Typ nervig, obwohl er sich echt bemüht hat. Und der Oberhammer war natürlich der Preis: $1600!!! plus Maklergebühr, wasnochmal eine ganze Monatsmiete ist. Traurigerweise war der zweite Termin mit derselben Makleragentur, und der Herr wollte uns dieselbe Wohnung nochmal zeigen. Unsere Bedingungen sind leider auch ein wenig hart. Wir wollen nur 7 Monate mieten, wobei aber kaum ein Vermieter unter einem Jahr vermieten will. Außerdem wollen wir nicht zu weit von Manhattan wegwohnen, weil man sonst einfach ewig viel hin- und herfahren musss. Wohnen ist in New York teuer, das ist klar. Und mit $1500 - $2000 müssen wir rechnen. Na ja, die hatten dann dort nichts mehr für uns und wir sind weitergezogen. Für heute gaben wir die Wohnungssuche auf, müde wie wir waren und haben uns Richtung Chinatown aufgemacht. Super Idee ;) Chinatown ist krass, richtig krass. Ich habe mich selten so verwirrt gefühlt. Die Straßen und die Menschen, die Gerüche und das Chaos waren wie in China, aber die Häuser und die Luft waren komplett anders (wobei die Luft hier nicht unbedingt besser ist, es ist schrecklich stickig und es gibt kaum Wind). Ich hab richtig viel Chinesisch gesprochen (Frau Chen wäre stolz auf mich) und ich habe seit ewiger Zeit wieder richtiges chinesisches Essen gegessen. Wir hatten Jiaozi, Gulaoro (süß-saures-Schweinefleich, auch wenns heute mit Hühnchen war), Fanjiechaodan(gebratenes Ei mit Tomaten) und so ne komische Suppe mit Tofu, die aber Poy alleine gegessen hat. Lecker ;)

Wir wollten zurücklaufen, und noch ein wenig Sightseeing machen, aber der Regen hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach ein paar Versuchen und Bangen dass der Regen doch aufhören möge, sind wir in die Ubahn geflüchtet und dann ab zum Hotel.

Jetzt bin ich tierisch müde, und ein wenig enttäuscht, dass das mit der Wohnung nicht geklappt heute, obwohl ich vorher sehr optimistisch war. Aber diese Preise machen mich schon irgendwie wahnsinnig. Mein erste Eindruck von New York ist diesmal wesentlich besser, als um Ostern rum. Besonders beeindruckend finde ich diese enorme Vielfalt an Menschen. Die Stadt ist bunt und wirkt frisch. Viele typisch amerikanische Dinge, wie die aufgesetzte Freundlichkeit und das schreckliche Essen sind verschmerzbar (es gibt auch gute Restaurants, wenn auch fettes Fast-Food überwiegt). Insgesamt ist New York klasse und bietet einiges. Wir sind den ganzen Tag rumgelaufen, haben viele Dinge gesehen von denen ich irgendwann mal gehört hab. Wir sind sogar kurz mehr oder weniger an meinem zukünftigen Arbeitsplatz vorbeigegangen. Die NYU (New York University) ist wirklcih mitten in der Stadt, verteilt in einigen Gebäuden. Mich dort vorstellen konnte ich mich heute leider nicht mehr, da das Büro schon um 3 zumacht. Das muss dann bis Montag warten.

Das Leben hier ist teuer, und selbst für kleine unbedeutende Dinge bezahlt man viel Geld. Ich denke es dauert noch ein wenig bis ich die Tricks raushab, um Geld, Zeit und Nerven zu sparen. Wird schon werden. Morgen gehts weiter mit Wohnungssuche, und dem Erkunden einer neuen Welt.

Zum Schluss zeige ich noch ein paar Bilder, die ihr gerne gucken könnt. Alle Bilder werden wieder bei Picasa-Web hochgeladen.

Ankunft

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